150 Millionen Dollar verschaffen vorerst Luft

18 Mär 2024
Fisker 150 Millionen Dollar verschaffen vorerst Luft

Der Elektroautobauer hat einen Investor überzeugt, frisches Geld zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig geht die Suche nach einem strategischen Partner weiter. Die aktuellen Verkaufszahlen bleiben überschaubar.

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Foto kfz-betrieb
Fisker bekommt eine Finanzspritze, sucht aber weiterhin nach einem Industriepartner.

(Bild: fiskerautomotive.com)

Der in finanzielle Nöte geratene E-Auto-Hersteller Fisker hat sich neuen Spielraum verschafft. Wie das US-Unternehmen am Montag mitteilte, will ein Investor weitere 150 Millionen US-Dollar (derzeit 138 Mio. Euro) in den Autobauer investieren, der bislang mit dem SUV Fisker Ocean auch in Deutschland auf dem Markt ist. Weitere Modelle (Pear, Alaska, Ronin) sind in der Planung oder Erprobung. Wegen der finanziellen Engpässe waren die Projekte aber auf Eis gelegt worden.

Der nicht näher genannte Investor ist den Angaben zufolge bereits durch 2025 fällige Wandelschuldverschreibungen mit Fisker verbunden. Er will die neuen Finanzmittel in vier Tranchen bereitstellen. Gleichzeitig verhandelt der Hersteller weiterhin mit einem großen Automobilhersteller über einen möglichen Einstieg, der eine Investition in Fisker, die gemeinsamen Entwicklung einer oder mehrerer Elektrofahrzeugplattformen sowie eine Produktion in Nordamerika beinhalten könnte. Interesse an einem Einstieg soll laut unbestätigten Berichten Nissan haben.

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Nach einem verkorksten Schlussquartal 2023 herrscht bei Fisker Alarmstimmung. Damals war ein Verlust von 463,6 Millionen US-Dollar (umgerechnet 429 Mio. Euro) angefallen. Im Gesamtjahr 2023 summierte sich der Verlust auf 762 Millionen US-Dollar. Eine Ursache waren die geringen Verkäufe, gerade mal 4.700 Fisker Ocean wurden im Vorjahr weltweit ausgeliefert. Ursprünglich waren mehr als doppelt so viele geplant gewesen.

Auch im neuen Jahr läuft es bisher nicht besonders. Laut der aktuellen Meldung hat Fisker zum 15. März 2024 etwa 1.000 Fahrzeuge produziert und im gleichen Zeitraum weltweit etwa 1.300 Fahrzeuge ausgeliefert. In Deutschland gab es 56 Neuzulassungen in den ersten beiden Monaten. Hochgerechnet käme der Hersteller damit weltweit vielleicht auf 8.000 Einheiten im laufenden Jahr. Dass die Produktion verhalten läuft, ist allerdings auch dem Ziel geschuldet, zunächst die Lagerbestände von 4.700 Einheiten abzubauen, um liquide Mittel zu bekommen.

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Seit heute, 18. März, steht die Produktion sogar komplett still. Man werde in den kommenden sechs Wochen keine Autos bauen, „um die Lagerbestände anzugleichen und strategische und finanzielle Initiativen voranzutreiben“, heißt es in der Mitteilung. Den Wert der fertigen Fahrzeuge auf Halde beziffert der E-Auto-Bauer zum Stichtag 15. März 2024 mit gut 200 Millionen US-Dollar.

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