Köln lässt womöglich letzte Chance liegen

14 Tage vor
Köln gegen Freiburg
Nullnummer gegen Freiburg Köln lässt womöglich letzte Chance liegen

Stand: 04.05.2024 20:27 Uhr

Der 1. FC Köln scheitert trotz engagierter Leistung auch gegen den SC Freiburg an der Schwäche im Abschluss und hat nach dem 0:0-Unentschieden am 32. Spieltag kaum noch Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga.

Die Kölner bleiben mit 24 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz. Sollte am Sonntag der Tabellensechzehnte Mainz (28 Punkte) in Heidenheim gewinnen und Union Berlin gegen Bochum (beide mit 30 Punkten) Unentschieden spielen, wäre Kölns vorzeitiger Abstieg zwei Spieltage vor Saisonende besiegelt.

Freiburg (41 Punkte) behauptet Platz sieben und hat weiter die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb im Blick. Sollte Bayer Leverkusen nach dem Meistertitel auch den Pokal gewinnen, würde der siebte Platz am Ende der Saison die Teilnahme an der Europa League bedeuten.

"Wir sind alle sehr frustriert, die Mannschaft hat ihr Herz auf dem Platz gelassen", sagte FC-Coach Timo Schultz nach dem Schlusspfiff im Sportschau-Interview. Schultz hielt sich angesichts der wohl nur noch theoretischen Möglichkeiten auf eine Rettung mit Durchhalteparolen zurück. "Noch ist es nicht vorbei, aber natürlich müssen wir vor allem selbst Ergebnisse liefern."

Köln druckvoll, aber schwach im Abschluss

Die Kölner, erneut ohne Kapitän Florian Kainz und auch ohne gelernten Mittelstürmer in der Startelf, drängten vor allem im zweiten Durchgang auf den Befreiungsschlag, scheiterten aber wie so häufig an der Schwäche im Abschluss.

Bereits in der dritten Minute gab es die erste sehr gute Gelegenheit, doch Linton Maina schoss aus aussichtsreicher Position im Sechzehner rechts vorbei. Danach blieben die Gastgeber zunächst die spielbestimmende Mannschaft, ohne zu großen Chancen zu kommen. Eric Martel (18.) fälschte einen Fernschuss mit der Hacke gefährlich ab, doch SC-Keeper Noah Atubolu war zu Stelle. Auf der Gegenseite köpfte Vincenzo Grifo (20.) neben das Tor.

Nach rund einer halben Stunde setzte heftiger Regen ein und das Spiel verflachte. Die Fans wurden dafür umso lauter, mussten dann aber den Atem anhalten. Defensivstabilisator Jeff Chabot musste kurz vor der Pause am Oberschenkel behandelt und in der 57. Minute schließlich ausgewechselt werden.

Kölns Alidou lässt Riesenchance liegen

Ein spürbarer Dämpfer - auch für sein druckvoll aus der Kabine gekommenes Team, das danach den Faden verlor und Glück hatte, dass Lucas Höler (67.) volley das leere Tor verfehlte. Doch Köln kämpfte und stürmte weiter gegen zu passive Freiburger. Alidou (71.) verpasste die riesige Chance zur FC-Führung und scheiterte mit einem Drehschuss aus kurzer Distanz an Freiburgs Keeper Atubolu.

Der eingewechselte Kainz pushte die Fans in der Schlussphase noch einmal - doch das Tor wollte nicht fallen. Die Kölner ließen am Ende auch diese, womöglich letzte Chance liegen, doch noch den Abstieg abzuwenden.

"Unterm Strich muss man sagen, dass wir zu ungefährlich waren", sagte Kapitän Kainz nach dem Schlusspfiff am ARD-Mikrofon. Das Spiel sei so gelaufen wie so oft in dieser Saison, so Kainz: "Einsatzbereitschaft war da, wir waren von Anfang an griffig, haben alles reingehauen. Aber am Ende waren wir zu harmlos in der Offensive."

Für die Zusammenstellung des offenkundig nicht konkurrenzfähigen Kaders ist FC-Geschäftsführer Christian Keller verantwortlich, dessen Abgang auf einem Transparent im Stadion gefordert wurde. Keller vermied im Sportschau-Interview konkrete Aussagen über die weiteren Planungen und seine Rolle, sprach aber über das gute Binnenverhältnis im Klub und im Präsidium.

Köln gegen Union Berlin, Freiburg gegen Heidenheim

Köln empfängt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) im letzten Heimspiel der Saison Union Berlin. Freiburg spielt zeitgleich zuhause gegen den 1. FC Heidenheim.

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