Bundeswehr unterstützt bei Suche nach vermisstem Arian (6 ...
Stand: 25.04.2024 21:46 Uhr
Die Suche nach dem sechs Jahre alten Arian aus Bremervörde geht mit unvermindertem Einsatz weiter. Am Freitag sollen laut Feuerwehr auch Mülltonnen durchsucht und Gullydeckel geöffnet werden.
"Wir glauben immer noch fest daran, dass wir Arian wohlbehalten finden können", sagte der Einsatzleiter der Bremervörder Polizei Michael Butt. Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers soll als nächstes der Ortsteil Elm, in dem Arian wohnt, erneut durchsucht werden. Alle Schuppen und Garagen sollen demnach kontrolliert werden. Auch Gullydeckel sollen geöffnet und Mülltonnen durchsucht werden - die Müllabfuhr sei daher für diesen Freitag abgesagt worden, hieß es von der Feuerwehr. Hunderte Einsatzkräfte und viele Freiwillige suchen seit Montagabend nach dem Jungen. Am Donnerstag sind laut Polizei zudem rund 250 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr zur Unterstützung eingetroffen. 60 weitere Kräfte der Luftwaffe wurden noch am Abend erwartet.
Keine Hinweise auf Sechsjährigen bei TümpelFahrzeuge der Bundeswehr unterstützen die Suchaktion nach dem sechsjährigen Arian aus Bremervörde.
Am Mittwoch waren Fußspuren gefunden worden, die zu Arian gehören könnten, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Das Suchgebiet war daher am Donnerstag entlang der Oste rund zehn Kilometer in Richtung Kranenburg ausgeweitet worden. Da der Junge Wasser möge, sei es möglich, dass er am Fluss entlanggelaufen sei, hieß es von der Polizei. In der Nähe des Flusses wurde daher am Donnerstag auch ein Tümpel untersucht - unter anderem mit einem Handsonargerät und Tauchern. Dabei seien jedoch keine Hinweise auf den Sechsjährigen gefunden wurden, sagte Stefan Braun, Sprecher der Feuerwehr Stade.
Arian ist ohne Jacke und Schuhe unterwegsArian hat das Haus nur leicht bekleidet verlassen.
Auch nach dem tagelangen Einsatz soll die Suche unvermindert fortgesetzt werden. "Solange wir eine Chance sehen und weitersuchen können, werden wir auch weitersuchen", sagte Bremervördes Stadtbrandmeister Nils Schwarz dem NDR Niedersachsen. Dass die Lage ernst ist, betonen die Einsatzkräfte immer wieder: Laut Polizei hat der Junge sein Zuhause am Montagabend nur leicht bekleidet verlassen: mit einem ocker-gelben langärmligen Pullover, einer schwarzen Jogginghose - und ohne Schuhe. Das hätten Bilder aus einer privaten Überwachungskamera im Umfeld bestätigt, hieß es.
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Arian ist laut Polizei Autist: In seinem Fall bedeute das, dass er sich nicht artikulieren könne und nicht auf Ansprache wie Rufe reagiere. Die Eltern geben auf ihrer Facebook-Seite Tipps, wie Menschen bei der Suche helfen können. Da der Sechsjährige den Eltern zufolge von Luftballons fasziniert ist, haben Einsatzkräfte am Mittwoch an 17 Stellen bunte Heliumballons mit Süßigkeiten aufgehängt. An den Ballons sind laut Polizei Wildkameras mit Bewegungssensoren befestigt. In der Nacht zu Donnerstag wurde zudem ein Feuerwerk abgebrannt, da der Junge Feuerwerk mag, wie ein Polizeisprecher sagte.
Überwachungskamera zeigt Arian auf dem Weg Richtung WaldUnterdessen hat die Polizei auf Anfrage weitere Details zu Aufnahmen einer privaten Überwachungskamera genannt. Darauf sei zu sehen, dass der Sechsjährige einen Stock bei sich hatte, mit dem er auf der Straße herumgewedelt und gespielt habe. Dann sei er recht zügig Richtung Wald gelaufen, fast gerannt, sagte ein Polizeisprecher. Von dem Viertel, in dem der Junge wohne, führe eine kleine unbefestigte Straße an einem Rapsfeld vorbei zu einem Waldgebiet. Die Polizei hält es für möglich, dass der Sechsjährige dorthin gegangen ist. Die Polizei hatte Anwohner und Anwohnerinnen am Dienstag explizit aufgefordert, private Kameraaufnahmen zu prüfen.
Suche nach Arian mit Drohnen und HundenPolizei, Feuerwehr, Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) und Deutsches Rotes Kreuz (DRK) sind seit Montagabend im Großeinsatz - mit umfangreichem technischen Gerät. "Es ist sehr beeindruckend, wie motiviert die Einsatzkräfte hier vorgehen", sagte Bremervördes Stadtbrandmeister Nils Schwarz dem NDR Niedersachsen. In Bremervörde-Elm seien das Bürgerhaus, die Turnhalle und das Feuerwehrgerätehaus geöffnet worden. "Sämtliche Unterstützung, die wir den Einsatzkräften hier geben können, bekommen sie von uns", sagte Elms Ortsbürgermeister Erich Gajdzik (CDU) dem NDR Niedersachsen.
Polizei hat Hinweistelefon eingerichtetDie Polizei in Bremervörde hat ein Hinweistelefon eingerichtet. Wer etwas zum Aufenthaltsort des Jungen sagen kann, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer (04761) 7489-135 oder -144 zu melden.
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