Wolfsburg unterliegt auch Freiburg - aber Kovac bleibt Trainer

9 Dez 2023

Stand: 09.12.2023 19:27 Uhr

Der VfL Wolfsburg bekommt in der Fußball-Bundesliga einfach keine Konstanz in seine Leistungen. Am Sonnabend gab es im Heimspiel gegen Tabellennachbar SC Freiburg eine 0:1 (0:0)-Niederlage, die allerdings unglücklich war.

Wolfsburg gegen Freiburg - Figure 1
Foto NDR.de

von Florian Neuhauss

Die englische Woche hätte kaum schlechter laufen können. Nach der 1:3-Niederlage in Bochum und dem Pokal-Aus bei Borussia Mönchengladbach nach Verlängerung folgte zum Abschluss gegen Freiburg die achte Saisonniederlage. Die beiden Siege gegen RB Leipzig in Liga und Pokal sind fast schon ein Muster ohne Wert.

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Das internationale Geschäft ist das erklärte Ziel von Trainer Niko Kovac und seinen Mannen. Am schnellsten wäre dies über den Pokal möglich gewesen, nun geraten auch die vorderen Plätze in der Tabelle immer weiter außer Sicht.

Manager Schäfer stellt sich erneut hinter Kovac

"Die Kritik, die jetzt auf uns einprasselt, ist ein Stück weit berechtigt", sagte Manager Marcel Schäfer, der sich aber erneut hinter Kovac stellte: "Ich bleibe dabei - auch nach dem Spiel heute. Weil ich einfach sehe, dass die Mannschaft lebt. Es ist eine schwierige Phase. Aber wir wollen gemeinsam mit dem Trainerteam aus dieser Phase herauskommen."

Wolfsburg gegen Freiburg - Figure 2
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AUDIO: Wolfsburgs Kapitän Arnold: "Haben die Scheiße am Schuh" (2 Min)

Die Zweifel aber bleiben, ob der aktuelle Weg der richtige ist. Auswärts sieht die Bilanz mit einem Sieg aus sieben Partien ohnehin schlecht aus, nun gab es die zweite Heimniederlage.

"Es ist wie verhext, der Ball will irgendwie nicht rein. Wir sind in einer ekeligen Situation", ärgerte sich Kapitän Maximilian Arnold. "Man betreibt einen Riesen-Aufwand und steht am Ende wieder mit leeren Händen da." Aktuell habe das Team die "Scheiße am Schuh". Zur Trainerfrage erklärte der 29-Jährige: "Wir sind dafür verantwortlich. Da muss sich jeder an die eigene Nase fassen."

Wolfsburgs Majer lässt das 1:0 liegen

Die Wolfsburger hatten zumindest eine gute erste Hälfte gespielt - dank eines guten Planes: Die "Wölfe" zogen das Spiel meist mit den schnellen Ridle Baku und Joakim Maehle über außen auf und kamen dann durch die nachrückenden Mittelfeldspieler zum Abschluss.

Wolfsburg gegen Freiburg - Figure 3
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"Man betreibt einen Riesen-Aufwand und steht am Ende wieder mit leeren Händen da." VfL-Kapitän Maximilian Arnold

Schon in der dritten Minute traf Mattias Svanberg mit seinem Schuss die Oberkante der Latte des SC-Tores. Kurz darauf hatte so auch Yannick Gerhardt eine Topchance, aber er stand vor Keeper Noah Atubolu im Abseits (6.). Svanberg wurde bei seiner nächsten Möglichkeit gerade noch geblockt (18.). Das 1:0 hätte in der 25. Minute Lovro Majer machen müssen. Der Kroate leitete die Aktion selbst ein und bekam dann den Ball kurz vor dem Fünfmeterraum zurück. Sein Schuss ging aber über das Tor.

Die Gäste sahen in diesen Szenen immer wieder schlecht aus. Aber auch sie hatten eine hochkarätige Möglichkeit: Die "Wölfe" klärten eine Ecke schlecht, Vincenzo Grifo flankte noch einmal vor das Tor, wo es Matthias Ginter mit einem halben Seitfallzieher probierte - doch auch er schoss drüber (17.).

Top-Torjäger Wind kommt nicht zum Abschluss

Die Wolfsburger versuchten nach der Pause, an die ersten 45 Minuten anzuknüpfen. Mehr als ein Schuss ans Außennetz von Svanberg (54.) und ein Freistoß des Schweden über das Tor (67.) sprangen aber nicht heraus. Und zur Wahrheit gehörte auch, dass Atubolu kaum gefordert wurde. Was nicht zuletzt daran lag, dass Top-Torjäger Jonas Wind gegen die Gäste-Abwehr nicht zum Abschluss kam. Sinnbildlich sein Zusammenstoß mit dem Freiburger Torhüter nach knapp einer Stunde, als er an dem 21-Jährigen abprallte und sich erst einmal sammeln musste.

Wolfsburg gegen Freiburg - Figure 4
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Gregoritsch schockt Wolfsburg

Was vorne in der Folge immer schlechter klappte, war bei gegnerischem Ballbesitz die große Stärke: Kovac hatte zuletzt mehr Biss in den Zweikämpfen gefordert - Maxence Lacroix und Co. hatten ihre Gegenspieler sehr gut im Griff. Doch ein einziges Mal passten sie im Kollektiv nicht auf: Nach einem Freistoß konnten die Freiburger dann gleich dreimal hintereinander per Kopf weiterleiten - plötzlich war Michael Gregortisch frei und traf per Direktabnahme zum 1:0 (74.).

Wie reagierten die "Wölfe"? Kovac setzte auf einen Dreifach-Wechsel und mehr Offensive. In den Schlussminuten schickte er sogar noch den baumlangen Sebastiaan Bornauw als Mittelstürmer aufs Feld. Doch all das half nichts mehr. Es kriselt weiter in Wolfsburg.

14.Spieltag, 09.12.2023 15:30 Uhr

VfL Wolfsburg

SC Freiburg

1

Tore:

0:1 Gregoritsch (74.)

VfL Wolfsburg: Casteels - Lacroix, Jenz, Zesiger (80. Vranckx) - Baku, Svanberg (80. Paredes), Arnold, Maehle - Majer (87. Bornauw), Gerhardt (80. J. Kaminski) - Wind SC Freiburg: Atubolu - Sildillia, Ginter, Lienhart, Makengo - Doan (58. Sallai), M. Eggestein, Höfler, Grifo (58. Höler) - Röhl (90.+2 Adamu) - Gregoritsch Zuschauer: 20146

Wolfsburg gegen Freiburg - Figure 5
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Dieses Thema im Programm:

Die NDR 2 Bundesligashow | 09.12.2023 | 15:30 Uhr

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