E-Scooter-Betreiber fordern mehr Parkflächen in Wien

20 Tage vor

Von vier E-Scooter-Betreibern sind in Wien nur noch zwei übrig. Einem wurde gekündigt, ein weiterer hat gemeinsam mit der Stadt die Verträge gelöst. Verbleiben also „Lime“ und „Voi“ und die haben nun ein gemeinsames Positionspapier veröffentlicht.

Scooter Wien - Figure 1
Foto kurier.at

Darin fordern sie unter anderem mehr gekennzeichnete Parkflächen für E-Scooter. „Die Zahl der Parkstrafen ist aus unserer Erfahrung dort hoch, wo es wenig ausgewiesene Parkflächen und Radabstellanlagen gibt.“ Konkret würden 100 weitere Flächen allein in den Außenbezirken benötigt.

Groß sei das Problem nämlich vor allem in den Außenbezirken, wo die Nutzerinnen und Nutzer die Fahrzeuge in der Parkspur  – wo das Parken explizit erlaubt ist – abstellen. Genau dort würden die Fahrzeuge von Dritten besonders oft bewegt. Etwa von Autofahrern, die in der Parkspur Platz für ihren Wagen schaffen wollen. 

Die Strafen, die durch Dritte verursacht werden, können die Betreiber zwar bei der Stadt anfechten, die Bearbeitungsdauer sei aber lang, heißt es beim Betreiber „Lime“.

Um der Stadt die Bearbeitungszeit zu ersparen, habe man bis Ende des vergangenen Jahres alle Strafen bezahlt – egal ob berechtigt oder nicht. Nun habe man aber begonnen, unberechtigte Strafen zu retournieren.

Apropos Strafen: Auch die werden von den Betreibern kritisiert. Mit 50 Euro seien sie viel zu hoch. Vor allem im Gegensatz zu den 36 Euro, die Autofahrer für das Falschparken bezahlen. 

Die Strafen bei den E-Scootern seien auch zu hoch, um sie in voller Höhe an die Nutzerinnen und Nutzer weiterzugeben. „Wenn man 50 Euro an einen Nutzer weitergibt, dann fährt der nie wieder E-Scooter“, heißt es bei Lime. 

Es sei aber nicht alles schlecht: Prinzipiell glaubt man bei „Lime“ an die Wirkung der in Wien eingeführten Regeln. Das zeige sich daran, dass die Anzahl der Strafen im Verhältnis zu den absolvierten Fahrten seit Oktober 2023 signifikant gesunken sei, heißt es von „Lime“.

Man müsse aber noch an gewissen Punkten arbeiten. Dazu zähle unter anderem der Ausbau der Infrastruktur oder eine gemeinsame Kampagne, um Autofahrer auf die gemeinsam genutzte Parkspur aufmerksam zu machen.

Aus dem Büro von Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) heißt es zum Positionspapier: „Die Regeln waren von vorneherein klar. Die Maßnahmen und auch die Strafen waren besprochen.“

Zudem werden die Anforderungen schon „übererfüllt“. Statt wie angekündigt 300 Parkflächen wird es Ende dieses Jahres schon 400 geben. Die Höhe der Strafen wird dagegen nicht gesenkt.

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