World Happiness Report 2023: Lebensglück konstant

20 Mär 2023

Weltglückstag World Happiness Report 2023: Lebensglück bleibt trotz Krisen konstant

Ein Finne mit einem langen Bart lacht

Dieser Finne hat gut lachen: Finnland belegt 2023 zum sechsten Mal in Folge den ersten Platz beim World Happiness Report

© Kike Arnaiz / Westend61/ Imago

Die Finnen sind die glücklichsten Menschen der Welt, zeigt der diesjährige World Happiness Report 2023. Deutschland verliert zwei Plätze, beliebte Urlaubsländer schneiden nicht so gut ab. Trotz vieler Krisen bleibt die Bewertung des eigenen Lebensglücks überraschend konstant

Heute ist der internationale Tag des Glücks. Zu diesem Anlass ist der diesjährige World Happiness Report 2023 veröffentlicht worden – ein Ranking der Länder mit den glücklichsten Menschen der Welt.

Den ersten Platz belegt Finnland, und das zum sechsten mal in Folge. Hier sind die Menschen im Vergleich anderen Nationen am zufriedendsen mit ihrem Leben. Auf Platz zwei und drei liegen Dänemark und Island. Deutschland liegt dieses Jahr auf Rang 16 – und somit zwei Plätze schlechter als im Vorjahr. 2021 lag Deutschland noch auf Platz sieben in den Top 10.

Der World Happiness Report wird von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern jedes Jahr auf Basis von Umfragen des Instituts Gallup in den USA erstellt. Gemessen werden sechs Schlüsselfaktoren: soziale Unterstützung, Einkommen, Gesundheit, Freiheit, Großzügigkeit und die Abwesenheit von Korruption. Die Forschenden bewerten die Daten der vergangenen drei Jahre.

World Happiness Report: Glücksempfinden trotz Krisen konstant

Die Expertengruppe kommt zu dem Schluss, dass das globale Glücksempfinden trotz mehrerer Krisen auf der Welt bemerkenswert konstant geblieben ist. Die Finnen empfinden sich etwa selbst als glücklich – trotz der stark verschlechterten Sicherheitslage in Europa in Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und des noch nicht abgeschlossenen finnischen Nato-Beitritts.

Nähe und Bindung

Menschen, die ihr Leben in einem positiven Licht sehen, strahlen oft eine besondere innere Ruhe aus. Wie können wir diesen Zustand am ehesten erreichen? Und was ist die Basis unseres Wohlbefindens?

Generell sei trotz gleich mehrerer sich überschneidender Krisen die Lebensbewertungen in den meisten Bevölkerungen der Erde weiterhin bemerkenswert stabil geblieben, schrieben die Forscher im Word Happiness Report 2023. In den Jahren 2020 bis 2022, die stark von der Corona-Pandemie geprägt wurden, seien die Werte im globalen Durchschnitt genauso hoch gewesen wie in den drei Jahren vor der Pandemie. Glücklicher sind die Menschen dem Bericht zufolge generell in Ländern, in denen Glück und Wohlbefinden möglichst gleichmäßig in der Bevölkerung verteilt sind.

"Das durchschnittliche Glück und unser Länder-Ranking sind während der drei Covid-19-Jahre bemerkenswert stabil geblieben", erklärte der am Bericht beteiligte Wissenschaftler John Helliwell. Veränderungen in der Rangliste stellten fortgesetzte, langfristige Trends dar, etwa die verbesserten Platzierungen der baltischen Staaten Litauen (Platz 20), Estland (31) und Lettland (41). Selbst in diesen schwierigen Jahren seien positive Emotionen doppelt so weit verbreitet wie negative.

Bestselelr-Autor Bas Kast beim Eisbaden

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Rangliste der zwanzig glücklichsten Länder 2023

Insgesamt listet der World Happiness Report 137 Länder auf. Die Länder, die es unter die Top 20 geschafft haben, finden Sie in der folgenden Liste:

FinnlandDänemarkIslandIsraelNiederlandeSchwedenNorwegenSchweizLuxemburgNeuseelandÖsterreichAustralienKanadaIrlandUSADeutschlandBelgienTschechienGroßbritannienLitauen

Frankreich landet beim World Happiness Report dieses Jahr auf Platz 21, Spanien belegt Platz 32, Italien liegt auf Platz 33 und Portugal landet abgeschieden auf Platz 56. Am unglücklichsten unter den 137 untersuchten Staaten sind übrigens der Libanon (Platz 136) und Afghanistan (Platz 137).

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Ukraine und Russland: Wie steht es um die Kriegsstaaten?

Die Ukraine (Rang 92) und Russland (70) liegen im neuen Bericht etwas weiter oben als vor einem Jahr, auch wenn der ukrainische Gesamtwert – im Gegensatz zum russischen – minimal zurückgegangen ist. "Trotz des Ausmaßes des Leids und der Schäden in der Ukraine sind die Lebensbewertungen im September 2022 höher geblieben als nach der Annexion von 2014", schrieben die Wissenschaftler unter Verweis auf das Jahr der russischen Annexion der ukrainischen Krim-Halbinsel.

Nach Erkenntnissen der Expertinnen und Experten liegt das unter anderem an einem nun viel stärkeren Zusammengehörigkeitsgefühl und Vertrauen in die Führung um Präsident Wolodymyr Selenskyj. Das Vertrauen in die Regierungen sei 2022 in beiden Ländern gewachsen, dabei aber viel stärker in der Ukraine als in Russland. "Der russische Einmarsch hat die Ukraine zu einer Nation geschmiedet", erklärte einer der Autoren des Berichts, der Oxford-Professor Jan-Emmanuel De Neve.

jkö mit dpa

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