Davis-Cup: Österreich steht mit Rücken zur Wand

16 Sep 2023

Davis-Cup

Österreichs Davis-Cup-Team hat am Freitag einen Fehlstart in das Duell gegen Portugal hingelegt. Nach dem ersten Tag im Schwechater Multiversum liegen die Gastgeber mit 0:2 zurück und stehen vor dem Doppel am Samstag (14.00 Uhr, live in ORF Sport +) mit dem Rücken zur Wand. Jurij Rodionov verlor sein Auftaktspiel gegen Nuno Borges 6:7 (4/7) 6:3 3:6. Danach vergab Sebastian Ofner gegen Joao Sousa einen Matchball und unterlag nach einer Spielzeit von 2:24 Stunden mit 7:5 3:6 6:7 (1/7).

Davis-Cup Österreich - Figure 1
Foto ORF

Online seit gestern, 15.17 Uhr (Update: gestern, 20.21 Uhr)

Der Sieger spielt Anfang Februar 2024 in der Qualifikationsrunde um einen Platz beim Davis-Cup-Finalturnier (Gruppenphase) im Herbst, der Verlierer zum gleichen Termin um den Erhalt in Weltgruppe I. Die Fortsetzung folgt mit dem Doppel Alexander Erler/Lucas Miedler gegen Francisco Cabral/Sousa. Danach steht das Duell der Nummer-eins-Spieler beider Länder, Ofner gegen Borges, auf dem Programm. Im Fall der Fälle trifft danach noch Rodionov auf Sousa.

„Das ist das Worst-Case-Szenario, beide Matches in drei Sätzen verloren, das letzte mit Matchball. Solche Matches tun weh. Beide Spieler haben alles gegeben, es hat nicht gereicht. Jetzt müssen wir morgen zurückschlagen, da bleibt uns gar nichts anderes übrig. Portugal war da, als es darauf angekommen ist. Wir müssen jetzt schauen, dass wir uns für morgen wieder aufrichten“, sagte Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer, dessen Team nun drei Siege in Serie holen muss, im ORF-Interview.

„Große Enttäuschung“ bei Ofner

Ofner hatte im zweiten Match von Beginn weg weit mehr Mühe als erwartet, auch weil er einen veritablen Fehlstart hinlegte. Er geriet gegen den Außenseiter Sousa mit 2:5 in Rückstand. Bei 3:5, Aufschlag Sousa, musste Ofner sogar einen Satzball abwehren, danach nutzte er den vierten Rebreak-Ball zum 4:5. Er setzte dann seinen Lauf zum 7:5 nach 51 Minuten fort. Danach riss jedoch der Faden, und zudem zeigte Sousa, dass er weit besser spielt, als sein Ranking von 289 vermuten lässt. Ein Break zum 3:1 reichte ihm, um nach gesamt 86 Minuten auf 6:3 zu stellen und einen Entscheidungssatz zu erzwingen.

Davis-Cup Österreich - Figure 2
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Sebatian Ofner ging am Ende als enttäuschter Verlierer vom Platz

Im dritten Durchgang sah es gar nicht gut aus, als Ofner sein Service zum 1:2 abgeben musste. Doch mit Breaks zum 2:2 und 4:2 schien der French-Open-Achtelfinalist auf Kurs. Als er bei 5:3 aber einen Matchball ungenutzt ließ und das Rebreak zum 4:5 zulassen musste, wurde es neuerlich spannend im Multiversum. Und am Ende ging es ins Tiebreak, in dem der Außenseiter klar besser war. „Das schmerzt. Ich hatte bei eigenem Aufschlag Matchball. Das Spiel ist auf Messers Schneide gestanden. Im Tiebreak habe ich ein, zwei blöde Fehler gemacht. Leider passiert das manchmal. Die Enttäuschung ist groß, aber es ist noch nichts verloren“, so Ofner.

Rodionov verliert Duell auf Augenhöhe

Rodionov war als Außenseiter gegen Borges ins Match gegangen und geriet nach einem raschen Serviceverlust zum 0:2 innerhalb von acht Minuten mit 0:3 in Rückstand. Bei 1:4 schüttelte Rodionov, angefeuert von rund 1.600 Fans im Multiversum, seine Nervosität ab und schaffte den Ausgleich zum 4:4. Linkshänder Rodionov fand besser ins Spiel, und so ging der erste dann doch ausgeglichene Durchgang nach 46 Minuten ins Tiebreak. Aus einem 2:0 für den Niederösterreicher wurde ein 2:3, ab 4:3 für Rodionov war dann aber die Luft heraußen. Nach 53 Minuten gelang Borges zum 7:4 der Satzgewinn.

Jurij Rodionov kämpfte über zwei Stunden vergeblich um den Sieg

Auch im zweiten Satz musste Rodionov sofort ein Break hinnehmen, diesmal gleich im Auftaktgame. Doch dem Schützling von Günter Bresnik gelang nach einem 0:2 das Rebreak zum 2:2. Danach spielte Rodionov solide und weniger fehlerhaft und so gelang ihm im achten Game auch das Break zum 5:3. Anschließend servierte der gebürtige Stuttgarter zu null zum 6:3 und damit Satzgleichstand aus.

Im dritten Durchgang gelang Borges das Break zum 3:1. Eine Chance zum sofortigen Rebreak konnte er nicht nutzen. Und diesem Serviceverlust lief Österreichs Nummer drei, die nach der Absage von Dominic Thiem aufgeboten worden war, danach vergeblich nach. „Jede Niederlage tut weh, egal gegen wen und egal in welchem Turnier. Ich habe ordentlich gespielt, habe mein Herz auf dem Platz gelassen. Die Enttäuschung ist groß, aber ich kann mir nicht wirklich viel vorwerfen“, sagte Rodionov.

Davis-Cup, Weltgruppe 1, Play-off Österreich Portugal 0:2 Jurij Rodionov Nuno Borges 6:7 (4/7) 6:3 3:6 Sebastian Ofner Joao Sousa 7:5 3:6 6:7 (1/7) Alexander Erler / Lucas Miedler Francisco Cabral / Joao Sousa Samstag, 14.00 Uhr * Sebastian Ofner Nuno Borges -:- -:- Jurij Rodionov Joao Sousa -:- -:-
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