Alcaraz, Swiatek und Zverev mühen sich in 3. Melbourne-Runde

18 Jan 2024
Alcaraz

Co-Favorit Carlos Alcaraz, die Weltranglisten-Erste Iga Świątek und Mitfavorit Alexander Zverev haben bei den Australian Open in der zweiten Runde viel Mühe gehabt.

Während Alcaraz gegen Lorenzo Sonego beim 6:4,6:7(3),6:3,7:6(3) nach 3:25 Stunden seinen ersten Satz im Turnierverlauf abgab, quälte sich Zverev 4:31 Stunden mit dem slowakischen Qualifikanten Lukas Klein bis zum 7:5,3:6,4:6,7:6(5),7:6(10/7)-Erfolg. Świątek sah sich gegen Danielle Collins gar schon im Flugzeug.

Die 22-jährige Polin besiegte die US-Amerikanerin mit 6:4,3:6,6:4. Im dritten Satz lag Świątek bereits zwei Breaks mit 1:4 zurück, schaffte in der Rod Laver Arena aber doch noch die Wende. Collins, die später ihren Rücktritt noch in diesem Jahr ankündigte, hatte zum Auftakt die Deutsche Angelique Kerber bei deren Grand-Slam-Comeback in drei Sätzen geschlagen.

Die vierfache Grand-Slam-Siegerin Świątek verwandelte nach 3:14 Stunden ihren dritten Matchball. "Oh mein Gott, offen gestanden sah ich mich schon am Flughafen", kommentierte sie nach dem Match ihr Beinahe-aus.

Tatsächlich Richtung Flughafen muss sich überraschend schon die Weltranglisten-Dritte Elena Rybakina begeben. Die kasachische Ex-Wimbledonsiegerin verlor einen 2:46-Stunden-Marathon gegen die russischen Außenseiterin Anna Blinkowa (WTA-57.) mit 4:6,6:4,6:7, wobei der Match-Tiebreak für eine Überlänge sorgte.

Über eine halbe Stunde dauerte dieser, Rybakina vergab im längsten Frauen-Tiebreak der Grand-Slam-Historie sechs Matchbälle und Blinkowa verwertete ihren zehnten (!) zum 22:20.

Olympiasieger Zverev hatte fast identische Gedanken, sogar noch konkreter. "Ich habe gedacht: Da ist ein Qantas-Flug um elf Uhr nach Dubai und dann weiter nach Hause", gestand der Deutsche, was ihm während des Zweitrundenkrimis durch den Kopf gegangen war.

Immerhin war er schon 1:2 in Sätzen gelegen. Hätte Klein bei 4:4 im vierten den Breakball genutzt, hätte die Nummer 163 der Welt die Sensation schaffen können.

Im Kampf um den Achtelfinaleinzug bekommt es der Weltranglistensechste am Samstag mit dem US-Amerikaner Alex Michelsen zu tun. Unerwartet viel Mühe hatte auch der als Nummer 11 gesetzte Casper Ruud gegen Lokalmatador Max Purcell. Auch er setzte sich erst im fünften Satz durch, als es bei 6:6 wie bei nun allen vier Majors ins Match-Tiebreak ging. Der Norweger gewann es mit 10:7 nach 3:50 Stunden.

Für einen anderen Skandinavier ist das Turnier vorbei: Der als Nummer 8 gesetzte Däne Holger Rune musste sich dem französischen Wildcard-Mann Arthur Cazaux (ATP-122.) mit 6:7(4),4:6,6:4,3:6 beugen.

Dem 21-jährigen Cazaux, der als extrem fit gilt, konnte aus der Ferne auch Runes "Supercoach", Boris Becker, als Eurosport-Experte nur gratulieren. Für Rune, der sich kürzlich auch Ex-Federer-Coach Severin Lüthi ins Team geholt hat, ist ein Zweitrunden-Aus in Melbourne dennoch eine große Enttäuschung.

Bei den Frauen lieferte die Französin Clara Burel eine Überraschung: Sie fertigte die Milliardärstochter Jessica Pegula, immerhin Nummer 5 der Welt, in 70 Minuten mit 6:4,6:2 ab. Da sie nun auf Landsfrau Océane Dodin trifft, steht eine Französin fix im Achtelfinale.

Auf den nicht überdachbaren Plätzen, in Melbourne verfügen ja drei Courts über verschiebbare Dächer, wurde der Spielbetrieb am zweiten Tag in Folge von Regen gestört. Übrigens gibt es auch eine Neuerung für die Zuschauer:innen, die nicht von allen Spielern geschätzt wird: Sie müssen jetzt nicht mehr auf Seitenwechsel warten, um sich im Stadion zu bewegen, sondern dürfen dies nach jedem Service-Game.

Ein Erfolgserlebnis gab es im Doppel aus rot-weiß-roter Sicht: Der im Einzel knapp gescheiterte Sebastian Ofner gewann im Doppel an der Seite des Franzosen Alexandre Muller gegen Sebastián Báez/Thiago Seyboth Wild (ARG/BRA) in der ersten Runde mit 6:4,6:2. Das Duo bekommt es nun mit den starken Deutschen Kevin Krawietz/Tim Pütz zu tun.

Für Ofners Bezwinger, Thanasi Kokkinakis, geht es indes auch nur noch im Doppel weiter. Der Australier musste sich in der zweiten Runde Grigor Dimitrow (BUL-13) in vier Sätzen geschlagen geben. Félix Auger-Aliassime (FRA-27), der zum Auftakt Dominic Thiem in fünf Sets bezwungen hatte, kam gegen Hugo Grenier (FRA) mit 6:1,3:6,6:1,6:2 weiter.

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