FPÖ-Politikerin ruft zur Unterstützung Mikl-Leitners auf

19 Jan 2023

Die blaue Landtagsabgeordnete Ina Aigner rechnet in Online-Video mit der FPÖ unter Udo Landbauer ab: Sie ist mit dem Umgangston in der Partei nicht mehr einverstanden. Außerdem fehlen ihr die Inhalte, es gehe nur um das "Anpatzen des Mitbewerbs". Aigner wurde im August 2022 als Bezirksobfrau "von denen eigenen Mitgliedern abgewählt" und "spiele keine Rolle mehr", sagte FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer in einer ersten Reaktion.

Knalleffekt bei der FPÖ: Wenige Tage vor der Landtagswahl wendet sich die blaue Landtagsabgeordnete Ina Aigner aus dem Bezirk Korneuburg in einem Video an die Öffentlichkeit. Die FPÖlerin sagt darin „als Niederösterreicherin und als Mutter“ der ÖVP-Politikerin und amtierenden Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner ihre Unterstützung bei der Wahl am 29. Jänner zu. 

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Ina Aigner rechnet mit ihrer eigenen Partei ab. Sie ist mit der FPÖ unter der Führung von Udo Landbauer nicht mehr einverstanden.

Foto: FPÖ NÖ

Als Grund für diesen Schritt nennt sie im NÖN-Gespräch den Umgangston in der FPÖ NÖ. „Ich kann diese Schreierei nicht mehr aushalten“, kritisiert Aigner das öffentliche Auftreten von Spitzenkandidat und Landesparteichef Udo Landbauer sowie Generalsekretär Michael Schnedlitz. Neben der Rhetorik und dem Umgangston von Landbauer und seinen engen Vertrauten fehlen Aigner, die seit 2018 für die FPÖ im Landtag sitzt, die Inhalte. Der frühere FPÖ-Klubobmann Gottfried Waldhäusl habe immer auch Lösungen angeboten. Das fehlt ihr bei Landbauer. Der Wahlkampf sei nur "ein Anpatzen des Mitbewerbs", sagt Aigner im Video. Die FPÖ-NÖ-Führung beschreibt sie als "überheblich, arrogant und machtgeil". 

Landespartei: "Aigner hat im Team für die Landtagswahl keine Rolle mehr gespielt"

Dass persönliche Befindlichkeiten hinter der "Abrechnung" mit der FPÖ stecken, weist die 45-Jährige zurück. Das habe nichts damit zu tun, dass sie auf der Kandidatenliste im Bezirk auf Platz zwei hinter Spitzenkandidat Hubert Keyl gereiht wurde. In der Landespartei betont man hingegen, dass Aigner "schon vor Monaten" als Bezirksobfrau abgewählt worden sei. "Deshalb hat sie für uns auch keine Rolle mehr im Team für die Landtagswahl gespielt", sagt ein Sprecher der Landes-FPÖ. Aigner war auf der Landesliste der FPÖ für die Landtagswahl 2023 nicht mehr gereiht. "Reisende soll man nicht aufhalten", heißt es in einer ersten Reaktion von FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer am Rande einer Pressekonferenz und meinte abschließend: "Schauen wir uns an, wo sie in den nächsten Monaten aufschlägt."

Aigner sieht ihre politische Karriere damit als beendet an

Aigner betont, dass sie sich den Schritt, ihre Kritik öffentlich zu machen, lange überlegt habe. „Wenn man gesehen hat, wie mit dem ehemaligen FPÖ-Klubobmann im Landtag, Martin Huber, umgegangen wurde, war mir klar, dass die Zeit reif ist“, erzählt sie. Allerdings sei es für sie selbstverständlich, das Amt, für das die gewählt wurde, auch bis zum Ende der Periode auszuüben.

Für Aigner ist die politische Karriere vorerst zu Ende, „ich werde sicher noch heute aus der Partei ausgeschlossen“, kündigt sie im NÖN-Gespräch an. Zu anderen Parteien hat sie keine Kontakte, die 45-Jährige will sich um ihre berufliche Zukunft in der Privatwirtschaft kümmern. 

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