Russland: Putin fände Biden als US-Präsidenten "besser für ...

15 Feb 2024

In einem TV-Interview sagt der russische Präsident, dass er eine zweite Biden-Amtszeit einer Rückkehr Donald Trumps vorziehen würde. Kritik übt er an Annalena Baerbock.

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15. Februar 2024, 1:41 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, kj 42 Kommentare

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Russland

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Wladimir Putin, Präsident von Russland, bei einer Plenarsitzung des Forums für Zukunftstechnologien in Moskau (Das Foto wurde von der Nachrichtenagentur Sputnik via AP veröffentlicht.) © Alexei Maishev/​AP/​dpa

Für Russland wäre nach Worten des Präsidenten Wladimir Putin ein Sieg von Joe Biden bei der US-Präsidentenwahl der beste mögliche Ausgang. In einem Interview für das russische Fernsehen, das der Kreml am Mittwoch vorab auszugsweise auf seinem Telegram-Kanal veröffentlichte, kritisierte Putin zwar die US-Regierung: "Ich denke, dass die Haltung der jetzigen Administration in höchstem Maße schädlich und falsch ist." Die beiden großen Atommächte liegen in fast allen internationalen Fragen über Kreuz, vor allem aber wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.

Trotzdem sei ein Sieg Bidens vorzuziehen, sagte Putin. "Er ist der Erfahrenere, er ist berechenbar, er ist ein Politiker alter Schule." Allerdings werde Russland mit jedem Präsidenten arbeiten, den das Volk der Vereinigten Staaten wähle. Putin (71) nahm den 81-jährigen Biden auch in Schutz vor Vermutungen, dass dieser nicht mehr gesund genug für sein Amt sei. Schon bei einem Gipfeltreffen in der Schweiz 2021 habe es geheißen, dass Biden nicht mehr handlungsfähig sei, sagte Putin. "Ich habe nichts dergleichen gesehen."

Die Äußerungen Putins passen nicht recht zur Politik Russlands in den vergangenen Jahren, die auf den Republikaner Donald Trump gesetzt hat. Trump rühmt sich seines angeblich guten Drahtes zu Putin. In dem Interview ging der Kremlchef auf Trumps viel kritisierte Äußerung ein, dass er Nato-Bündnispartnern mit geringen Verteidigungsausgaben im Fall eines russischen Angriffs keine US-amerikanische Unterstützung gewähren würde. Trump habe seine eigene Sicht darauf, wie sich das Verhältnis der USA und ihrer Verbündeten entwickeln sollte, sagte Putin. Unlogisch daran sei nur die Haltung der Europäer: "Sie wollen, dass die USA sie weiter umsonst beschützen."

Weniger gute Worte fand Putin für die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock: Die Grünenpolitikerin sei demnach nicht nur feindselig gegen Russland eingestellt. "Sie verhält sich auch feindselig gegen das eigene Land", sagte er und bezog dies auf die Energiepolitik der Grünen.

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