Streichs Erwartungen an Gregoritsch - Härtefall Höfler?

25 Jan 2024

Auch in Bremen stellt sich die Freiburger Systemfrage und es droht ein personeller Härtefall. Das hat auch etwas mit Michael Gregoritsch zu tun. Christian Streich lobt den Stürmer, hat aber auch klare Erwartungen an ihn.

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Michael Gregoritsch war gegen Hoffenheim an keinem Tor beteiligt - und bekam trotzdem ein Lob von Christian Streich. picture alliance/dpa

Allein die Personalsituation macht eine Freiburger Viererkette in Bremen wahrscheinlich. Die kurzfristige Leihe von Hoffenheims Innenverteidiger Attila Szalai vergrößert die Zahl einsatzbereiter Abwehrspieler allerdings auf fünf. Und selbst ohne den Linksfüßer könnte der SC auch im 3-4-3 agieren, mit Offensivkräften wie Roland Sallai und Noah Weißhaupt als Schienenspieler.

Die Systemfrage stellt sich also erneut für Christian Streich und seinen Stab. Gewöhnlich nominieren sie gegen gegnerische Grundordnungen mit Dreierkette hinten auch eine Dreierreihe. Zumindest im Spiel gegen den Ball, um Zuordnung und Zugriff zu vereinfachen. So war es zum Start ins Jahr 2024 gegen Union (0:0), als der SC offensiv meist im 4-3-2-1 agierte. In dieser Formation, beziehungsweise im 4-4-2, blieb Freiburg gegen Hoffenheims 3-5-2 aber lange in beide Spielrichtungen. Die neue Angriffsstärke mit drei Toren aus dem Spiel beim 3:2-Sieg spricht für ein Beibehalten dieser Herangehensweise, wenngleich auch Werder mit Dreierkette zu erwarten ist.

Wieder Härtefall Höfler?

Vor der Abwehr droht hingegen erneut ein Härtefall. Gegen Hoffenheim saß nämlich Mittelfeldstratege Nicolas Höfler nach verbüßter Gelbsperre bis zur Schlussphase auf der Bank. Das gab es in den vergangenen Jahren nur sehr selten. Maximilian Eggestein und Youngster Merlin Röhl zeigten auf der Doppelsechs jedoch zweimal stabile Leistungen. Röhl könnte zwar wie Ende 2023 in die Offensive rücken, da überzeugte gegen die TSG aber das gesamte Quartett, bestehend aus Vincenzo Grifo, Roland Sallai, Lucas Höler und Michael Gregoritsch.

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Besonders im Fokus: Grifo und Sallai mit jeweils einem Tor und einer Vorlage sowie auch Höler mit seinem wichtigen 1:0. Die drei Tore aus dem Spiel heraus bereiteten Streich große Freude, nachdem er zuletzt immer mal wieder mangelnde Torgefährlichkeit seines Teams abseits der traditionellen Standardstärke angemahnt hatte. Obwohl Gregoritsch das Spiel ohne Scorerpunkt und eigene Großchance beendete, war der Trainer allerdings auch mit dem Auftritt seines Mittelstürmers einverstanden.

Wie Gregoritsch auch ohne Großchance und Scorerpunkt überzeugte

"Er war mit dem Ball ganz gut, er hatte bessere Aktionen als gegen Union und er war sehr präsent. Er hat Bälle erobert und wie Lucas Höler fast kein Luftduell verloren, Gregerl war ein richtiger Unruheherd", sagte Streich: "Das hat mir gefallen." Wie auch so manche Aktion in der Defensive des österreichischen Nationalstürmers.

"Das muss auch so sein" - was Streich fordert

"Er hat sich richtig was vorgenommen, aber das muss auch so sein, wenn er diesen nächsten, richtigen Schritt machen will - egal wie alt er ist. Manchmal hat bei ihm früher ein bisschen was gefehlt, dann lief es nicht so, dann war er irgendwo anders", formuliert Streich seine Erwartungen an die Nummer 38: "Hier durchbeißen und das alles machen, dann wird er ein richtig guter österreichischer Nationalspieler und ein Sturmtank vorne."

Exemplarisch hat der 29-Jährige die Anforderungen vor dem 2:0 bereits erfüllt, als er gegen ÖFB-Kollege Florian Grillitsch den Ball eroberte und danach Sallai Torschütze Grifo bedienen konnte. „Wie hat er es gemacht? Körper drin, hohe Präsenz, 2:0. So muss ein Mittelstürmer agieren, der wach ist und Qualität hat“, sagt Streich.

Also hat sich auch Gregoritsch wie fast alle seine Kollegen - Manuel Gulde wird wegen seiner Gelb-Roten Karte fehlen - für ein erneutes Startelfmandat in Bremen empfohlen. Florent Muslija, nach Szalai seit Mittwoch der zweite Winterzugang, wird als zusätzliche Offensivoption im Kader erwartet. Besonders knifflig aber wird es für Streich und Co., wie sie mit dem seit Jahren gesetzten Höfler umgehen.

Carsten Schröter-Lorenz

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