Vermisster Arian aus Bremervörde: Suche mit Ballons und Feuerwerk

Vermisster Arian

In Bremervörde ist am Donnerstag weiterhin mit großem Aufwand nach dem sechs Jahre alten Arian gesucht worden, der seit Montagabend von seiner Familie vermisst wird. Mithilfe von Hunderten Einsatzkräften und Helfern wird seit mittlerweile vier ­Tagen in der Nähe des Ortsgebiets nach dem Kind gesucht, das bei seinem Verschwinden lediglich mit einem ockergelben Pullover und einer schwarzen Jogginghose mit Drachenmuster bekleidet war, aber weder Schuhe noch Jacke trug.

Der kleine Junge ist Autist und kann sich nach Angaben der Polizei weder artikulieren noch reagiert er auf Ansprache wie Rufe. Bei der Suche setzen die Behörden daher auch auf ungewöhnliche Mittel: Da der Junge Feuerwerk mag, wurde in der Nacht auf Donnerstag ein Feuerwerk abgebrannt, um ihn möglicherweise hervorzulocken. Auch bunte Heliumballons, Süßigkeiten und Spielzeuge wurden an 17 Stellen aufgehängt, die anziehend auf den Jungen wirken könnten.

Die Behörden setzten bei ihrer Suche aber auch Hubschrauber und Drohnen ein. Zudem überflog am Dienstag ein Tornado-Jet der Bundeswehr das Such­gebiet und fertigte aus der Luft Bilder mit einer Wärmebildkamera an.

Seine Familie meldete den Jungen am Montagabend als vermisst

Der Junge war am Montagabend von seiner Familie vermisst gemeldet worden, nachdem er zuletzt gegen 19.30 Uhr zu Hause gesehen worden war. Die Polizei begann darauf unverzüglich mit einer groß angelegten Suche. Die Aufnahmen einer privaten Überwachungskamera bestätigten später die Angaben der Familie über das Verschwinden von Arian. Die Filmsequenz zeigt nach Angaben der Polizei, wie der kleine Junge gegen 19.15 Uhr allein durch das Wohngebiet läuft und dabei mit einem Stock auf der Straße herumwedelt und spielt.

Die Aufnahmen belegt, dass der Junge sodann in Richtung eines Waldgebiets lief. Von dem Wohnviertel in Bremervörde-Elm, in dem das Einfamilienhaus von Arians Familie steht, führt eine unbefestigte Straße in das Waldgebiet.

Personenspürhunde sind im Einsatz

Die Einsatzkräfte stießen auch auf Spuren, die sich zwar nicht mit Sicherheit zuordnen lassen, möglicherweise aber von Arians Füßen stammen. Speziell ausgebildete Personenspürhunde, sogenannte Mantrailer, verfolgten die Fährte. Die Suchmaßnahmen werden seither auf das Gebiet entlang des Flusses Oste in Richtung Norden zur Ortschaft Kranenburg und darüber hinaus konzentriert, wie ein Sprecher der Polizeiinspektion Rotenburg der F.A.Z. mitteilte. Entlang des Flusslaufs liegen auch einige Tümpel. Die Gewässer werden nun mithilfe von Drohnen, Tauchern und Sonarbooten abgesucht.

Nach Angaben der Polizei gibt es derzeit keine Absicht, die Suche nach dem Jungen abzubrechen. Man stehe zwar unter hohem zeitlichen Druck, gebe aber die Hoffnung nicht auf, heißt es. Sorgen bereitet den Einsatzkräften allerdings das wechselhafte Aprilwetter mit Regen sowie niedrigen Temperaturen in den Nächten. Die Behörden ermitteln auch weiterhin in alle Richtungen. Dass der Junge von einer anderen Person auf­gegriffen wurde, kann nicht ausgeschlossen werden, gilt allerdings als unwahrscheinlich.

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten
Die beliebtesten Nachrichten der Woche