Ninja Gaiden mit Open World: Rise of the Ronin bringt euch ins alte ...

22 Mär 2024

Zuletzt haben Team Ninja Fans des Soulslike-Genres mit Nioh und dessen Nachfolger Nioh 2 bedient. Mit ihrem aktuellen Release wollen sie aber etwas zu ihren 3D-Action-Wurzeln zurück. Leider gehen sie dabei nicht so weit uns ein neues Spiel der Tenchu-Reihe zu geben - auch wenn in ihrem neusten Game absolut Spuren davon enthalten sind - sondern sie orientieren sich mehr an den Spielen der Ninja Gaiden-Serie. Diese war für ihre spannenden Combat-Encounter mit einem essentiellen Mix aus Defensive und Offensive bekannt.

Rise of the Ronin nimmt diesen Fokus auf Action und transportiert ihn in eine offene Spielwelt, welche im Japan des Jahres 1863 angesiedelt ist. Es ist dabei schwer, keine Parallelen zu Sucker Punches Ghost of Tsushima zu ziehen, aber Rise of the Ronin macht genug anders, um sich eine eigene Identität zu schaffen.

Zu zweit kämpft es sich besser

In Rise of the Ronin erschafft ihr zu Beginn zwei Charaktere. Diese werden zu Zwillingsklingen erzogen. Söldner, die im Einklang mit einem Partner kämpfen. Da Japan sich gerade am Ende der Edo-Periode befindet, die Grenzen für Ausländer geöffnet wurden und sich das Land damit im Wandel befindet, sorgt für viel Unruhe. Für eine Mission werdet ihr in diesen politischen Tumult verwickelt. Nach dem Attentat auf einen Marine-Kommodore werdet ihr von einem unbekannten Angreifer überrascht und euer Partner entscheidet sich dafür, sich für euch und dem Wohl der Mission zu opfern.

Die erste Mission des Spiels führt euch auf ein Schiff

Die erste Mission des Spiels führt euch auf ein Schiff

© Team Ninja

Zeit zieht ins Land und ihr könnt das Gefühl nicht abschütteln, dass eure Zwillingsklinge noch am Leben ist. Also begebt ihr euch auf eine Reise. Mit dem Ziel, euren Partner zu finden, oder die Person, die für dessen Tod verantwortlich ist.

Ihr entscheidet euch also letztendlich für einen der beiden Charaktere, die ihr zu Beginn erstellt habt. Dabei bestimmt ihr nicht nur das Aussehen eurer Zwillingsklingen, sondern auch welchen initialen Fokus sie im Bezug auf Waffenfertigkeiten und Statuspunkte mitbringen. Von roher Stärke über Geschicklichkeit bis hin zu manipulativem Charme ist alles geboten. Das verfügbare Waffenarsenal reicht von Klassikern wie Katanas und Säbeln, bis hin zu Speeren und Naginatas. Insgesamt kann euer Charakter zwei Nahkampfwaffen und zwei Fernkampfwaffen ausrüsten, zwischen denen jederzeit gewechselt werden kann.

Die unterschiedlichen Waffen variieren nicht nur in ihrer Reichweite, Geschwindigkeit und Schadenswerten. Sie bestimmen auch euer Move-Set und verfügbare Spezialangriffe.

Euer Greifhaken hilft euch dabei hohe Stellen zu erreichen

Euer Greifhaken hilft euch dabei hohe Stellen zu erreichen

© Team Ninja

Auch ohne eure Zwillingsklinge werdet ihr in manchen Passagen des Spiels mit einem Partner unterwegs sein. Dieser ist optional auch durch einen Koop-Kameraden via Online-Play verfügbar. Seid ihr solo unterwegs, könnt ihr auf Knopfdruck zwischen den beiden Kämpfern wechseln. Das kann auch vor allem dann strategischen Mehrwert bringen, da manche Recken andere Kampfhaltungen nutzen und dadurch gegen bestimmte Gegnertypen effizienter im Angriff agieren.

Ein motivierendes Kampfsystem

Und es ist eben genau dieser Aspekt, in dem Team Ninja ihre Stärken ausspielen. Kämpfe erinnern von ihrer Dynamik sehr an die Spiele der Ninja Gaiden-Reihe: Gefechte sind ein dynamischer Tanz aus Angriffen, Blocks und Paraden.

Sowohl ihr, als auch eure Gegner verfügen über eine Leiste, die ihr mit erfolgreichen Aktionen füllen könnt, erreicht diese ihr Maximum, ermöglicht euch das die Gelegenheit für einen besonders verheerenden kritischen Treffer. Die Spezialangriffe eurer Waffen fügen Gegnern, deren Balken komplett gefüllt ist, zudem mehr Schaden zu.

Das Tutorial lehrt euch den wichtigen Konterfunken

Das Tutorial lehrt euch den wichtigen Konterfunken

© Team Ninja

Und eine der effektivsten Möglichkeiten, diesen Zustand zu erzwingen, ist eure Parade. Während ihr blockt, könnt ihr per Tastendruck einen Parry-Move ausführen. Befindet sich euer Kontrahent in dem letzten Attacke seiner Angriffsfolge, erhaltet ihr eine besondere Animation und fügt ihrem Haltungsbalken ordentlich Schaden zu.

