US-Notenbank Fed legt Zinspause ein - Leitzins bleibt unverändert

20 Sep 2023
Fed Zinsentscheid

Mit Spannung wurde die Zinsentscheidung der US-Notenbank Federal Reserve erwartet. Am Mittwochabend gaben die Währungshüter Aufschluss über die geldpolitische Richtung.

• Fed tastet Leitzins nicht an
• Zinspause wegen ermutigender Signale von der Inflations- und Arbeitsmarktfront
• EZB hinkt hinterher

Die US-Notenbank hat ihren Leitzins unverändert belassen. Demnach bleibt der Leitzins in einer Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent und damit auf dem höchsten Stand seit 22 Jahren. Dies war am Markt im Vorfeld bereits so erwartet worden.

Zinspause gingen reihenweise Zinsanhebungen voraus

Zuvor hatte die Fed hat den Leitzins zuletzt innerhalb von 16 Monaten elf Mal angehoben - zuletzt waren die Währungshüter diesbezüglich im Juli tätig geworden, als es nach einer Zinspause im Monat zuvor um 0,25 Prozentpunkte nach oben gegangen war. Im März 2022 hatte die Notenbank den Kampf gegen den massiven Inflationsanstieg aufgenommen und seitdem den Leitzins um mehr als fünf Prozentpunkte angehoben. Ein Auslöser des Verbraucherpreisanstiegs war eine rasante Verteuerung bei Energie, die durch den russischen Angriff auf die Ukraine ausgelöst wurde.

Nachrichten von Inflations- und Arbeitsfront verhalten positiv

Zuletzt hatte ein erneuter Inflationsanstieg in den USA den Druck auf die Währungshüter verstärkt. Die Inflation in den USA hat im August mit einem sprunghaften Anstieg der Benzinpreise zugenommen, allerdings war der zugrunde liegende Preisdruck weiter rückläufig. Demnach stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent und lagen um 3,7 (Vormonat: 3,2) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.
Positive Nachrichten für die Inflationsentwicklung kamen vom Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote in den USA war im August von 3,5 auf 3,8 Prozent gestiegen. Der gefürchtete Preisauftrieb durch eine Lohn-Preis-Spirale dürfte somit an Relevanz verloren haben.

US-Notenbank rechnet für dieses Jahr mit etwas höherer Inflation

Die US-Notenbank Federal Reserve rechnet in diesem Jahr mit einer geringfügig höheren Inflationsrate als noch vor drei Monaten angenommen. Die Teuerungsrate soll 2023 durchschnittlich bei 3,3 Prozent liegen, ein Anstieg von 0,1 Prozentpunkten verglichen mit der vorigen Prognose vom Juni, wie Daten der Zentralbank am Mittwoch zeigten. Für 2024 rechnet die Fed mit einer Inflationsrate von 2,5 Prozent.

Die Kerninflation, also ohne Berücksichtigung von Lebensmittel- und Energiepreisen, soll dieses Jahr demnach bei 3,7 Prozent liegen und kommendes Jahr bei 2,6 Prozent. Die Fed ist den Zielen der Preisstabilität und Vollbeschäftigung verpflichtet und strebt eine Inflationsrate von 2 Prozent

US-Notenbank sieht weiter steigende Zinsen

ie US-Notenbank Federal Reserve geht davon aus, dass ihre Leitzinsen in diesem Jahr weiter steigen werden. Der geldpolitische Ausschuss FOMC prognostiziert unter dem Strich eine weitere Zinsanhebung in diesem Jahr, wie die Fed am Mittwoch in Washington nach ihrer Sitzung mitteilte. Die Erwartung entspricht der vorherigen Prognose vom Juni. Nicht wenige Fachleute hatten es für möglich gehalten, dass die Projektion aufgrund der tendenziell rückläufigen Teuerung gesenkt wird.

Für das kommende Jahr erwarten die Währungshüter weniger Zinssenkungen als bisher. Anstatt vier Reduzierungen des Leitzinses werden jetzt zwei Senkungen prognostiziert. Die Projektionen ergeben sich aus den Einschätzungen der einzelnen Fed-Notenbanker. Die Notenbank will sie nicht als Zinsprognosen verstanden wissen, die Finanzmärkte richten sich aber nach ihnen.

US-Notenbank Fed hebt Wachstumsprognose für 2023 deutlich

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) erwartet in diesem Jahr ein höheres Wirtschaftswachstum als noch vor drei Monaten angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltgrößten Volkswirtschaft soll demnach um 2,1 Prozent wachsen, wie die Fed am Mittwoch in Washington mitteilte. Das wären 1,1 Prozentpunkte mehr als noch im Juni prognostiziert. Für das kommende Jahr sagt die Fed ein Wachstum von 1,5 Prozent voraus.

an.

Redaktion finanzen.net mit Material von dpa (AFX) und Dow Jones Newswires

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