Onur Cinel wird neuer Trainer bei Red Bull Salzburg – Lösung mit ...

15 Tage vor

Rangnicks "Co" hochgezogen

Onur Cinel - Figure 1
Foto SALZBURG24
Onur Cinel als Struber-Nachfolger eine Lösung mit Ablaufdatum Liefering-Trainer übernimmt Red Bull Salzburg bis Sommer

Veröffentlicht: 15. April 2024 10:48  Uhr Aktualisiert: 15. April 2024 15:33  Uhr

Gerhard Struber ist bei Red Bull Salzburg gescheitert. Er war der erste gebürtige Salzburger, der den Ligakrösus trainieren durfte. Doch die erfolglose Ära des Kuchlers endet vorzeitig. Liefering-Trainer Onur Cinel übernimmt beim kriselnden Tabellenführer – allerdings nur bis Sommer.

Das Aus für Gerhard Struber ist beschlossene Sache. Offiziell hat Red Bull Salzburg den vorzeitigen Trainerwechsel heute in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz bestätigt. Onur Cinel heißt der neue Trainer und wird vom FC Liefering "hochgezogen". Dort übernimmt tritt Daniel Beichler die interimistische Nachfolge an, der das U18-Team in dieser Saison bisher zu 17 Siegen in 17 Spielen führte.

Erster Salzburger Trainer muss vorzeitig gehen

Struber muss damit seinen "Herzensklub", wie er ihn nennt, im Endspurt des heißen Meisterschaftsrennens verlassen. Nach 34 Spielen mit 20 Siegen, sechs Unentschieden und acht Niederlagen haben die Sportchefs Bernhard Seonbuchner und Stephan Reiter das Vertrauen in den ersten Bullen-Trainer aus Salzburg verloren.

Struber habe man am Sonntag um 19 Uhr über den Schritt informiert, berichtete Seonbuchner. "Das sind keine angenehmen Gespräche, gerade wenn man eine gute persönliche Beziehung hat. Es war ein unter den Umständen gutes, professionelles Gespräch, nach dem wir uns die Hand gegeben und in die Augen geschaut haben", so der 40-Jährige.

"Ich bin natürlich enttäuscht, zumal jeder weiß, wie speziell dieser Job in Salzburg für mich war. Wir hatten in dieser Saison mit außergewöhnlich vielen Herausforderungen zu kämpfen: Nach dem Verlust von etlichen Leistungsträgern mit einer extrem jungen Mannschaft gestartet, kamen bis zuletzt immer wieder Verletzungen von Schlüsselspielern hinzu. Aber selbstverständlich übernehme ich als Trainer die Verantwortung für die jüngsten negativen Ergebnisse. Es war eine emotionale Zeit, in der wir auch viele schöne Momente erleben durften. Ich wünsche dem FC Red Bull Salzburg und seinen Fans nur das Beste", wurde Struber in einer Mitteilung zitiert.

Freunds Freund vereinslos

Eine der letzten Amtshandlungen des ehemaligen Sportdirektors Christoph Freund, Struber zum neuen Chef zu ernennen, war nicht von Erfolg gekrönt. Bei den Bullen vermisste man das von Freunds "Spezi" Struber angekündigte Offensiv-Spektakel und auch die gewohnte Dominanz ging verloren. Der 47-Jährige hatte seit seinem Amtsantritt bei der Fangemeinde einen schweren Stand und muss sich nach 259 Tagen verabschieden.

"Wir sind nach der Entwicklung der letzten Spiele und einer gründlichen Analyse der sportlichen Situation zur Überzeugung gekommen, der Mannschaft für das Meisterschaftsfinish einen neuen Impuls zu geben. Wir legen unseren gesamten Fokus und all unsere Konzentration darauf, an der Spitze der Tabelle zu bleiben und den Bundesliga-Meistertitel wieder nach Salzburg zu holen. Deshalb richten wir unsere Blicke ab sofort ausschließlich nach vorne und freuen uns, das gemeinsam mit Onur Cinel zu tun, der für den Rest der Saison unser Cheftrainer sein wird", erklärte Seonbuchner.

Die Entscheidung sei den Bullen-Bossen "nicht leicht gefallen". Aber es gebe Clubziele, denen sie alles unterordnen, versicherten sie.

Cinel wechselt im Sommer wieder zum FC Liefering

Interimistisch übernimmt der bisherige Liefering-Coach Onur Cinel bis Saisonende. Der 38-jährige Deutsche wurde dafür vom Zweitligisten vorübergehend freigestellt, er soll nun die Bullen aus der sportlichen Krise führen. Mit diesem Schritt soll das Saisonziel Titelverteidigung gerettet werden.

"Ich habe da nicht lange überlegen müssen. Für mich war klar, in dem Moment, wo ich helfen und unterstützen kann, dass ich die Verantwortung übernehme und selbstverständlich dabei bin. Wir müssen innerhalb kürzester Zeit eine Einheit bilden und benötigen in jedem Training und in jedem Spiel das höchstmögliche Level, damit wir das angestrebe Klubziel erreichen", sagte Cinel.

