Bundesweite Fahndung Todesfall von Schiffweiler bei „Aktenzeichen XY... ungelöst“ – TV-Suche bringt konkreten Hinweis

Schiffweiler/Saarbrücken/Mainz · Die Leiche einer Frau wird Tage nach ihrem Verschwinden in einem Bach entdeckt. Seitdem gibt es Fragen über Fragen. Es ist bislang noch nicht einmal klar, wie das Opfer aus Schiffweiler ums Leben kam. Um das herauszufinden, sollte die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ beitragen. Und das kam dabei heraus.

13.09.2023, 22:07 Uhr

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Das ZDF berichtet in der Sendung Aktenzeichen XY... ungelöst über Fall aus dem Saarland

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Foto: ZDF/Screenshot: Matthias Zimmermann (hgn)

Ungeklärte Kriminalfälle: Täter verschwinden spurlos, Ermittler tappen im Dunkeln: Dafür ist die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ bekannt. Seit 1967 will sie dabei helfen, Verbrechen aufzuklären. So auch wieder Mittwochabend, 13. September. Darunter ein bislang äußerst mysteriöser Fall aus Schiffweiler im Landkreis Neunkirchen.

Aufsehen erregender Fall aus dem Saarland bei „Aktenzeichen XY... ungelöst“

Denn auch eine Mordkommission des Landespolizeipräsidiums in Saarbrücken schaffte es bislang nicht, den Tod von Gabriele M. aufzuklären. Die 69-Jährige aus dem Schiffweiler Ortsteil Landsweiler-Reden war am Dienstagvormittag, 5. September, mit ihrem Elektrorad (E-Bike) losgefahren. Gegen 10 Uhr war sie an jenem Tag zuletzt gesehen worden.

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Wo die Tote aus Schiffweiler im Sinnerbach gefunden wurde und was bisher bekannt ist

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Foto: Brandon Lee Posse

Am Nachmittag war verabredet, dass die Großmutter eines ihrer Enkelkinder von der Schule abholt. Gegen 15 Uhr wollte sie da sein. Doch die Seniorin tauchte nicht auf. Völlig ungewöhnlich, denn eigentlich ist auf sie Verlass, wie ihre Familie der Polizei wenig später berichtete.

Fahndung auch aus der Luft nach der zunächst vermissten Frau

Und das war auch der Grund, der die Angehörigen Alarm schlagen ließ. Einfach so verschwinden, Verabredungen nicht einhalten – das sollte so gar nicht zu der Hobbysportlerin passen.

Fahnder starteten noch am selben Tag eine große Suchaktion. In der näheren Umgebung waren sie unterwegs. Sogar Drohnen setzten sie ein, um aus der Luft auch unzugänglichere Gebiete genau inspizieren zu können.

Erst das Handy, dann die Frau aus Schiffweiler gefunden

Eine erste Hoffnung keimte auf, als die Ermittler das Handy orteten, das Gabriele M. bei sich getragen hatte. Dieses tauchte in der Nähe des Verkehrskreisels bei Sinnerthal an der B41 auf, die Neunkirchen mit der A8 verbindet. Doch von der Vermissten blieb weiterhin keine Spur.

Am Donnerstag, 7. September, stießen Beamte auf eine Leiche im Sinnerbach, der nahe der Kläranlage Sinnerthal vorbeiführt. Rechtsmediziner fanden wenig später bei der Obduktion an der Uniklinik in Homburg heraus: Bei der Toten handelt es sich um die Vermisste.

2500 Euro Belohnung für entscheidende Zeugenhinweise

Intensive Nachforschungen, sogar eine Belohnung der Staatsanwaltschaft in Saarbrücken über 2500 Euro, brachten keine Klarheit darüber, wie die Frau verschwand und wie sie ums Leben kam. Nur so viel: Bislang gehen Ermittler von einem Sexualdelikt aus, da die Leiche teils unbekleidet im Wasser lag.

Nun sollte „Aktenzeichen XY... ungelöst“ Licht ins Dunkel bringen. Vertraute des Verfahrens setzten auf Zuschauer, die etwas zur Klärung beitragen konnten. Noch während der Livesendung, die Rudi Cerne moderiert, waren Zeugen aufgerufen, telefonisch Hinweise zu geben.

Mit Fotos und weiteren Hinweisen auf Spurensuche beim ZDF

Wie gewohnt war auch die Kriminalpolizei (Kripo) im Studio. Zwischen nachgespielten Filmszenen unter anderen zu einem aus der DDR stammenden, bis heute ungeklärten Mordfall von 1986 an einer Kindergärtnerin (21) folgte der Fahndungsaufruf aus dem Saarland.

Um 20.43 Uhr geht der Fall mit einem Foto des Opfers über den Sender. Cerne schildert nochmals die wenigen Details, die bislang bekannt sind. Google-Karten werden einblendet, dazu der Fund des Opfer-Handys 400 Meter von dort entfernt, wo die Leiche lag.

Kripo setzt auf Dashcams vorbeifahrender Autos

Womöglich habe der Täter das Mobiltelefon des Opfers mitgenommen und es dann an dem Verkehrskreisel weggeworfen. Insbesondere Autofahrer, die über eine so genannte Dashcam verfügen, werden nun gesucht. Dabei handelt es sich um eine Videokamera, die meist an der Armatur eines Autos befestigt ist und den Verkehr aufzeichnet. Vielleicht habe solch eine Kamera denjenigen gefilmt, der etwas mit dem Tod zu tun hat.

Nach dem kurzen Beitrag, der auch das Fahrrad und den Helm der Toten zeigte, wurde die gebührenfreie Sonderrufnummer eingeblendet, um die Kripo in Saarbrücken zu erreichen. Auch über die Studionummer waren Ermittler zu erreichen.

Wie es um den Fall in Schiffweiler nach der Sendung steht

Während der Ausstrahlung waren um 130 Hinweise zu allen präsentierten Fällen eingegangen, wie ein Kripo-Beamter zum Ende sagte. Davon profitiere auch das Saarland. Zu dem Fall gebe es einen so konkreten Hinweis, dass die Behörden vor Ort schon mit Überprüfungen begonnen haben sollen. Weitere Details gab er aber nicht preis. Nur so viel: dass der Anruf vielversprechend sei.

Kontakt zur Kripo in Saarbrücken: Telefon (08 00) 3 30 46 14.