Verluste im Ukraine-Krieg – Russland „verliert große Anzahl Soldaten“

28 Jan 2023
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Erstellt: 28.01.2023Aktualisiert: 28.01.2023, 22:00 Uhr

Von: Karolin Schäfer, Vincent Büssow

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Russland erleidet im Ukraine-Krieg deutliche Verluste. Insbesondere die Wagner-Gruppe soll es schwer treffen. Der News-Ticker.

Desinformation: Russland spielt die eigenen Opferzahlen herunter.Aktuelle Angaben: Dem Generalstab in Kiew zufolge sind innerhalb von 24 Stunden 800 russische Soldaten getötet worden.Verluste: Die Anzahl der beerdigten Wagner-Söldner steigt um das Siebenfache.Hinweis der Redaktion: Lesen Sie aktuelle Entwicklungen aus dem Ukraine-Konflikt in unserem Newsticker. Die hier verarbeiteten Informationen zum Ukraine-Krieg stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland und der Ukraine. Sie lassen sich deshalb in Teilen nicht unabhängig überprüfen.

+++ 21.55 Uhr: Russland erleidet erneut Verluste im Ukraine-Krieg. Einheiten des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU haben nach eigenen Angaben vier russische Soldaten infolge eines Drohnenangriffs getötet, mindestens drei weitere seien verletzt worden. Das teilte der SBU bei Facebook mit.

Verluste im Ukraine-Krieg: Russland „verliert große Anzahl Soldaten“

+++ 20.20 Uhr: Nach Angaben der Ukraine setzt Russland seine Offensive an den Fronten Bachmut, Awdijiwka und Nowopawliwka fort, erleidet dabei aber schwere Verluste. Damit verliere das russische Militär „eine große Anzahl von Soldaten“, berichtete der ukrainische Generalstab auf Facebook. An den Fronten Kupjansk, Lyman, Saporischschja und Cherson befinde sich Russland „in der Defensive“.

Ukrainische Soldaten patrouillieren in Bachmut.

Ukrainische Soldaten patrouillieren in Bachmut. © Libkos/dpa

In den vergangenen Tagen seien bis zu 50 verwundete Soldaten in das Krankenhaus in Tokmak in der Region Saporischschja eingeliefert. Zudem habe die Luftwaffe am Samstag vier russische Stellungen und zwei Kontrollpunkte getroffen. Auch russische Flugabwehrstellungen seien beschossen worden.

Verluste im Ukraine-Krieg: Russischen Kampfjet und Hubschrauber abgeschossen

+++ 16.27 Uhr: Dem Generalstab in Kiew zufolge hat Russland weitere Verluste im Ukraine-Krieg erlitten. So sollen die ukrainischen Streitkräfte am vergangenen Tag einen Jet vom Typ Su-25 sowie einen Mi-8-Transporthubschrauber abgeschossen haben. Dies teilte die Militärführung am Samstagmorgen (28. Januar) mit. Luftstreitkräfte, Raketen- und Artillerietruppen der Ukraine haben außerdem 18 Stellungen Russlands angegriffen, darunter zwei Kommandoposten.

+++ 14.50 Uhr: Das russische Militär muss angesichts der hohen Verluste im Ukraine-Krieg zu ungewöhnlichen Methoden greifen, um neue Streitkräfte zu generieren. So soll eine Gruppe der Luftlandetruppen aus Russland komplett aus Fußball-Hooligans bestehen. Dies meldet das Institute for the Study of War aus den USA in einem aktuellen Lagebericht. Die Luftlandetruppen zählen eigentlich zu den Elitetruppen des russischen Militärs. Zahlreichen Berichten zufolge leiden die Streitkräfte Russlands darunter, dass immer weniger Berufssoldaten in der Ukraine im Einsatz sind.

Verluste im Ukraine-Krieg: Russland spielt Opferzahlen herunter

+++ 13.45 Uhr: Dem britischen Verteidigungsministerium zufolge hat Russland falsche Angaben zu den eigenen Verlusten im Ukraine-Krieg gemacht. Nach einem Angriff der Ukraine auf eine russische Stellung habe Moskau die Opferzahl auf 89 beziffert. Laut den Geheimdienstinformationen aus London seien tatsächlich mehr als 300 Soldaten getötet worden.

Bei derartigen falschen Angaben aus Russland handelt es sich laut dem Ministerium teilweise um absichtliche Lügen, die von hochrangigen Führungskräften abgesegnet wurden. Hinzu kommen falsche Berichte von Untergebenen, die schlechte Nachrichten aus Angst vor Konsequenzen herunterspielen wollen.

