Früherer Sex-Pistols-Sänger: Punk-Ikone John Lydon scheitert bei ...

Johnny Rotten

Punk-Legende John Lydon wird nicht beim diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) antreten. Er scheiterte am Freitagabend mit seiner Rockband Public Image Ltd beim irischen Vorentscheid zum ESC. Sieger wurde die Rockband Wild Youth, die nun Irland beim größten europäischen Musikwettbewerb im Mai in Liverpool vertritt.

John Lydon war unter dem Namen Johnny Rotten Leadsänger der ebenso bahnbrechenden wie skandalträchtigen Punkband Sex Pistols der Siebzigerjahre. Der 67 Jahre alte Musiker wurde in London geboren, seine Eltern stammten jedoch beide aus Irland. Public Image Ltd gründete er 1978, nachdem er sich von den Sex Pistols getrennt hatte.

Größere Begeisterung für den ESC hatte Lydon trotz seiner Bewerbung in der Öffentlichkeit zunächst nicht gezeigt. Mitte Januar erklärte er in einem Interview, er fände den Wettbewerb „ganz fürchterlich“ und „ekelhaft“. Dabei kritisierte er insbesondere, dass die Musik vom Band kommt. „Ich bin Liedermacher. Ich singe live.“

Beim ESC stehen keine Musiker mit auf der Bühne, gesungen wird jedoch live. Er werde wohl eine Art Karaoke machen müssen, erklärte John Lydon darauf angesprochen.

Aufmerksamkeit für Alzheimer

Angetreten war Lydon mit dem selbstgeschriebenen Song „Hawaii“. Das Lied soll an glückliche Momente auf der Insel erinnern und sei „ein nachdenkliches, persönliches und doch universelles Liebeslied, das bei vielen Anklang finden wird“, teilte er mit.

Wie Vorentscheid-Moderator Ryan Tubridy gegenüber BBC News sagte, sei die Erkrankung seiner Frau Lydons Antrieb zur Teilnahme gewesen. Sie hätten darüber gesprochen, wie Musik Erinnerungen hervorrufen könne. Lydon wolle auf die Krankheit aufmerksam machen und hoffe, dass bald ein Heilmittel entwickelt werde.  2018 gab Lydon bekannt, dass seine Frau Nora Forster an Alzheimer-Demenz erkrankt ist.

Beim irischen Vorentscheid konnte Lydon sich dennoch nicht durchsetzen. Die Entscheidung wird zu 50 Prozent von einer Jury und zu 50 Prozent durch Televoting getroffen, heißt es auf der Webseite des ESC. Frontmann Conor O'Donohoe von der Gewinner-Band Wild Youth äußerte anschließend die Hoffnung, dass sich ganz Irland für das Finale hinter der Band versammeln werde. „Wir werden alles geben.“ Das Land konnte den Wettbewerb zwar bereits siebenmal für sich entscheiden, hat sich in den vergangenen zehn Jahren jedoch nur zweimal für das Finale qualifiziert.

Das ESC-Finale findet am 13. Mai in Liverpool statt. Großbritannien ist Gastgeber, obwohl es im vergangenen Jahr auf dem zweiten Platz hinter der ukrainischen Band Kalush Orchestra landete. Wegen des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine wollte die europäische Rundfunkunion EBU anders als üblich das ESC-Finale nicht im Land des Vorjahressiegers stattfinden lassen. Deshalb kam Großbritannien als Zweitplatzierter zum Zuge.

Der deutsche Vorentscheid findet am 3. März in Köln statt.

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