„Beschämend“: Farbkübel-Attacke auf Ministerin Edtstadler

12 Tage vor

Karoline Edtstadler (ÖVP) GEORG HOCHMUTH

Karoline Edtstadler - Figure 1
Foto DiePresse.com

Bei einer Antisemitismus-Konferenz in Wien kam es am Montagvormittag zum Eklat: Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) wurde von einem Aktivisten mit einem Farbkübel attackiert – letztlich aber nicht getroffen. Der Mann ist laut „Profil“ auch Mitbegründer der Letzten Generation.

Der Auftakt der zweitägigen „European Conference on Antisemitism“, einer hochkarätig besetzten Konferenz gegen Antisemitismus, wurde von der Attacke eines Aktivisten überschattet. Der Mann wollte Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) mit einem Kübel roter Farbe überschütten, letztlich ging der Angriff nach Einschreiten der Polizei jedoch schief. Der Mann wurde festgenommen.

Edtstadler lobte auf „Presse“-Anfrage „das rasche und professionelle Einschreiten“ der Polizei und erklärte: „Es ist beschämend, dass eine Konferenz in Österreich, die sich der internationalen Vernetzung im Kampf gegen Antisemitismus widmet, ohne Polizeischutz nicht mehr friktionsfrei abgehalten werden kann.“ Und: "Letzte Woche beschmierte jüdische Geschäfte, heute Angriffe auf Teilnehmende einer Antisemitismuskonferenz – der Judenhass in Österreich zeigt seine hässliche Fratze am helllichten Tag“, so die Ministerin. Das werde man aber „nicht akzeptieren“.

Am Nachmittag erregte die Attacke zahlreiche Solidaritätsbekundungen auf Social Media. Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) erklärte via X, dass die Attacke „eine Grenzüberschreitung“ sei.

Später folgte auch Vizekanzler Werner Kogler, der von einem „vollkommen unzulässigen Übergriff“ sprach, der eine rote Linie überschreite. „Diese Attacke und auch die Beschmierungen in Wien Leopoldstadt stellen inakzeptable, antisemitische Tabubrüche dar.“

Mitbegründer der Letzten Generation

Laut „Profil“ soll es sich bei dem Aktivisten um einen der Mitbegründer der Letzten Generation, David Sonnenbaum, handeln. Der Protest richtete sich gegen die „Normalisierung eines Völkermordes“ und für einen „Waffenstillstand“ im Gazastreifen, sagte er gegenüber der Austria Presseagentur. „Hier geht es nicht um Antisemitismus. Hier geht es darum, jede Kritik am Vorgehen des Staates Israel zu unterdrücken“. Sonnenbaum ist selbst Mitglied der jüdischen Gemeinschaft in Österreich. (red./APA)

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