David Alaba: Schlawiner mit Ballgefühl

17 Jun 2023

Flughafen Charles de Gaulle, Paris 2009: David Alabas erster ÖFB-Einsatz. Mit ihm lachen Aleksander Dragović und Yasin Pehlivan. APA/Picturedesk/ROBERT JAEGER

Alaba - Figure 1
Foto DiePresse.com

Österreichs bester Fußballer, David Alaba, trägt zum 100. Mal das ÖFB-Trikot. Über einen Wiener, der immer lachen kann, stets besonnen bleibt, als Profi oder Familienvater sein wahres Glück längst gefunden hat – und der seinen Glauben nie verlieren wird.

David Alaba ist im elitären „100er-Klub“ angekommen. Im EM-Qualifikationsspiel gegen Belgien trug der Wiener zum 100. Mal das ÖFB-Trikot. Für den stets nahbar wirkenden und lachenden Abwehrspieler war das aber kein Meilenstein, sondern bloß ein weiteres Fußballspiel für sein Heimatland. Es spielt für ihn keine Rolle, dass sein Freund Marko Arnautovic (107) oder Andreas Herzog (103) noch vor ihm liegen. Der bald 31-jährige Vater zweier Kinder wird auch sie noch überholen, dann ist Österreichs bester Fußballspieler in diesem Ranking die Nummer 1. Rekord, Daten, Zahlen – sie spielen nur eine untergeordnete Rolle in seiner Karriere. Alaba strebt vielmehr immer nur nach Erfolg. Er will gewinnen, mit seinen Klubs, mit dem Nationalteam. Er will mit Ralf Rangnick zur EM 2024 in Deutschland. Und, das ist sein größter Traum: zur WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko.

Davon war 1992, als David Olatukunbo Alaba als Sohn einer philippinischen Krankenschwester und eines nigerianischen DJ‘s und Rappers in Wien zur Welt kam, freilich noch lange keine Rede. Doch Fußball war früh sein liebstes Spiel, gelernt in the „Hood“, in Aspern. Bis zu seinem zehnten Lebensjahr spielte Alaba „im Hof“ und beim SV Aspern in Donaustadt, der Vater wähnte ein großes Talent entdeckt und die erste Reise ging nach Favoriten. Austrias Kooperationsschule nahm ihn auf, er spielte bei den Violetten im Nachwuchs. Weil er in der nächsthöheren Altersklasse mitkickte, war der Aufstieg in die „Frank Stronach“-Akademie (Hollabrunn) der logische Schritt.

Constantini, Van Gaal und Gott

Von da an ging es schlagartig steil bergauf: im Jänner 2008 trug er erstmals Austrias Trikot in einem Testspiel (Trainer Georg Zellhofer) bei den Profis, im April des gleichen Jahres rief ihn Dietmar Constantini als Ersatzmann gegen Altach. Vertrauen, Glaube (Siebenten-Tages-Adventisten; liebster Bibel-Vers; Philipper 4, 13: „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus.“) und Können blieben stetes Wegbegleiter. Als 16-jähriger Teenager übersiedelte er im Sommer 2008 nach München, heuerte beim FC Bayern an.

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Nations League: Das Endspiel bestreiten am Sonntag im De-Kuip-Stadion von Rotterdam Spanien und Kroatien. Live RTL, dazn, ab 20.45 Uhr

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