FPÖ-Keyl zieht in den Landtag

30 Jan 2023

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Die FPÖ feierte ihren neuen Landtagsabgeordneten Hubert Keyl (li.) in einem Korneuburger Lokal.

Foto: Löwenstein

Die ÖVP verliert fast sieben Prozent. Großer Sieger ist die FPÖ mit einem Plus von 6,7 Prozent. Die SPÖ spricht ob eines Minus von vier Prozent von einer "dramatischen Situation".

Der große Gewinner am Wahlabend der Landtagwahl war auch im Bezirk Korneuburg die FPÖ. Bezirksspitzenkandidat Hubert Keyl wird über die Landesliste in den Landtag einziehen. Die Partei konnte den Stimmenanteil  um 6,6 Prozent auf 20 Prozent erhöhen und überholte die SPÖ, die vier Prozent verlor und nun bei 18,7 % liegt. "Ein Wahnsinn", kommentierte Keyl in einer ersten Reaktion die FPÖ-Gewinne.

Die ÖVP mit Spitzenkandidat Christian Gepp hat deutliche Verluste erlitten. Von 49,4 Prozent bei der Landtagswahl 2018 sackte sie auf 42,5 Prozent ab. Das entspricht einem Minus von 6,9 Prozent. „Ich habe schon viele Wahlkämpfe erlebt. Aber ich habe noch nie so einen Gegenwind, so eine Protestwelle erlebt", so der Landtagsabgeordnete. Das Mandat dürfte Gepp aber dennoch weiter sicher sein.

„Es ist dramatisch“, lautet die erste Reaktion von Martin Peterl, SPÖ-Vorsitzender im Bezirk Korneuburg. Er hat das erste Hochrechnungsergebnis mit Bezirksgeschäftsführer Heinz Scheele im Stockerauer Volksheim verfolgt. Die SPÖ habe einen Wahlkampf mit gut ausgearbeiteten Themen geführt. „Der Populismus ist aber der effektivere Weg“, seufzt er.

8,2 Prozent hatten die Grünen unter Dietmar Pfeiler 2018 geschafft. Diesmal wurden es 10,3 Prozent (plus 2,1 Prozent). Bemerkenswert für ihn ist, dass die Grünen mit ihrem Themenwahlkampf punkten konnten – trotz einer Stimmungslage im Land NÖ, die sich im Wahlergebnis nun widerspiegle. Das Stockerau-Ergebnis verkündete er den versammelten Funktionären in einem Stockerauer Restaurant, dort hat die Partei 12,4 Prozent geschafft (2018: 9,3 Prozent).

Bei den NEOS kann sich Spitzenkandidatin Kathrin Kaindl über 8,6 Prozent freuen. Vor fünf Jahren hatte man 6,4 Prozent erzielt.

In Gerasdorf, Spillern und Stetten, alle Gemeinden haben einen SPÖ-Bürgermeister, rangiert die ÖVP mit 35,4 Prozent, 32,5 Prozent bzw. 36,5 Prozent unter dem Landesschnitt. In Stetten liegt die SPÖ allerdings mit 24,2 Prozent nur hauchdünn vor der FPÖ (24 Prozent). In Gerasdorf hat die FPÖ mit 24 Prozent die SPÖ (23,5 Prozent) sogar überflügelt.

Die ÖVP hat in Gerasdorf mit minus 1,5 Prozent zwar den geringsten Verlust im Bezirk, allerdings hat man nur 35,4 Prozent erreicht. Gleich ein Minus von 10,6 Prozent fuhr die ÖVP in Korneuburg ein und liegt mit 39,1 Prozent sogar unter dem Landesergebnis. Den höchsten Zuspruch hat die Partei in Rußbach mit 54,8 Prozent. Nur 0,02 Prozent weniger hat die ÖVP in der Nachbargemeinde Stetteldorf erreicht.

Einen Platztausch gab es in vielen Gemeinden, die FPÖ überholte jeweils die SPÖ, dies passierte in Ernstbrunn, Großrußbach, Hagenbrunn, Harmannsdorf, Hausleiten, Leitzersdorf, Niederhollabrunn, Rußbach, Sierndorf, Stetteldorf und Stockerau.

NEOS und die Grünen legten in praktisch allen Gemeinden leicht zu. Bei den Grünen gibt es aber zwei Ausreißer: In Hagenbrunn verzeichneten sie ein Minus von 0,6 Prozent, in Niederhollabrunn sind es minus 0,5 Prozent.

Sehr unterschiedlich war die Wahlbeteiligung. Die höchste Beteiligung hatte Leitzersdorf mit 81,4 Prozent, die geringste Wahlbeteiligung meldete Spillern mit 67,5 Prozent. Insgesamt war die Wahlbeteiligung mit 70,1 Prozent deutlich höher als vor fünf Jahren mit damals 65 Prozent. Dabei ist die Zahl der Wahlberechtigten von 74.659 auf 69.614 Personen gesunken.

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