Umstrittene österreichische Skilegende: Charly Kahr ist tot

Der österreichische ehemalige Skitrainer Karl »Charly« Kahr ist tot. Er starb am Samstag im Alter von 91 Jahren. Kahr hinterlässt eine Frau und zwei Töchter.

»Mit seinen Leistungen als Trainer und seinem Engagement für den Skisport hat Charly Kahr einen großen Beitrag zur Popularität des Skisports geleistet. Der Österreichische Skiverband wird Charly Kahr stets ein ehrendes Andenken bewahren. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie«, teilte der Österreichische Skiverband  nach seinem Tod mit.

Kahr führte einst viele österreichische Skilegenden zu Weltmeistertiteln und Olympiasiegen, unter anderem betreute er Annemarie Moser-Pröll und Franz Klammer. Insgesamt gewannen seine Skifahrer und -fahrerinnen zwischen 1968 und 1985 13 WM-Medaillen sowie siebenmal Edelmetall bei Olympischen Spielen. Weil seine Schützlinge hauptsächlich in den Speed-Disziplinen erfolgreich waren, bekam er den Spitznamen »Downhill-Charly« verliehen.

Seine eigene aktive Sportlerkarriere beendete er verletzungsbedingt nach seinem fünften Beinbruch. Ein Freund riet ihm zur Trainerkarriere, die ihn über die österreichische Jugend und England in die Spitze Österreichs brachte. Als Trainer galt Kahr als stur – wie er selbst bestätigte. »Wenn auch manche gesagt haben, er war ein sturer Hund – aber das bin ich gern gewesen: G’scheiter stur, und du hast Erfolge«, sagte Kahr mal. Zu ihm könne jeder kommen und seine Meinung sagen. »Aber mit meiner geht er raus«, so Kahr.

Außerdem soll er einst den österreichischen Nationalhelden Toni Sailer gedeckt haben, nachdem der eine 14-Jährige vergewaltigt haben soll. Kahr bestritt auch diesen Vorwurf.

Bis zuletzt lebte Kahr in Schladming und betrieb mit seiner Familie zwei Restaurants und einen Skiverleih.