Lawine in Nagano: Österreicher und Freestyle-Weltmeister Kyle ...

Tiroler Tageszeitung Online

Tödliches Drama in Japan

Retter machten sich am Montag mit der Bahn des Skiresorts auf den Weg zur Unglücksstelle.

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Montag, 30.01.2023, 19:50

Zwei Männer sind bei einem Lawinenabgang im japanischen Nagano ums Leben gekommen. Bei einem der Opfer soll es sich um den amerikanischen Ski-Star Kyle Smaine handeln, das zweite Opfer war ein Österreicher und lebte vermutlich in Innsbruck. Entsprechende Medienberichte wollte das Außenministerium am Abend noch nicht bestätigen.

Nagano – Bei einem Lawinenabgang in der japanischen Präfektur Nagano sind am Sonntag zwei Männer ums Leben gekommen, einer davon ein Österreicher. Das bestätigte Montagnachmittag das Außenministerium in Wien. Laut Medienberichten am Abend könnte es sich dabei um einen Innsbrucker handeln. Aus Rücksicht auf die Angehörigen und aus Gründen des Datenschutzes wollte das Außenamt auf TT-Anfrage am Abend allerdings keine weiteren Angaben zur Herkunft machen.

????️ Video | „Zwei Tote bei Lawinenabgang in Nagano“

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Bei dem zweiten Toten soll es sich laut dem US-Blog „Mountain Gazette“ um den US-Freestyle-Profi Kyle Smaine handeln. Der Sportler errang 2015 den Halfpipe-Weltmeistertitel am Kreischberg. Insgesamt seien 13 Personen in drei Gruppen am Sonntag im freien Gelände am Osthang des 2500 Meter hohen Mount Hakuba Norikura unterwegs gewesen. Fünf von ihnen habe die Lawine erfasst, schreibt The Japan Times.

Kyle Smaine hatte sich laut „Mountain Gazette“ für eine Promotion-Tour dort aufgehalten. Bei einer allerletzten Abfahrt zum Vergnügen seien er und seine Kollegen auf den Österreicher getroffen, als sich gegen 14.30 Ortszeit die Lawine löste. Die Polizei bestätigte, dass drei Männer aus der Lawine ausfahren konnten. Smaine und dem Österreicher gelang dies nicht. Erst am Montag konnten die beiden Verunglückten gefunden und geborgen werden.

„Mein schlimmstes Albtraum-Szenario"

Der Fotograf Grant Gunderson berichtete auf seiner Instagram-Seite, dass er bei dem Lawinenunglück in der Nähe war. Er war mit Smaine und einem weiteren Skifahrer unterwegs, entschloss sich aber früher abzufahren. Seine Begleiter fuhren den Berg aber wieder hoch. Das Mitglied einer anderen Gruppe habe dann die Lawine ausgelöst, meint der Fotograf. Smaine, sein Begleiter und ein dritter Skifahrer versuchten noch zu flüchten, wurden aber von der Lawine begraben. Der Freund des Profisportlers sei 25 Minuten lang unter den Schneemassen in einer Tiefe von 1,5 Meter begraben gewesen. Er blieb „wie durch ein Wunder" unverletzt. Für die beiden anderen kam jede Hilfe zu spät. Es sei sein „schlimmster Albtraum" gewesen, sagte Gunderson.

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Die Polizei bestätigte, dass die fünf Männer in zwei getrennten Gruppen auf dem 2469 Meter hohen Berg stiegen. Nachdem sich das Schneebrett löste, konnten die drei anderen selbstständig den Berg verlassen. Die japanischen Wetterbehörden hatten nach heftigem Schneefall in den vergangenen Tagen eine Lawinenwarnung für das Gebiet ausgesprochen. (TT.com, sta, APA)

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