Verluste im Ukraine-Krieg: Russland verliert 800 Soldaten an einem Tag

Update vom Samstag, 28. Januar, 11.45 Uhr: Das Verteidigungsministerium der Ukraine hat aktuelle Zahlen zu den russischen Verlusten im Ukraine-Krieg bekannt gegeben. Berichten des ukrainischen Generalstabs zufolge sind innerhalb 24 Stunden 800 russische Soldaten getötet worden. Auffällig sind außerdem die hohen Angaben zerstörter Fahrzeuge und Treibstofftanks. Die Angaben stammen von einer Kriegspartei und lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Soldaten: 125.510 (+800)Flugzeuge: 293 (+1)Hubschrauber: 284 (+1)Panzer: 3.189 (+7)Gepanzerte Kampffahrzeuge: 6.344 (+4)Artilleriesysteme: 2.188 (+8)Flugabwehrsysteme: 221 (+0)Mehrfachraketenwerfer: 453 (+1)Fahrzeuge und Treibstofftanks: 5.026 (+26)Boote: 18Drohnen: 1947 (+6)(Quelle: Bericht des ukrainischen Generalstabs vom 28. Januar)Russlands Verluste im Ukraine-Krieg: Wagner-Gruppe muss neuen Friedhof anlegen

Erstmeldung vom Samstag, 28. Januar, 9.37 Uhr: Moskau/Kiew – Im Ukraine-Krieg häufen sich die Verluste auf beiden Seiten. Besonders für Russland, das zu Kriegsbeginn als deutlich überlegen eingeschätzt wurde, ist die hohe Zahl gefallener Soldaten bemerkenswert. Die Militärführung der Ukraine bezifferte diese zuletzt auf über 125.000. Auch die USA sprachen bereits im November 2022 von über 100.000 toten russischen Truppen. Nun gibt es Berichte darüber, dass insbesondere die Wagner-Gruppe, die für Russland in der Ukraine kämpft, zuletzt heftige Verluste hinnehmen musste. Ihr Gründer ist währenddessen mit einem innenpolitischen Machtkampf beschäftigt.

Verluste für Russland im Ukraine-Krieg: Wagner-Gruppe zahlt hohen Preis für Eroberungen

Die für Menschenrechtsverletzungen bekannte Wagner-Gruppe aus Russland machte zuletzt im Kampf um Bachmut auf sich aufmerksam. Das Militärunternehmen beanspruchte unter anderem die Eroberung der nahegelegenen Ortschaft Soledar für sich. Doch die Erfolge haben offenbar einen hohen Preis.

So zeigen Recherchen der Nachrichtenagentur Reuters, dass es auf einem Friedhof der Wagner-Gruppe in wenigen Monaten massiven Zuwachs an Gräbern gegeben hat. Seit November 2022 hat sich die Anzahl beerdigter Söldner demnach versiebenfacht und liegt nun bei 200. Der New York Times zufolge gibt es in der Nähe eine weitere Beerdigungsstätte von Wagner mit knapp 900 Grabkammern. Weitere Friedhofsflächen sollen bereits angelegt werden.

Russlands Verluste: Wagner-Gründer streitet über Versäumnisse im Ukraine-Krieg

Während die Wagner-Gruppe in der Ukraine hohe Verluste verzeichnet, sorgt ihr Gründer, Jewgeni Prigoschin, in Russland mit innenpolitischen Streitigkeiten für Aufmerksamkeit. Zuletzt deutete einiges auf einen Machtkampf zwischen Prigoschin und Putin hin. Nun legte sich der Wagner-Gründer allerdings mit Igor Girkin an, einem ehemaligen Militärführer der selbsternannten Volksrepublik Donezk.

Beide Männer kritisierten in der Vergangenheit das Vorgehen von Putin im Ukraine-Krieg. Jetzt warfen sie sich gegenseitig militärische Versäumnisse vor, wie das Institut for the Study of War aus den USA in einem aktuellen Bericht meldete. Die Auseinandersetzung reichte so weit, dass Prigoschin seinem Gegenüber sarkastisch anbot, selbst bei der Wagner-Gruppe zu kämpfen. Als Girkin das Angebot überraschend annahm, antwortete Prigoschin, dass er an der Front ohnehin nicht effektiv wäre. (vbu mit dpa)

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