Erfolgsmodell oder Risiko? Die Herausforderungen des Zweitliga ...

11 Tage vor

Erfolgsmodell oder Risiko?

Austria Salzburg - Figure 1
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Austria Salzburgs große Herausforderungen beim Zweitliga-Aufstieg Gönner sichern 400.000 Euro bei Profi-Comeback zu SALZBURG24/ANDONOV Fans von Austria Salzburg haben ihre Liebe zu ihrem Verein am Standort Maxglan mit einem Graffiti zum Ausdruck gebracht.

Veröffentlicht: 23. April 2024 11:05  Uhr

Der mögliche Aufstieg in die 2. Liga kann sowohl ein Erfolgsmodell als auch ein Risiko für Austria Salzburg darstellen – je nachdem, wie der Verein mit den damit verbundenen Herausforderungen umgeht. Für den Westliga-Tabellenführer bieten sich beim Profi-Comeback viele Chancen.

Die Saison 2023/24 könnte für Austria Salzburg zum absoluten Highlight des letzten Jahrzehnts werden. Nachdem der Amateurklub im Jubiläumsjahr seinen 90. Geburtstag feierte und nach dem finanziellen Fiasko nach dem Aufstieg 2015 wieder schuldenfrei ist, geht es auch sportlich steil bergauf. Derzeit führen die Violetten die Regionalliga West souverän an. Wenn sie den Sechs-Punkte-Vorsprung in den verbleibenden acht Spielen über die Ziellinie bringen, wäre der erste Teil des Projekts erfolgreich abgeschlossen.

Bundesliga entscheidet über Austria Salzburgs Zukunft

Am kommenden Montag entscheidet die Bundesliga, ob die Austria ins Oberhaus aufsteigen darf. Bei einem zweiten negativen Bescheid könnten die Salzburger noch Protest beim Ständigen Neutralen Schiedsgericht einlegen.

Präsident Claus Salzmann hat den Stadtklub in den vergangenen Jahren in ruhigeres Fahrwasser geführt. Negative Schlagzeilen und Eskapaden konnten unter der Führung des Pinzgauers weitgehend vermieden werden. Der Standort Maxglan scheint auch mit der Unterstützung der Salzburger Politik gesichert zu sein. Mit Obmann David Rettenbacher und seinem Team erholten sich die Maxglaner von den turbulenten Jahren: Der letzte Versuch von Austria Salzburg, sich im Profifußball zu etablieren, endete vor rund neun Jahren bekanntlich mit einem finanziellen Scherbenhaufen. Hohe Schuldenberge, ein knapp abgewendeter Konkurs, großzügige Fan-Darlehen, ein Sanierungskonzept und ein strikter Sparkurs waren die Folge.

Westliga-Leader strebt Profi-Rückkehr an

Nun können alle Austria-Fans wieder rosigeren Zeiten entgegensehen. Sie lassen auch nach dem negativen Bescheid in erster Instanz nicht locker und haben, wie gestern berichtet, Berufung eingelegt. In zweiter Instanz haben die Violetten am späten Montagabend nach einer fünfstündigen Vorstandssitzung beim Senat 5 alle noch fehlenden Lizenzunterlagen für die 2. Liga. Damit setzen die Maxglaner auf die Rückkehr in den Profi-Fußball.

Auch im Wissen, dass das Budget nicht für drei Jahre reichen wird und die Städter von Anfang an gegen den Abstieg spielen werden. "Das erhoffte ganz große Sponsoring ging sich nicht aus, aber viele unserer starken Partner werden ihre Unterstützung ausweiten. Das gibt uns die Möglichkeit, einen etwaigen Aufstieg ohne finanzielles Risiko zu wagen; dafür sind wir unglaublich dankbar. Dass wir uns darüber hinaus auf Mitglieder und aktive Fanszene in jeder Hinsicht verlassen können, ist sowieso unser größter Pluspunkt und die Basis von allem in diesem Verein", erklärte Obmann David Rettenbacher.

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Krugfoto Für Austria Salzburg stand am Donnerstag in puncto Heimstätte eine richtungsweisende Entscheidung an. (ARCHIVBILD)
Austria Salzburg reicht fehlende Unterlagen für Bundesliga ein

In zweiter Instanz hat Regionalliga-Leader Austria Salzburg am späten Montagabend alle noch fehlenden Lizenz-Unterlagen für die zweite Liga beim Senat 5 eingereicht. Die Maxglaner setzen damit auf …

Ist die Rückkehr in den bezahlten Fußball ein Erfolgsmodell oder eher ein violettes Risiko? Wir nehmen die Herausforderungen des Aufstiegs von Austria Salzburg in die 2. Liga unter die Lupe.

