Neu auf Netflix: Darum geht es in "Dead Boy Detectives"

9 Tage vor
Dead Boy Detectives

Edwin Payne und Charles Rowland sind tot. Der eine bereits seit 1916, der andere seit den Achtzigern. Und sie haben zwei Dinge gemeinsam: Beide sind bereits als Teenager verstorben und beide haben so gar keine Lust, die Welt zu verlassen und ins Jenseits zu verschwinden. Edwin, weil er dort bereits war und aufgrund eines Formfehlers 70 Jahre in der Hölle verbrachte, Charles, weil Edwin dabei war, als er starb und beschließt, lieber bei ihm zu bleiben, als in eine ungewisse Zukunft im Jenseits zu entschwinden.

Doch auch im Reich der Toten gibt es Regeln und viel Bürokratie. Und so gibt es jemanden, dem sehr daran gelegen ist, Edwins und Charles' Treiben auf der Erde ein Ende zu machen und endlich einen Stempel auf ihre Fallakte drücken zu können.

Das also ist die Ausgangslage der verrückten neuen Netflix-Fantasy-Horror-Crime-Jugend-Serie "Dead Boy Detectives". Und die zwei Geister bleiben auf der Erde nicht untätig: Sie gründen in London ein Detektivbüro und helfen anderen Geistern und den wenigen Menschen, die sie sehen können, dabei, Probleme zu lösen. Mal gilt es, fiese Geister, die auf der Erde festhängen, in die Ewigkeit zu verbannen, mal darum, herauszufinden, warum jemand überhaupt gestorben ist, mal darum, ein verschwundenes Mädchen zu retten.

Unterstützung von einem Medium

An Aufträgen mangelt es den zwei Freunden nicht und so dreht sich jede Folge um einen Fall. Unterstützung bekommen die spukenden Detektive vom unter Gedächtnisverlust leidenden Medium Crystal Palace (Kassius Nelson), einer jungen Frau, der Charles und Edwin helfen, als sie von einem Dämon besessen ist. Dieser entpuppt sich als Crystals Ex-Freund und ist auch im Laufe der Serie nicht so einfach loszuwerden. Auch Crystals etwas sonderbare Nachbarin Niko (Yuyu Kitamura) wird nach einer Nahtoderfahrung Teil der Detektei.

George Rexstrew und Jayden Revri geben die beiden Geister-Detektive als ungleiches Duo. Während Rexstrews Edwin ziemlich verklemmt durchs Leben, Verzeihung, durch den Tod geht, eher auf seinen Kopf als auf sein Herz hört und stets weiß, in welchem Buch die Lösung für die Probleme der Detektive steht, wird Revris Charles eher von seinen Gefühlen geleitet, ist auch mal impulsiv und sieht die Dinge lockerer als sein Freund.

Skurrile Gestalten

Im Laufe der Serie treffen die Detektive unter anderem auf eine Hexe im Jugendwahn, eine verzauberte Krähe, fiese Pilze, einen Mann, der einen Zauberladen führt, aber eigentlich mal ein Walross war, und auf einen verrucht-frivolen Katzenkönig, der Edwin die Charmesröte ins Gesicht treibt und die Detektive dazu zwingt, eine Weile in der kleinen Stadt Port Townsend zu bleiben.

Klingt ein bisschen verrückt? Ist es auch! "Dead Boy Detectives" ist aber auch eine sehr moderne, rasante und divers erzählte Serie, bei der gerade jüngere Grusel-Fans ihren Spaß haben werden. Das eine Mischung aus morbidem Horror und Themen des Erwachsenwerdens gut funktioniert, weiß der Netflix-Zuschauer nicht erst seit dem Erfolg von "Wednesday".

Schon das Intro vor den Folgen der "Dead Boy Detectives" ist Kunst und absolut sehenswert. Und auch, wenn die Geschichte – die übrigens ein Spin-Off der Fantasy-Horror-(Comic)-Serie "The Sandman" des US-Autors Neil Gaiman ist – manchmal ein wenig bizarr und überdreht ist, gelingt es Showrunner Steve Yockey ("Supernatural") und seinen Kollegen, gleichzeitig auch ernstere Themen anzureißen: toxische Männlichkeit, psychische Krankheiten, Sexualität oder die mangelnde Fähigkeit über Gefühle zu sprechen.

Wenn man aus dieser Serie etwas lernt, dann wie wichtig Freundschaft ist. Und ganz nebenbei vielleicht auch, dass die Hölle ein Ort ist, an dem man auf keinen Fall enden möchte. Also: Immer schön brav sein!

Info

"Dead Boy Detectives". Acht Folgen. Anbieter: Netflix.

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