Sechs Spiele für Ex-Schalker

Cinel wird am Dienstag erstmals das Training leiten und soll nun für in den sechs verbleibnen Liga-Duellen neue Impulse im Titelkampf sorgen und die Abwärtsspirale des Klubs aus Wals-Siezenheim stoppen. Der Meistertitel garantiert die Teilnahme an der Champions League 2024/25 und somit Millionen-Einnahmen und hochkarätige Spiele. Cinel verbrachte beim Schalke 04 die längste Zeit in seiner Trainertätigkeit. 2010/11 war er unter Christian Gross gar Co-Trainer.

Struber hatte erst im vergangenen Sommer das Traineramt in Wals-Siezenheim übernommen, nachdem Matthias Jaissle zu Saisonbeginn überraschend zu Al-Ahli nach Saudi-Arabien gewechselt war. Der 47-jährige Kuchler wurde nach dem ersten Spieltag als Nachfolger verkündet und galt als interne Lösung, da er aus dem Red-Bull-Kosmos stammt und verschiedene Funktionen in Salzburg, Lieferung und New York ausgeübt hatte.

Nur Zeidler schneller als Struber entlassen

Nach internationalen Größen wie Giovanni Trapattoni, Lothar Matthäus, Huub Stevens, Óscar García oder auch Jesse Marsch durfte mit dem Kuchler (Tennengau) erstmals ein Trainer unweit seiner Heimat die Bullen trainieren. Alle genannten Trainer hatten Struber vor allem eines voraus: Keiner wurde vorzeitig entlassen. Für Struber war es nach dem Aus bei RB New York die zweite vorzeitige Entlassung in Folge. Spannend: Kein Coach stand seit dem Einstieg der Bullen länger als zwei Saisonen beim Serienmeister an der Seitenlinie.

Schneller als Struber musste Peter Zeidler seinen Hut nehmen, der nach 164 Tagen oder 25 Spielen entlassen wurde. Thomas Letsch sprang interimistisch für zwei Spiele ein und wurde danach von García ersetzt. Huub Stevens wurde als dritter Bullen-Coach vorzeitig entlassen.

Salzburgs drittes Ziel in Gefahr

Nachdem Sturm Graz am Sonntag punktgleich mit dem Tabellenführer war, sahen die Verantwortlichen den elften Meistertitel in Folge in Gefahr. Nach dem Europacup-Aus im Winter, dem erneuten Verpassen des ÖFB-Cup-Titels gegen die Steirer, präsentierte sich der Tabellenführer bei der 1:3-Pleite beim LASK inferior.

Onur Cinel soll Alexander Schlager und Co. wieder in die Spur bringen und mit einem Titelgewinn die Teilnahme an der Champions League sichern.

Onur Cinel erhält Zuschlag

Der 38-Jährige ist ein starker Verfechter des Red-Bull-Stils und lässt aggressiven Offensivfußball spielen. Nach der Europameisterschaft in Deutschland wird er wieder zum FC Liefering zurückkehren. Doch wer übernimmt danach?

In vielen Top-Ligen steht das Saisonfinale vor der Tür. Wer im Endspurt noch einen renommierten Trainer verpflichten will, muss handfeste Argumente liefern. Red Bull Salzburg hat sich als Talente- und Trainerschmiede international einen Namen gemacht und verfügt über eine große Strahlkraft. Doch einen Coach von einem Spitzenklub der fünf großen Ligen loszueisen, dürfte ein schier unmögliches Unterfangen sein. Vor allem, weil das in der Philosophie der Bullen überhaupt keinen Platz hat. Warum also über die Landesgrenzen hinausschauen? Sportdirektor Bernhard Seonbuchner dient erneut als Beispiel dafür, dass die Salzburger Top-Positionen auch intern besetzen.

Mit Onur Cinel übernimmt nun ein hoffnungsvolles Trainertalent aus den eigenen Reihen. Er trainierte bislang als ÖFB-Co-Trainer von Ralf Rangnick den Salzburger Kooperationsverein FC Liefering. Mit einer Erfolgsserie hat er die Jung-Bullen aus dem Tabellenkeller geholt und kennt die internen Abläufe. Da die Verantwortlichen in Salzburg die langfristige Lösung noch nicht bekannt geben können oder wollen, bleibt Raum für Spekulationen.

1) Bo Svensson ist zu haben

Mit Bo Svensson haben die Bullen bereits Bekanntschaft gemacht und können auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken. Von 2019 bis 2021 trainierte der Däne die Jung-Bullen und kann einen Punkteschnitt von 1,86 pro Partie aufweisen. Der ehemalige Fußball-Profi folgte dem Lockruf zu seinem Ex-Klub FSV Mainz in die deutsche Bundesliga und brachte den Salzburgern laut S24-Informationen mit 1,5 Millionen Euro einen Geldregen. Nach 104 Spielen als Cheftrainer gab der 44-Jährige mitten im Abstiegskampf mit einer emotionalen Video-Botschaft seinen Abschied bekannt.