Drei Säulen im violetten Erfolgsmodell

Sportlicher Aufschwung: Die Rückkehr in den Profi-Fußball bietet Austria Salzburg die Möglichkeit, sich sportlich weiterzuentwickeln und sich auf einem höheren Wettbewerbsniveau zu beweisen. Dies kann zu einer Steigerung des Bekanntheitsgrades und des Ansehens des Vereins führen.

Steigerung der Einnahmen: Durch den Spielbetrieb in der 2. Liga können höhere Einnahmen durch Ticketverkäufe, Merchandising und Sponsoring generiert werden. Dies kann dazu beitragen, die finanzielle Stabilität des Vereins zu verbessern und Investitionen in Spieler und Infrastruktur zu ermöglichen. Wie der Verein bereits mitgeteilt hat, werden bei einem möglichen Aufstieg die rund 400.000 Euro teuren Adaptierungen am Standort Maxglan von Sponsoren übernommen. Damit würde sich der sportliche Erfolg auch in der Vereinskasse stark bemerkbar machen.

Verpflichtung von Talenten: Der Aufstieg könnte talentierte Spieler anlocken, die auf höherem Niveau spielen wollen. Dies kann dazu beitragen, die Qualität des Kaders zu verbessern und die Chancen auf weitere sportliche Erfolge zu erhöhen. Darüber hinaus würde den Nachwuchsspielern, die in den bezahlten Fußball wechseln wollen und bei Red Bull Salzburg und dem FC Liefering keine Zukunft haben, eine dritte attraktive Adresse geboten.

Austrias Aufstieg birgt auch Risiken

Finanzielle Belastung: Die Kosten für den Betrieb einer Mannschaft in der 2. Liga können erheblich sein, insbesondere in Bezug auf Spielergehälter, Reisen und Infrastruktur. Wenn die Einnahmen nicht mit den Ausgaben Schritt halten, kann dies zu finanziellen Problemen führen. Die Violetten können ein Lied davon singen, denn sie haben nach dem Fiasko von 2015 schmerzhafte Erfahrungen gemacht.

Alle zum Salzburger Fußball-Unterhaus

Druck und Erwartungen: Wenn der Traum vom Profi-Fußball in Erfüllung geht, steigen auch die Erwartungen der Öffentlichkeit, eines Teils der Fans und möglicherweise auch des Managements. Wird der Verein den Erwartungen nicht gerecht und bleibt der Erfolg aus, kann dies – wie im Fußballgeschäft üblich – zu Unzufriedenheit und Spannungen innerhalb der Organisation führen.

Konkurrenz: Die 2. Liga ist oft ein hart umkämpftes Terrain mit starken Gegnern und großer Konkurrenz. Sollte Austria Salzburg nicht in der Lage sein, mit den anderen Profi-Teams Schritt zu halten, könnte dies zu sportlichen Rückschlägen und einem Imageverlust führen. Aber auch ein sofortiger Abstieg wäre für den Verein kein Beinbruch.

Insgesamt hängt der Erfolg des Aufstiegs von Austria Salzburg in die 2. Liga von einer Vielzahl von Faktoren ab, darunter die Fähigkeit des Vereins, finanzielle Stabilität zu gewährleisten, Talente anzuziehen und sportlich erfolgreich zu sein. Mit kluger Planung und effektivem Management könnte der Aufstieg jedoch eine große Chance für den Verein darstellen, sein Potenzial zu entfalten und weiter zu wachsen. Wie auch immer die Entscheidung der Bundesliga am Montag ausfällt, mit einem Meistertitel könnte die Saison auch ohne Aufstieg zu einem Highlight werden.

Krugfoto Für Austria Salzburg stand am Donnerstag in puncto Heimstätte eine richtungsweisende Entscheidung an. (ARCHIVBILD)
Austria Salzburg reicht fehlende Unterlagen für Bundesliga ein

In zweiter Instanz hat Regionalliga-Leader Austria Salzburg am späten Montagabend alle noch fehlenden Lizenz-Unterlagen für die zweite Liga beim Senat 5 eingereicht. Die Maxglaner setzen damit auf …

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(Quelle: SALZBURG24)

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