Mindestens zehn Opfer - Todesschütze von Monterey Park bei Los ...

Inhalt Nach tödlichen Schüssen auf Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahrsfest in Monterey Park bei Los Angeles hat die Polizei den Tatverdächtigen tot aufgefunden.Der mutmassliche Täter sei 72 Jahre alt und von asiatischer Abstammung gewesen. Sein Motiv sei nach wie vor unklar.Beim Angriff kamen mindestens zehn Menschen ums Leben und zehn weitere Personen wurden teils schwer verletzt.

Los Angeles County Sheriff Robert Luna sagte vor Journalisten, der 72-Jährige habe am Sonntag (Ortszeit) eine Handfeuerwaffe auf sich selbst gerichtet, als sich Polizisten einem weissen Lieferwagen näherten, den er fuhr. Luna hatte zuvor in Monterey Park angekündigt, dass die Polizei eine Fahndung nach dem Täter eingeleitet habe.

Video-Aufnahme eines Polizeieinsatzes.

Legende: Ein weisser Lieferwagen, in dem sich der Verdächtige befand, wurde in der Stadt Torrance vorne und hinten von gepanzerten Polizeifahrzeugen blockiert. Die Stadt liegt etwas mehr als 40 km von Monterey Park entfernt, wo sich die Schiesserei in einem Tanzlokal ereignet hatte. ABC Affiliate KABC via REUTERS

Weitere Tat vereitelt

Der Mann, den Sheriff Luna mit Namen nannte, habe nur wenige Minuten nach den Schüssen in dem ersten Tanzlokal einen weiteren Club mit einer Waffe aufgesucht. Es sei zwei Passanten gelungen, dem Mann die Waffe zu entringen, bevor er erneut schiessen konnte. Der Mann sei daraufhin geflohen. Über das Motiv für die Tat ist weiterhin nichts bekannt.

USA: Grosse Probleme mit Waffengewalt

Box aufklappen Box zuklappen

Tödliche Angriffe dieser Grössenordnung gehören in den USA zur Normalität. Die Nichtregierungsorganisation Gun Violence Archive registrierte seit Anfang des Jahres bislang 33 Angriffe mit Schusswaffen mit vier oder mehr Opfern. In den USA sind Schusswaffen oft leicht erhältlich.

Die Tat in Monterey Park erinnert etwa an den tödlichen Angriff bei einer Parade zum Unabhängigkeitstag in einem Vorort von Chicago im vergangenen Juli. Damals hatte ein Schütze das Feuer auf die feiernde Menschenmenge eröffnet und sieben Menschen getötet. Im November hatte ein Mann in einem bei Schwulen, Lesben und der Trans-Gemeinschaft populären Nachtclub in der US-Stadt Colorado Springs (US-Bundesstaats Colorado) um sich geschossen und fünf Menschen getötet. Im vergangenen Mai verübte ein 18 Jahre alter Schütze an einer Grundschule in Texas ein Massaker und tötete 19 Kinder und zwei Lehrerinnen.

Die Amokläufe entfachten die Diskussion über schärfere Waffengesetze neu.

Mann schoss mit automatischer Waffe um sich

Der Vorfall ereignete sich am Samstagabend kurz nach 22.00 Uhr (Ortszeit, 07.00 Uhr MEZ am Sonntag) in einem Tanzlokal in Monterey Park, einer östlichen Vorstadt der Pazifikmetropole im US-Bundesstaat Kalifornien. Augenzeugen berichten von einem Mann, der mit einem automatischen Gewehr um sich geschossen habe.

Die Polizei berichtete später, fünf Frauen und fünf Männer seien getötet worden. Zehn Menschen seien mit teils lebensbedrohlichen Verletzungen in Spitäler gebracht worden, wie Polizeichef Andrew Meyer vom Los Angeles Sheriff's Department an einer ersten Medienkonferenz sagten. Ihr Zustand reiche von stabil bis kritisch.

«Als die Beamten am Tatort eintrafen, sahen sie, wie zahlreiche Personen, Besucher des Lokals, schreiend aus dem Lokal strömten», sagte Meyer an der Pressekonferenz. Der Besitzer eines Restaurants nahe dem Tatort berichtete, drei Menschen seien in sein Lokal gerannt und hätten ihn gebeten, die Tür zu verriegeln. Sie sagten demnach, der Schütze trage so viel Munition bei sich, dass er immer wieder nachladen könne.

Anteilnahme von Biden

US-Präsident Joe Biden rief die Bevölkerung in Monterey Park nach der Tat auf, sich an die Anweisungen von Behörden und Polizei zu halten. «Jill und ich beten für die Toten und Verletzten der tödlichen Schiesserei von gestern Abend», schrieb er in einer Mitteilung auf Twitter.

In Monterey Park lebt eine grosse asiatische Gemeinschaft. Rund zwei Drittel der rund 60'000 Einwohner sind nach der jüngsten Volkszählung asiatischer Abstammung. Zum chinesischen Neujahrsfest werden dort Strassen für den Verkehr wegen der Festivitäten gesperrt.

Zehntausende Menschen hatten sich bereits früher am Tag zu den zweitägigen Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahrsfest versammelt, die zu den grössten in Südkalifornien zählen. Diese wurden nach dem tödlichen Vorfall abgesagt.

SRF 4 News, 22.01.2023, 12.30 Uhr; Agenturen/spic;harm;külc

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten
Die beliebtesten Nachrichten der Woche