Gestürzter Krypto-König: 25 Jahre Haft für FTX-Gründer Sam ...

29 Tage vor

Sam Bankman-Fried muss 25 Jahre ins Gefängnis

Foto: Peter Foley / EPA

Sam Bankman-Fried (32), Gründer der zusammengebrochenen Kryptobörse "Future Exchange" (FTX), war bereits im November von einem Geschworenengericht in New York des Betruges und der Geldwäsche schuldig gesprochen worden. Nachdem Bankman-Fried jahrelang Geld seiner Kunden über seinen Hedgefonds Alameda illegal abgezweigt hatte, klaffte in der Bilanz von FTX Ende 2022 eine Lücke von 8 Milliarden Dollar. Ein Ansturm der Kunden, die ihr Geld in Sicherheit bringen wollten, führte zum Zusammenbruch von FTX und erschütterte den gesamten Kryptomarkt. Der tief gestürzte ehemalige „Golden Boy“ der Kryptoszene wurde am Donnerstag von dem Vorsitzenden Richter Lewis Kaplan zu einer Haftstrafe von 25 Jahren verurteilt.

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„Bankman-Fried wusste, dass das, was er getan hat, kriminell war“, sagte Kaplan am Donnerstag kurz vor Verkündung des Strafmaßes. „Er bedauert, was er getan hat, aber er hat seine persönliche Schuld bis heute nicht eingestanden.“

Bankman-Fried hatte sich im Vorfeld bei den Kunden und Investoren von FTX entschuldigt. Seine Verteidigung hatte argumentiert, Bankman Fried sei kein „finanzieller Serienkiller“ vom Schlage eines Bernard Madoff. Dank der jüngsten Kryptorallye sei die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass die Ansprüche der Opfer vollständig ausgezahlt werden könnten, sodass diesen „kein finanzieller Schaden“ entstanden sei.

Es folgt ein Überblick über weitere prominente Wirtschaftsverbrecher in den USA.

Bernard Madoff wurde 2009 wegen Anlagebetrugs zu einer Haftstrafe von 150 Jahren verurteilt. Er war Betreiber eines der größten Schneeball-Systeme (Ponzi-Schema) in der Finanzgeschichte der USA. Auszahlungen an Anleger wurden nicht durch erzielte Renditen finanziert, sondern durch Einzahlungen neuer Kunden. Der Gesamtschaden wurde auf rund 65 Milliarden Dollar geschätzt. Madoff starb 2021 im Alter von 82 Jahren in einem Gefängniskrankenhaus in North Carolina.

Allen Stanford (74) wurde 2012 wegen Anlagebetrugs von einem texanischen Gericht zu 110 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Er wurde für schuldig befunden, Anleger mit Hilfe eines Ponzi-Schemas seiner "Stanford Financial Group" über einen Zeitraum von 20 Jahren betrogen zu haben. Der Schaden wurde auf rund 8 Milliarden Dollar geschätzt. Stanford hatte sich während seiner aktiven Zeit als Fondsmanger auch als millionenschwerer Sponsor für seinen Lieblingssport Cricket hervorgetan.

Elizabeth Holmes (40) wurde 2022 zu 11 Jahren Gefängnis wegen Betrugs verurteilt. Die Gründerin des Medizintechnik-Unternehmens Theranos hatte Investoren versprochen, mit speziellen Bluttests die Medizin zu revolutionieren. Zeitweise wurde das Start-up in Finanzierungsrunden mit knapp 10 Milliarden Dollar bewertet, die "Blut-Milliardärin" Holmes zählte zeitweise zu den 50 reichsten Frauen in den USA. Die Haftstrafe für Holmes wurde inzwischen auf 9 Jahre verkürzt.

Bernard Ebbers, Mitgründer und ehemaliger Chef des Telecom-Unternehmens Worldcom, wurde 2005 wegen Bilanzbetrugs zu einer Haftstrafe von 25 Jahren verurteilt. Worldcom war 2002 zusammengebrochen, nachdem die gefälschten Bilanzen bekannt geworden waren. Ende 2019 wurde er wegen schwerer Erkrankung aus der Haft entlassen und starb einen Monat später im Alter von 78 Jahren.

Jeff Skilling (71), ehemaliger Chef des Energiekonzerns Enron, wurde 2005 wegen Bilanzbetrugs und Insiderhandel schuldig gesprochen. Das Strafmaß wurde 2006 auf 24 Jahre Haft festgesetzt. Aufgrund eines Deals mit dem Gericht - Skilling zahlte unter anderem 40 Millionen Dollar an ehemalige Investoren zurück – wurde die Haftstrafe auf 14 Jahre verkürzt. Seit 2012 ist Skilling wieder auf freiem Fuß. Als Insolvenzverwalter und Verwerter der Enron-Reste wurde damals John Ray III berufen – derselbe John Ray, der sich nun auch um die Resteverwertung von FTX kümmert.

Dennis Kozlowski, Ex-Chef des US-Mischkonzerns Tyco, wurde 2005 wegen Betrugs und Untreue zu einer Haftstrafe von 25 Jahren verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sich Kozlowski Boni und Kredite in Höhe von rund 80 Millionen Dollar widerrechtlich genehmigt hatte, um damit ein Luxusleben zu finanzieren. Für eine Geburtstagsparty seiner Frau entnahm er zum Beispiel 2,1 Millionen Dollar aus der Firmenkasse. Die Strafe wurde nach acht Jahren zur Bewährung ausgesetzt.

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