Jetzt ist er wieder am Markt und könnte in der neuen Saison das Zepter übernehmen. Seonbuchner wollte diese Personalie nicht kommentieren.

2) Warum nicht Niko Kovac?

Auch Niko Kovac wäre derzeit zu haben. Der 52-Jährige wurde vor knapp einem Monat beim VfL Wolfsburg entlassen. Die Vita des Kroaten kann sich sehen lassen. Nachdem er von 2009 bis 2011 die Jung-Bullen unter seinen Fittichen hatte, startete er eine beachtliche internationale Karriere. Er führte sein Heimatland 2014 zur Weltmeisterschaft und durfte anschließend mit Eintracht Frankfurt den DFB-Pokal gegen seinen zukünftigen Verein Bayern München in die Höhe stemmen. Von München führte ihn sein Weg zur AS Monaco, bevor er in Wolfsburg anheuerte und nun vereinslos ist.

In seiner Freizeit stattete der 52-Jährige am Sonntag dem Salzburger Unterhausklub UFC Croatia Salzburg anlässlich seines einjährigen Bestehens einen Besuch ab. Um danach mit Seonbuchner und Reiter in seiner Wahl-Heimat über ein mögliches Engagement für die neue Saison zu verhandeln?

3) Publikumsliebling Jesse Marsch

Dieser Name lässt wohl bei vielen Bullen das Herz höher schlagen. Jesse Marsch genoss bei den Salzburger Fans und Spielern ein hohes Ansehen. Mit seiner Begeisterung für den Sport und den Verein überzeugte er mit Powerfußball und zahlreichen Offensivfeuerwerken. Unvergessen bleibt das 4:3-Spektakel an der Anfield Road gegen den FC Liverpool. Salzburg kassierte zwar mehr Gegentore als üblich, doch die Offensive glich das mit zahlreichen Toren wieder aus.

Die letzte Station des 50-Jährigen war Leeds United in der Premier League. Das Abenteuer auf der Insel endete nach 50 Spielen mit einem enttäuschenden Punkteschnitt von 1,16. Auch sein Nachfolger Michael Skubala konnte den Abstieg aus der höchsten englischen Spielklasse nicht verhindern. Eine Rückkehr des dreifachen Familienvaters in die Mozartstadt nur bis zum Saisonende scheint aber eher unwahrscheinlich. Der Amerikaner dürfte ein längerfristiges Projekt anstreben.

4) Mister unbekannt

Oder zaubert Red Bull Salzburg einen komplett anderen Trainer für die neue Spielzeit aus dem Hut?

Salzburgs Trainer und ihre Erfolge in der Red-Bull-Ära    Juli 2005 - Ende Mai 2006: Kurt Jara (AUT)    Anfang Juni 2006 - April 2008: Giovanni Trapattoni (ITA) - Meister 2007    Mai 2008 - Juni 2009: Co Adriaanse (NED) - Meister 2009    Juni 2009 - April 2011: Huub Stevens (NED) - Meister 2010    April 2011 - Juni 2012: Ricardo Moniz (NED) - Double 2012    Juli 2012 - Mai 2014: Roger Schmidt (GER) - Double 2014, Europa-League Achtelfinale 2013/14    Juni 2014 - Juni 2015: Adi Hütter (AUT) - Double 2015    Juni 2015 - Dezember 2015: Peter Zeidler (GER)    3. bis 28. Dezember 2015: Thomas Letsch (GER/interimistisch)    Jänner 2016 - Juni 2017: Oscar Garcia (ESP) - Double 2016 und 2017    Juni 2017 - Juni 2019: Marco Rose (GER) - Meister 2018, Double 2019, Europa-League-Halbfinale 2017/18, Europa-League Achtelfinale 2018/19    Juni 2019 - Juni 2021: Jesse Marsch (USA) - Double 2020, Champions-League-Teilnahme 2019/20 (Gruppenplatz 3), 2020/21 (3.)    Juni 2021 - Juli 2023: Matthias Jaissle (GER) - Meister 2022 und 2023, Cupsieg 2022, Champions-League-Teilnahme 2021/22 (Achtelfinale), 2022/23 (Gruppenplatz 3)    Ab Juli 2023 - April 2024: Gerhard Struber (AUT) April 2024 - Onur Cinel (GER)
GETTY/REDBULL Gerhard Struber wird neuer Cheftrainer des FC Red Bull Salzburg. 
Salzburg-Trainer Gerhard Struber vor dem Aus

Gerhard Struber dürfte keine Zukunft mehr als Salzburg-Trainer haben. Der FC Red Bull Salzburg lädt heute Mittag kurzfristig zu einer Pressekonferenz ein, bei der Geschäftsführer Stephan Reiter und …

(Quelle: SALZBURG24)

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