Polizei verhindert mit Tränengas Mai-Marsch in Istanbul

15 Tage vor

Online seit gestern, 12.19 Uhr

Istanbul - Figure 1
Foto ORF

Die türkische Polizei hat in Istanbul einen Protestmarsch anlässlich des 1. Mai zum symbolisch wichtigen Taksim-Platz verhindert. Sie setzten dabei heute Tränengas gegen Protestierende ein, wie Aufnahmen des Senders CNN Türk zeigten. Es war auch Gerangel zwischen Demonstranten und Polizei zu sehen.

Sicherheitskräfte blockierten in mehreren Reihen den Weg vom Stadtteil Sarachane zum mehrere Kilometer entfernten Taksim-Platz. Medien zufolge gab es 70 Festnahmen.

Die Behörden hatten ein Demonstrationsverbot für den Taksim-Platz erlassen und sperrten das Zentrum großräumig ab. Sie begründeten das unter anderem mit Sicherheitsbedenken. Amnesty International nannte diese Begründung „fadenscheinig“ und forderte mit Verweis auf ein Urteil des Verfassungsgerichts, das ein Demoverbot auf dem Platz im Vorjahr als verfassungswidrig befunden hatte, eine Aufhebung des Verbots.

Platz mit großer Symbolkraft

Der Taksim-Platz im Zentrum Istanbuls ist für Gewerkschaften und Opposition symbolisch wichtig: Gewerkschaftler wollen mit einer Versammlung dort an den 1. Mai 1977 erinnern. Damals hatten Heckenschützen auf eine Demonstration auf dem Taksim-Platz mit rund 500.000 Teilnehmern geschossen und zahlreiche Menschen getötet. Für Regierungsgegner ist der Platz ebenfalls zum Symbol geworden, weil die regierungskritischen Gezi-Proteste 2013 dort ihren Ausgang nahmen.

Nicht alle Bilder konnten vollständig geladen werden. Bitte schließen Sie die Druckvorschau bis alle Bilder geladen wurden und versuchen Sie es noch einmal.

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten
Die beliebtesten Nachrichten der Woche