Inzest-„Monster“ Fritzl vor möglicher Freilassung: Arzt befürchtet ...

18 Tage vor
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Stand: 29.04.2024, 11:22 Uhr

Von: Moritz Bletzinger

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Er sitzt auf gepackten Taschen, heißt es. Inzesttäter Josef Fritzl könnte in Freiheit kommen. Jetzt stellt ein Arzt allerdings ein Gutachten, das Sorge erweckt.

Josef Fritzl - Figure 1
Foto Merkur Online

Krems – Aktuell sitzt das sogenannte „Monster von Amstetten“ in der Haftanstalt Krems-Stein – und packt angeblich die Taschen. Am Dienstag (7. Mai), steht in Österreich eine richtungsweisende Entscheidung an: Das Landgericht Krems urteilt, ob Josef Fritzl irgendwann wieder in die Freiheit entlassen wird.

Anwältin kämpft für Freilassung von Josef Fritzl: Inzest-Täter angeblich gebrechlich und dement

Die Verteidigung von Fritzl kämpft für die Freilassung des 89-Jährigen. Anwältin Astrid Wagner beteuert, ihr Mandant sei nicht mehr gefährlich, sondern gebrechlich und dement. Das Landesgericht folgte ihr im Januar teilweise, ließ Fritzl zwar nicht frei, aber gestattete die Verlegung in den Normalvollzug. Diese Entscheidung kassierte das Oberlandesgericht Wien im März dann wieder, jetzt steht eine neue Anhörung an.

Gutachten widerspricht Fritzl-Verteidigung: „Taten mit schweren Folgen zu befürchten“

Ein medizinisches Gutachten dürfte für die Anwältin jetzt zur großen Hürde werden. Fritzl sei „nicht harmlos“, warnt Mediziner Wolfgang Denk laut eines Berichts der Krone. Der Inzest-Täter leide lediglich an minimalen Problemen mit Schilddrüse, Herz und Nieren. Er sei „ziemlich fit“, könne sogar Kniebeugen machen. Denk meint, von Fritzl seien weiterhin „Aggressionshandlungen, dominantes Verhalten und Taten mit schweren Folgen“ zu befürchten.

Ganz gegensätzlich das psychiatrische Gutachten der Therapeutin, die Fritzl hinter Gittern betreut. Die Demenzerkrankung überlagere Fritzls Persönlichkeitsstörung, schreibt Psychiaterin Heidi Kastner. Der 89-Jährige sei nicht mehr in der Lage, eigenständige Entscheidungen zu treffen und deshalb ungefährlich.

Fritzl-Urteil steht angeblich schon fest

2009 wurde Josef Fritzl wegen Mordes durch Unterlassung, Vergewaltigung, Freiheitsentziehung, schwerer Nötigung und Blutschande verurteilt. © epa apa Jaeger Pool/picture-alliance/dpa

Fritzl scheint fest an seine Freilassung zu glauben, heißt es zumindest aus dem Gefängnis. Wachleute sollen beobachtet haben, wie Fritzl sein Hab und Gut bereits in zwei Sporttaschen gepackt hat, schreibt die Krone. Aus Justizkreisen heißt es jedoch, dass dem Horror-Vater eine ziemliche Enttäuschung bevorsteht. Das Urteil sei angeblich schon gefällt: Fritzl soll sein restliches Leben in der Haftanstalt Wilhelmshöhe verbringen, einem auf alte und kranke Straftäter spezialisierten Gefängnis. (moe)

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