Das bedeutet, wenn euer Gegner euch mit einer 3-Hit-Combo trifft, müsst ihr die ersten beiden Angriffe geduldig blocken, um dann die finale Attacke zu parieren. Das führt dazu, dass ich automatisch mehr Aufmerksamkeit auf die Angriffsmuster der unterschiedlichen Feinde legt und dies vom Spiel direkt belohnt wird. Das Kampfsystem mit diesem Fokus auf Geduld und Paraden ist sehr befriedigend und gibt euch immer wieder das Gefühl, als seid ihr unbesiegbar.

Im Kampf ist es wichtig auf den Feind zu achten

Im Kampf ist es wichtig auf den Feind zu achten

© Team Ninja

Dabei nutzt Rise of the Ronin ein sehr ähnliches Skill-Set, wie es bei Fighting Games genutzt wird. Denn auch hier ist der Schlüssel zum Sieg die Muster des Gegners zu durchschauen und im richtigen Moment seinen eigenen Zug zu nehmen. Wer also bereits mit der Kunst der Kampfspiele vertraut ist, wird sein Können hier direkt anbringen können.

49 Min

The Art of Street Fighting

Die besten "Street Fighter V" Spieler der Welt bereiten sich auf den Kampf ihres Lebens beim Red Bull Kumite vor.

Wo ist denn da der (Greif)Haken?

Was Fans von Team Ninja nun allerdings etwas überraschen sollte, ist, dass Rise of the Ronin sich nicht nur auf sein Kampfsystem stützt. Nachdem ihr das Intro des Spiels hinter euch gebracht habt, werdet ihr nämlich in eine offene Spielwelt entlassen. In dieser erwartet euch alles, was das Genre ausmacht: Sammelobjekte, Side-Quests und ein wirklich schönes Erkundungsgefühl. Das wird vor allem dadurch erreicht, dass die Areale kompakt genug sind, um nicht leer und langweilig zu wirken, aber dennoch genug Luft für ein schönes Reiseerlebnis bieten. Dabei stolpert ihr auch immer wieder über echte Sehenswürdigkeiten, über die ihr euch dann in eurem Logbuch auch direkt schlau machen könnt. Ein netter Bonus für Japan-Fans.

Beritten seid ihr flott unterwegs

Beritten seid ihr flott unterwegs

© Team Ninja

Dabei seid ihr nicht nur zu Fuß unterwegs. Relativ schnell erhaltet ihr Zugriff auf ein Pferd, welches ihr auch jederzeit zu euch rufen könnt. Auch ein Greifhaken hat eure Zwillingsklinge im Gepäck. Damit schwingt ihr euch über Abgründe, zieht euch auf erhöhte Positionen oder nutzt ihn im Kampf. Leider sind die Stellen, an denen ihr euren Haken einsetzen könnt, fix vorgegeben und damit etwas limitiert.

Per Gleiter fliegt ihr über die offene Spielwelt

Per Gleiter fliegt ihr über die offene Spielwelt

© Team Ninja

Was allerdings nicht eingeschränkt ist, ist euer Gleiter. Diesen erhaltet ihr noch innerhalb des ersten Areals und ermöglicht euch kurze Strecken in der Luft zurückzulegen. Kombiniert mit eurem Greifhaken gibt es mehrfach die Möglichkeit, euch wie mit einem Katapult durch die Spielwelt schießen.

14 Min

Barrier of Spears

Die Red Bull Air Force geht in Südafrika in die Luft, um BASE-Jumps und Wingsuit-Flüge an atemberaubenden Orten zu absolvieren.

Leichte Schwächen in der Technik

Wer mit den vorhergehenden Werken von Team Ninja vertraut ist, der wird bei Rise of the Ronin genau das bekommen, was Titel wie Nioh und Ninja Gaiden ausgemacht hat: Ein belohnendes Kampfsystem, das Spieler:innen auf sinnvolle Weise dazu veranlasst sich zu involvieren und Gegner zu verstehen. Was allerdings neu ist, ist die offene Spielwelt. Und auch hier kann Rise of the Ronin punkten. Das Spiel schafft einen gelungenen Spagat zwischen Erkundung und Fokus. Man verliert sich nicht, hat aber dennoch genug Gründe, auf Entdeckungstour zu gehen.

Ihr besucht in Rise of the Ronin das kolonisierte Yokohama

Ihr besucht in Rise of the Ronin das kolonisierte Yokohama

© Team Ninja

Einzig die Grafik ist ein zweischneidiges Schwert. Situationsbedingt wirken manche Set-Pieces etwas altbacken und auch die Performance auf der PlayStation 5 ist trotz FPS-Priorisierung nicht immer ruckelfrei. Der Gesamteindruck und das Design von Rise of the Ronin ist aber stark genug, um diese kleinen Mängel abzudecken.

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten
Die beliebtesten Nachrichten der Woche