„Die kommenden Sätze werden nun in den Parteizentralen des Landes für Schnappatmung sorgen“, ist sich Dominik Wlazny alias Marco Pogo sicher und kündigt an: Der Frontman der Punk-Gruppe „Turbobier“ und Bierhändler wird mit seiner Bierpartei bei der Nationalratswahl antreten. Damit ist eigentlich schon alles gesagt. Denn Fragen der anwesenden Journalistinnen und Journalisten beantwortet Wlazny nicht.

Bierpartei - Figure 1
Foto Profil.at

Bis heute, 30. April, hatte sich die Bierpartei das Ziel gesetzt, 1,2 Millionen Euro für die Nationalratswahl zu sammeln. Dieses Ziel hat die selbsternannte „Reformbewegung“ klar verfehlt: Ende März hatte er nach eigenen Angaben rund die Hälfte des Geldes gesammelt, ein Monat später sei es „etwas mehr als die Hälfte“, sagt Wlazny: „Das Glasl ist also halb voll - und füllt sich stetig weiter“, der Zuspruch sei „überwältigend“.

Das Glasl ist halb voll - und füllt sich stetig weiter.

Dominik Wlazny

verkauft Bier und ist bei Getränken Optimist.

Keine Kandidaten

Wer die Bierpartei bei der Nationalratswahl konkret unterstützt, verriet Wlazny in seinem rund fünfminütigen Statement nicht. Weitere Kandidaten waren heute im Presseclub Concordia nicht zu sehen: Wlazny trat allein vor Journalistinnen und Journalisten und seinem engsten Medienteam auf. Laut den aktuellen Parteistatuten haben Wlazny und sein Vater (der Bundesgeschäftsführer der Partei ist) bei der Listenerstellung freie Hand. Darüber berichtete profil bereits vor Wochen.

Dennoch ist sich Wlazny sicher, mit der heutigen Ankündigung „ein weiterer Zustrom“ einstellen wird, immerhin habe man schon jetzt „eine der größte Mobilisierungskampagne auf die Beine gestellt“ und habe „fast jedes“ der neun Bundesländer besucht. Auf „Stammtischen“ würden neue Bierpartei-Mitglieder derzeit teils „seitenlange“ Ideen ausarbeiten. Die Parteizentrale in Wien baut damit ihr „Menü“ aus, wie Wlazny sein Wahlprogramm nennt.

Bei der nächster Pressekonferenz am 8. Mai werde der Spitzenkandidat zur Nationalratswahl auch Fragen beantworten, kündigte seine Sprecherin an. Dann soll Wlazny auch nicht mehr allein auf der Bühne stehen. Ob auch inhaltliche Punkte der Partei vorgestellt werden, erwähnte Wlazny nicht. Bevor eine Frage dazu gestellt werden konnte, war der Berufs-Rocker schon wieder in den Backstage-Bereich verschwunden.

Max Miller

ist seit Mai 2023 Innenpolitik-Redakteur bei profil. Hat ein Faible für visuelle Kommunikation, schaut aufs große Ganze und kritzelt gerne. Zuvor war er bei der "Kleinen Zeitung".

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