Gegen zehn Steirer - Fridrikas rettet Lustenau ein Remis gegen ...

29 Jul 2023

Nach einer Roten Karte für Mamadou Sangare (74.) beendeten die Hartberger die Partie nur zu zehnt.

In der sechsminütigen Nachspielzeit fanden beide Teams noch Chancen auf den Siegtreffer vor. Der eingewechselte Harald Lemmerer und Paul Komposch ließen auf Hartberger Seite Möglichkeiten liegen, auch die Lustenauer kamen durch Yadaly Diaby noch einmal gefährlich vor das Tor. Am Ende konnte Hartberg wie in den vier Duellen in der Vorsaison gegen Lustenau keinen Dreier anschreiben.

Hartberg gegen Austria Lustenau - Figure 1
Foto Krone.at

Verjüngte HartbergerDie im Kader verjüngten Hartberger starteten mit vier Sommerzugängen in die Saison. Ibane Bowat und Komposch bildeten die Innenverteidigung, Christoph Lang und Solostürmer Entrup sollten in der Offensive wirbeln. Anders der Gegner: Bei den Lustenauern waren nur bekannte Gesichter zu sehen. Trainer Markus Mader hat aktuell nur 17 Feldspieler und drei Torhüter zur Verfügung. Eingespielt präsentierten sich von Beginn an aber eher die Hausherren.

Hartberg ließ Ball und Gegner laufen, Dominik Prokop und Tobias Kainz suchten aus der Distanz den Torerfolg. Lustenaus erste Torannäherung nach einer knappen Viertelstunde durch Anthony Schmid hatte Seltenheitswert. Der im Finish der vergangenen Saison groß aufspielende Fridrikas konnte sich links außen kaum Raum verschaffen. Nach 20 Minuten sah TSV-Coach Markus Schopp sein Team belohnt: Diakite verschaffte sich nach einem Eckball am Sechzehner Platz, von Pius Grabher abgefälscht fand der Schuss des Mittelfeldmanns den Weg ins Tor.

IdeenlosDen Vorarlbergern fiel keine Antwort ein. Zu ideenlos war der Auftritt der Gäste. Im Finish der ersten Halbzeit fanden die Hartberger noch die Chance auf das 2:0 vor, Lustenau-Kapitän Matthias Maak klärte vor der Linie. Zu diesem Zeitpunkt wärmte bei der Austria bereits Diaby auf. Der wieder von Clermont ausgeliehene Offensivmann kam zur Pause ins Spiel. Die Lustenauer sollten aber einen klassischen Fehlstart in die zweiten 45 Minuten hinlegen.

Hartberg gegen Austria Lustenau - Figure 2
Foto Krone.at

Entrup war nach einem langen Ball und Stellungsfehler von Maak auf und davon und bezwang Domenik Schierl zu seinem ersten Bundesliga-Treffer. Den 26-jährigen Ex-Rapidler hatte Hartberg aus der Regionalliga in die höchste Spielklasse befördert. Hartberg wähnte sich auf Kurs, der nun im Sturmzentrum spielende Fridrikas bestrafte eine Unachtsamkeit der jungen steirischen Hintermannschaft jedoch postwendend, als er ebenfalls ein weites Zuspiel zum Anschlusstor verwertete.

Endgültig ins Spiel zurück fand Lustenau durch Schmid, der sich inmitten dreier Hartberger in den Strafraum tankte, Diakite ließ das Bein stehen. Fridrikas schoss den Elfer zum 2:2 mittig unter die Latte. Das Hartberger Dilemma wurde nicht kleiner, als der zehn Minuten davor eingewechselte Sangare gegen Dario Grujcic mit gestrecktem Bein einstieg. Schiedsrichter Daniel Pfister gab zunächst Gelb, schickte Sangare nach VAR-Intervention aber vom Feld. Bei beiden Teams machten sich zunehmend die hohen Temperaturen bemerkbar, zu einer Schlussoffensive kam es dennoch. Der offene Schlagabtausch brachte keinen Sieger mehr.

Markus Schopp (Hartberg-Trainer): „Es hat sich genau das Spiel entwickelt, das ich erwartet habe. Die Mannschaft war darauf eingestellt, hat in der ersten Halbzeit alles perfekt umgesetzt und den Gegner nie ins Spiel kommen lassen. Nach der Pause hat Lustenau das Spiel umgestellt, die Jungs haben es noch nicht drauf, auf solche Umstellungen richtig zu reagieren. Damit hat der Gegner unserer Mannschaft die Qualität genommen. Wir waren außerdem in ein paar Phasen hinten nicht konsequent genug. Ich möchte meiner Mannschaft aber nichts vorhalten, es war klar, dass wir die Qualität der ersten Halbzeit nicht über 90 Minuten halten können. Wir wissen, was wir zu tun haben und werden daran arbeiten. Man hat gesehen, dass wir Potenzial haben, das wollen wir von Spiel zu Spiel besser ausschöpfen.“

Hartberg gegen Austria Lustenau - Figure 3
Foto Krone.at

Markus Mader (Lustenau-Trainer): „Ich muss meiner Mannschaft gratulieren. Obwohl wir in der ersten Halbzeit nie ins Spiel gekommen sind, hat sie nicht aufgegeben. Wir haben in der Pause ein paar Dinge angesprochen. Das Wichtigste dabei war, dass wir gesagt haben, das ist kein Freundschaftsspiel. Wir waren zu wenig konsequent und zu wenig aggressiv. Die Jungs haben in der zweiten Halbzeit perfekt darauf reagiert. Mit den Umstellungen konnten wir den Hartbergern weh tun, so konnten wir am Ende noch einen Punkt holen. Ich denke, es war ein gerechtes Remis für beide Mannschaften. Für uns ist es ein wichtiger Punkt.“

TSV Hartberg - Austria Lustenau 2:2 (1:0)Hartberg, Profertil Arena2.240 Zuschauer, SR Pfister

Tore:1:0 (21.) Diakite 2:0 (48.) Entrup 2:1 (53.) Fridrikas 2:2 (70.) Fridrikas (Foul-Elfmeter)

Hartberg: Sallinger - Heil, Komposch, Bowat, Pfeifer - Diakite (88. Urdl) - Providence (64. Sangare), Lang (77. Steinwender), Kainz, Prokop (88. Lemmerer) - Entrup (77. Frieser)

Lustenau: Schierl - Gmeiner (55. Mätzler), Maak, Grujcic, Berger (55. Diallo) - Tiefenbach (46. Diaby), Grabher - Anderson, Surdanovic (88. Marte), Fridrikas (82. Cisse) - Schmid

Rote Karte: Sangare (74./Foulspiel)

Gelbe Karten: Prokop, Diakite, Heil, Kainz bzw. Tiefenbach, Anderson, Maak

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