Signa-Immobilie KaDeWe wird verkauft

18 Mär 2024
Gläubiger stimmen zu - Signa-Immobilie KaDeWe wird verkauft Bild: dpa/Inderlied/Kirchner-Media

Im Zuge der Signa-Pleite fordern allein die Gläubiger von Signa Prime fast 13 Milliarden Euro. Um wenigstens einen Teil der Forderungen zu erfüllen, sollen die Prime-Immobilien verkauft werden - darunter das KaDeWe.

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Das Berliner KaDeWe soll nach dem Zusammenbruch der Signa-Gruppe in den nächsten Jahren von einem Treuhänder verkauft werden. Die Gläubiger der Signa Prime Selection AG, zu der das Traditionskaufhaus gehört, stimmten am Montag in Wien dem Plan zu, die Immobilien der Prime-Gruppe zu verkaufen. Das teilte der Insolvenzverwalter dieser Teilgesellschaft mit.

Zu Signa Prime gehören neben dem KaDeWe auch der unfertige Elbtower in Hamburg und Gebäude der Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof.

dpa/Kalaene

Zusammenbruch - Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Geldwäscheverdacht bei Signa-Gruppe Signa-Prime-Gläubiger fordern 12,8 Milliarden Euro

Gläubiger der Signa Prime haben laut jüngsten Daten des Insolvenzverwalters Norbert Abel Forderungen von rund 12,8 Milliarden Euro angemeldet. Der Verwalter hat davon bislang nur etwa 5,9 Milliarden Euro anerkannt.

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Gemäß seinem Vorschlag sollen nun alle Immobilien von ihm als Treuhänder geordnet über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren verkauft werden, um von einer erwarteten Erholung am Markt zu profitieren. Damit sollen mindestens 30 Prozent der Forderungen beglichen werden.

Mit der Entscheidung der Gläubiger wurde ein Konkurs abgewendet. Dabei hätten die Immobilien möglichst rasch verkauft werden müssen, was nach Einschätzung des Sanierungsverwalters eine geringere Quote für die Gläubiger bedeuten würde.

dpa/Christophe Gateau

Bürgschaft - Der Staat hängt mit Millionen Euro in der KaDeWe-Insolvenz

Die KaDeWe-Group hat für vergangenes Jahr einen Rekordumsatz gemeldet. Gleichzeitig warten Händler immer noch auf die Auszahlung ihrer Weihnachtsumsätze. Auch den Staat könnte die Pleite Millionen kosten. Von J. Sagmeister, U. Barthel, W. Siebert, A. Breitfeld

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Warenhausbetriebe ebenfalls insolvent

Bei der Gläubigerversammlung in Wien ging es nur um die Abwicklung von Signa-Immobilien, nicht um den Verkauf von Warenhausbetrieben. Diese ebenfalls zur Signa-Gruppe gehörenden Einzelhändler sind jedoch ebenfalls insolvent und suchen nach Käufern.

Der österreichische Investor René Benko hatte über Jahre eine verschachtelte Immobilien- und Handelsgruppe mit vielen prestigeträchtigen Immobilien aufgebaut. Im vergangenen Herbst kam allerdings ans Licht, dass die von ihm gegründete Signa-Gruppe in Schieflage geraten ist. Ende November meldete zunächst die Dachgesellschaft Insolvenz an, bald darauf mehrere Tochterunternehmen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 18.03.2024, 16:40 Uhr

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