Nosferatu-Spinne „ist fast überall“ – neue Auswertung überrascht

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Stand: 18.04.2024, 08:06 Uhr

Von: Marvin K. Hoffmann

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Die Nosferatu-Spinne ist auch in Deutschland auf dem Vormarsch. Die großen Achtbeiner breiten sich in fast allen Bundesländern aus. Eine Ausnahme gibt es.

Nosferatu-Spinne - Figure 1
Foto Westfälischer Anzeiger

Hamm – Eigentlich stammt sie aus dem Mittelmeerraum, in den vergangenen Jahren hat sich die Nosferatu-Spinne auch immer mehr in Deutschland ausgebreitet. Eine aktuelle Studie des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) zeigt nun: Kaum ein Haushalt ist noch vor ihr sicher. Die Meldungen halfen wohl aber auch dabei, neue Erkenntnisse über die Lebensweise der großen und für Menschen ungiftigen Spinne zu gewinnen.

Nosferatu-Spinne in nahezu allen Bundesländern vertreten

„Seit ihrer Entdeckung in Deutschland im Jahr 2005 hat sich die Nosferatu-Spinne rasant ausgebreitet. Auf dem Meldeportal Nabu-naturgucker.de waren im Herbst 2022 innerhalb weniger Wochen mehr als 25.000 neue Funde gemeldet worden. Bis heute sind es rund 35.000 Meldungen von mehr als 20.000 Menschen“, erklären die Naturschützer in einem Statement Mitte April 2024. Die wohl etwas überraschende Erkenntnis: Die Nosferatu-Spinne war 2022 bereits in nahezu allen Bundesländern vertreten, wie auch merkur.de berichtet.

Nosferatu-Spinne ist „nahezu überall“

„Sie ist nahezu überall: Die aus dem Mittelmeergebiet stammende Nosferatuspinne (Zoropsis spinimana) hat sich inzwischen in fast ganz Deutschland ausgebreitet“, erklärt der Nabu. Nordrhein-Westfalen ist unter anderem genannt, in Mecklenburg-Vorpommern hingegen sei die Nosferatu-Spinne noch eine Ausnahmeerscheinung. Diese Meldedaten würden darüber hinaus noch mehr Informationen preisgeben:

Erwachsene Tiere sowie Jungspinnen kommen das ganze Jahr über in Deutschland vor. Den Winter verbringen sie gern in Gebäuden, etwa in Wohnhäusern und Garagen. Das Bildmaterial gibt ebenfalls Aufschluss über ökologische Aspekte wie verlängerte Paarungsaktivitäten und temperaturabhängige Entwicklungszeiten im Eikokon.

Die Nosferatu-Spinne erreicht eine Körperlänge von bis zu zwei und eine Beinspannweite von etwa fünf Zentimetern. © Robert Pfeifle/NABU/dpaNosferatu-Spinnen werden ziemlich groß

Die Spinnen werden ziemlich groß und wirken auf manche Menschen gruselig – sie wollen den berühmten Vampir Nosferatu auf ihrem Leib erkennen. Auch kann der Biss der für Menschen eigentlich nicht giftigen Spinne ziemlich schmerzhaft ein – das macht ihnen Angst. Männliche Individuen erreichen eine Körperlänge von 10 bis 13 mm, weibliche Tiere 15 bis 19 mm – mit ausgestreckten Beinen werden sogar um die fünf Zentimeter erreicht. Fürchten müssen wir uns aber eigentlich nicht vor der Nosferatu-Spinne. Manche ihrer Artgenossen aber wohl schon.

Nosferatu-Spinne im Haus – was tun?

Wer über eine Nosferatu-Spinne im Haus oder der Wohnung stolpert, sollte sie keinesfalls töten, sondern mit einem Gefäß einfangen und nach draußen bringen. Wer mag, kann sie vorher noch fotografieren und dem Nabu melden.

„Einige Fotos und Videos zeigen, dass sich Nosferatu-Spinnen mitunter von anderen Spinnen ernähren, die auch größer sein können als sie selbst“, erklärt der Nabu. Darüber hinaus fressen sie Fliegen und Falter. „Vermutlich ist das Beutespektrum aber noch viel größer. Über die natürlichen Feinde der Nosferatu-Spinne ist hingegen noch nichts bekannt“, heißt es. Kein Wunder also, dass sie sich weiter in Deutschland ausgebreitet.

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