Geldrausch: Goldpreis und Bitcoin-Kurs schießen in die Höhe

5 Dez 2023
Goldpreis

Gold ist so teuer wie nie zuvor, der Bitcoin-Kurs hat sich innerhalb eines Jahres fast verdreifacht. Woran das liegt.

Gold ist an den Finanzmärkten so teuer wie nie. Am Montag hat der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) mit 2.135 US-Dollar (1.963 Euro) kurzzeitig ein Rekordhoch markiert. Der bisherige Höchststand aus dem Jahr 2020 lag bei 2.075 Dollar. Am Vormittag gab der Preis allerdings wieder etwas nach und notierte zuletzt bei 2.065 Dollar. 

Grund für das Allzeithoch ist die Erwartung, dass in den USA und im Euroraum die Zinsen fallen werden. Zuletzt hatten sogar die Hoffnungen zugenommen, dass es bereits im Frühjahr zu Zinssenkungen kommen könnte. Fachleute halten das aber für überzogen.

Der Nachteil von Gold: Im Gegensatz etwa zu festverzinslichen Wertpapieren wirft Gold keine laufenden Erträge ab. 

Vier Gründe, warum der Goldpreis steigt:  Sinken die Zinserwartungen, wird auch der Nachteil fehlender Zinserträge kleiner - und Gold wird attraktiver für Anleger Gold wird überwiegend in Dollar gehandelt, der Wechselkurs fällt aktuell Gold zählt traditionell als Inflations- und Krisenschutz, da es als vergleichsweise stabile im Eigenwert gilt. Durch internationale Krisen, suchen Anleger Sicherheit Zudem ist die Goldnachfrage von Zentralbanken hoch. Allein die chinesische Zentralbank hat ihre Goldbestände um fast 250 Tonnen erhöht. Laut dem World Gold Council belaufen sich die Käufe von Notenbanken 2023 auf bisher 800 Tonnen, um 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Trend zeigt nach oben

Wie geht es für Gold weiter, hält die Rekordjagd an? "Sollten sich die Anzeichen für niedrige Zinsen verdichten, dürfte das Gold auch im kommenden Jahr beflügeln", meint Alexander Zumpfe vom Edelmetallhändler Heraeus. Allerdings werde der Preis sich nicht in einer Einbahnstraße nach oben bewegen. Nach der jüngsten Rally gebe es Anzeichen, dass der Markt überhitzt sei. Das ändere aber nichts daran, dass die Stimmung für Gold positiv sei. "Die Zeichen stehen auf niedrigere Leitzinsen."

Rekord-Kurs bei Bitcoin

Der Bitcoin hat am Montagnachmittag mehr als 42.000 US-Dollar gekostet und damit den höchsten Stand seit April 2022 erreicht. Auf der Handelsplattform Bitstamp kostete er bis zu 42.162 US-Dollar (knapp 38.770 Euro) und damit rund viereinhalb Prozent mehr als am Tag zuvor.

Mit dem jüngsten Kurssprung bringt es der Bitcoin auf einen Marktwert von rund 820 Milliarden Dollar. Sein Anteil am Gesamtmarkt aller Digitalwährungen macht damit wieder etwas mehr als 50 Prozent aus. Anfang des Jahres war dieser Marktanteil auf 40 Prozent gefallen.

Preis fast verdreifacht

Noch vor rund einem Jahr war der Bitcoin-Kurs bis auf fast 15.000 Dollar gefallen. Damals hatten unter anderem Turbulenzen am Kryptomarkt im Zusammenhang mit der Kryptobörse FTX einen Kurssturz ausgelöst. Das Image-Problem des Bitcoin ist mittlerweile aber in den Augen vieler Investoren offenbar behoben. Von ihrem Rekordhoch von rund 69.000 US-Dollar im November 2021 ist die weltweit größte und bekannteste Kryptowährung aber noch weit entfernt.

Digitalwährungen wie Bitcoin oder Ether profitieren schon seit einer Weile von der Aussicht auf die Zulassung eines ETF-Fonds in den USA, mit dem direkt in den Bitcoin investiert werden kann (Spot-ETF). Experten halten die Zulassung durch die US-Börsenaufsicht Anfang des neuen Jahres für denkbar. Sicher ist das allerdings nicht.

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten
Die beliebtesten Nachrichten der Woche