Bundeswehr unterstützt bei Suche nach vermisstem Arian (6 ...
Stand: 26.04.2024 10:06 Uhr
Seit vier Nächten ist der sechsjährige Arian aus Bremervörde verschwunden. Helfer wollen sich nun erneut vom Zuhause des Jungen in Bremervörde-Elm vorarbeiten. Auch Mülltonnen und Gullys werden geprüft.
"Heute stellen wir alles auf null und fangen noch mal im Ort an", sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Die Suche beginne am Ausgangspunkt, an der Wohnung der Eltern. "Wir ziehen dann Kreise und werden Stück für Stück erweitern." Neben Hunderten Kräften von Polizei und Feuerwehr sei auch die Bundeswehr wieder im Einsatz. Die Müllabfuhr ist laut Feuerwehr für heute abgesagt worden, damit die Helferinnen und Helfer in den Tonnen nachschauen können. Außerdem sollen Gullydeckel, Schuppen und Garagen in Bremervörde-Elm (Landkreis Rotenburg) geöffnet werden, um dort nach dem Jungen zu suchen. Der Sechsjährige ist laut Polizei Autist, was in seinem Fall bedeute, dass er sich nicht artikulieren könne und nicht auf Ansprache reagiere - also auch nicht darauf, wenn sein Name gerufen wird.
Lichtkegel und Kinderlieder sollen Arian anlockenIn der Nacht zu Freitag hatte die Polizei im Suchgebiet Scheinwerfer aufgestellt, die einen Lichtkegel in den Himmel projizieren, und bis in den Morgen Kinderlieder gespielt. Die Polizei hoffte so, einen Anreiz für den vermissten Jungen zu setzen. "Auf so etwas reagiert der Junge möglicherweise positiv", sagte ein Sprecher. Am Donnerstag waren laut Polizei zudem rund 250 Soldatinnen und -soldaten vom Heeres-Standort Seedorf (Landkreis Rotenburg) eingetroffen, um bei der Suche zu helfen. Noch am Abend kamen demnach 60 weitere Kräfte der Luftwaffe hinzu.
Keine Hinweise auf Sechsjährigen bei TümpelAm Mittwoch hatten Einsatzkräfte laut Polizei Fußspuren entdeckt, die zu Arian passen könnten. Die Einsatzkräfte weiteten das Suchgebiet deshalb entlang der Oste rund zehn Kilometer in Richtung Kranenburg aus. Da der Junge Wasser möge, sei es möglich, dass er am Fluss entlanggelaufen sei, hieß es von der Polizei. In der Nähe des Flusses wurde daraufhin am Donnerstag auch ein Tümpel untersucht - unter anderem mit einem Handsonargerät und Tauchern. Dabei seien jedoch keine Hinweise auf den Sechsjährigen gefunden worden, sagte Stefan Braun, Sprecher der Feuerwehr Stade.
Arian ist ohne Jacke und Schuhe unterwegsArian hat das Haus nur leicht bekleidet verlassen.
Auch nach dem tagelangen Einsatz soll die Suche unvermindert fortgesetzt werden. "Solange wir eine Chance sehen und weitersuchen können, werden wir auch weitersuchen", sagte Bremervördes Stadtbrandmeister Nils Schwarz dem NDR Niedersachsen. Dass die Lage ernst ist, betonen die Einsatzkräfte immer wieder: Laut Polizei hat der Junge sein Zuhause am Montagabend nur leicht bekleidet verlassen: mit einem ocker-gelben langärmligen Pullover, einer schwarzen Jogginghose - und ohne Schuhe. Das hätten Bilder aus einer privaten Überwachungskamera im Umfeld bestätigt, hieß es.
Suche nach Arian mit Drohnen und HundenPolizei, Feuerwehr, Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) und Deutsches Rotes Kreuz (DRK) sind seit Montagabend im Großeinsatz - mit umfangreichem technischen Gerät. "Es ist sehr beeindruckend, wie motiviert die Einsatzkräfte hier vorgehen", sagte Bremervördes Stadtbrandmeister Nils Schwarz dem NDR Niedersachsen. In Bremervörde-Elm seien das Bürgerhaus, die Turnhalle und das Feuerwehrgerätehaus geöffnet worden. "Sämtliche Unterstützung, die wir den Einsatzkräften hier geben können, bekommen sie von uns", sagte Elms Ortsbürgermeister Erich Gajdzik (CDU) dem NDR Niedersachsen.
Polizei hat Hinweistelefon eingerichtetDie Polizei in Bremervörde hat ein Hinweistelefon eingerichtet. Wer etwas zum Aufenthaltsort des Jungen sagen kann, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer (04761) 7489-135 oder -144 zu melden.
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NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 26.04.2024 | 10:00 Uhr4 Min
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