Fisker könnte schon bald Insolvenz anmelden

11 Tage vor

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Bild: Fisker

Die Elektroautos des US-Start-ups Fisker werden seit März nicht mehr produziert. Dem auch hierzulande mit dem SUV Ocean aktiven Aktienunternehmen fehlt es an Kapital, die Situation spitzt sich offenbar zunehmend zu.

Fisker drohe innerhalb von 30 Tagen die Pleite, warnt das Unternehmen selbst in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC. Fisker konnte eine am 15. März fällige Zinszahlung in Höhe von 8,4 Millionen US-Dollar nicht leisten, die 30-tägige Nachfrist ist inzwischen abgelaufen, wie aus der Pflichtmitteilung an SEC hervorgeht. Fisker rechnet damit, innerhalb von 30 Tagen Gläubigerschutz beantragen zu müssen – es sei denn, zusätzliches Kapital kann beschafft werden.

„Das Unternehmen sucht nach zusätzlichen Finanzmitteln, versucht seine aktuellen Schulden umzustrukturieren und diskutiert weiterhin Finanzierungsalternativen mit potenziellen Anbietern. Neben der Reduzierung der Kosten beabsichtigt das Unternehmen, seine Belegschaft weiter zu reduzieren und seine Abläufe zu rationalisieren, einschließlich der Reduzierung seines physischen Fußabdrucks“, so Fisker in der Börsenmitteilung.

Laut dem aktuellen Dokument beschäftigte das Unternehmen am Stichtag 19. April noch 1.135 Mitarbeiter – und damit 425 weniger als Ende Dezember.

Fisker hatte im Februar davor gewarnt, dass es möglicherweise nicht in der Lage sei, den Betrieb fortzuführen. Eine solche Warnung ist nach US-Aktienrecht vorgeschrieben. Es bestünden „erhebliche Zweifel an der Fähigkeit zur Fortführung des Unternehmens“, hieß es. Man müsse in den kommenden zwölf Monaten „zusätzliche Eigen- oder Fremdkapitalfinanzierungen“ einwerben. „Es kann nicht garantiert werden, dass Fisker bei diesen Bemühungen erfolgreich sein wird.“

Gründer und CEO Henrik Fisker führte die Probleme unter anderem auf den „aktuell depressiven Markt für Elektrofahrzeuge“ zurück. Man habe jedoch einen hohen Bestand an vom Auftragsfertiger und Partner Magna in Österreich produzierten E-Autos sowie bereits bezahlten Teilen. „Dieser Bestand ist etwa eine halbe Milliarde Dollar wert“ und könne monetarisiert werden – damit wurde bereits begonnen, Fisker bietet seine E-Autos in den USA sowie in Europa mit großen Abschlägen an.

Es bestehe zudem die Aussicht auf eine Partnerschaft mit einem großen Autohersteller, hatte Fisker gesagt – die Gespräche dazu sind aber im März gescheitert. Nissan soll an einer Investition und Partnerschaft interessiert gewesen sein, habe sich dann aber dagegen entschieden.

Fisker bietet derzeit exklusiv den Ocean an. Darauf sollte mit dem PEAR ein kompakteres SUV für den Massenmarkt folgen, die Produktion sollte das taiwanesische Technologieunternehmen Foxconn übernehmen. Darüber hinaus hat die Marke weitere Baureihen angekündigt, darunter den Pick-up Alaska und einen Sportwagen.

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