Bierpartei hat sich „mehr erwartet“, will aber weitermachen
Online seit gestern, 22.32 Uhr
Der kleine Hype rund um die Bierpartei und ihren Gründer Dominik Wlazny ist gestern am Fuße des Wiener Donauturms verhallt: „Natürlich habe ich mir mehr erwartet“, erklärte Bierpartei-Chef Wlazny anlässlich magerer 2,0 Prozent Wählerzuspruch laut vorläufigem Endergebnis. In einer ersten Reaktion sah Wlazny u. a. angesichts der starken Zugewinne für die FPÖ insgesamt „kein erfreuliches Ergebnis für Österreich“. Die Bierpartei will er jedenfalls weiterführen.
Ein Überspringen der Vierprozenthürde war im Verlauf des späteren Nachmittags schnell auch rechnerisch nicht mehr drinnen. Wlazny sagte, er hoffe trotzdem, dass die eine oder andere Idee wie etwa das von ihm propagierte „Zukunftsministerium“ in den „politischen Köpfen des Landes“ bleibt: „Das wäre gut für das Land, und davon bin ich weiter felsenfest überzeugt“, betonte er auch nach seiner Rückkehr aus dem Wahlzentrum im Parlament auf die Bierpartei-Wahlparty im Donaubräu.
„Wünsche mir, dass wir das weiterführen“Er nehme aufgrund der Treffen mit „sehr vielen gescheiten und gutherzigen Menschen“ Positives aus dem Nationalratswahlkampf mit, sagte er vor Journalisten. „Dass die Wiesn nicht g’maht ist, war mir immer klar“, warum es letztlich – für viele doch überraschend – so deutlich nicht gereicht hat, „weiß ich nicht“, betonte Wlazny.
Zu Aussagen zu einer erneuten Kandidatur seiner Partei etwa bei den Wiener Landtagswahlen im kommenden Jahr erbat er sich noch Bedenkzeit. „Wir werden uns zusammensetzen und den Kopf zerbrechen, wie sich 2025 ausgestalten wird“, so das Gesicht der Bierpartei: „Vorarlberg (die dortige Landtagswahl, Anm.) wird sich nicht ausgehen. Das ist in zwei Wochen.“
Das Ende der Fahnenstange für die kleine Bewegung ließ sich nicht absehen, eher neigte man am späteren Abend zu einer Jetzt-erst-recht-Haltung. „Es wäre sehr viel verschwendete Energie“, wenn man die motivierten Leute, die sich hier engagiert hätten, „nicht mitnehmen würde“, sagte Wlazny: „Wie genau das ausschauen wird, kann ich noch nicht sagen. Ich wünsche mir, dass wir das weiterführen.“