Indonesien: Tsunami-Warnung nach Vulkanausbruch

13 Tage vor

Indonesien

Nach dem Ausbruch des Vulkans Ruang in Indonesien haben die Behörden die höchste Alarmstufe ausgegeben und vor einem möglichen Tsunami gewarnt. Auf der Vulkaninsel im Sangihe-Archipel nördlich von Sulawesi hatte es in den vergangenen zwei Tagen mehrere heftige Eruptionen gegeben.

Vulkanausbruch Indonesien - Figure 1
Foto ORF.at

Online seit heute, 8.16 Uhr (Update: 10.31 Uhr)

Das Zentrum für Vulkanologie und geologische Gefahrenabwehr (PVMBG) warnte, dass Vulkanteile ins Meer stürzen und hohe Flutwellen auslösen könnten. Tausende Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Der bisher stärkste Ausbruch habe sich – begleitet von einem spektakulären vulkanischen Gewitter – am Mittwochabend (Ortszeit) ereignet, wie am Donnerstag unter anderem die „Washington Post“ berichtete.

Am Donnerstag wurde der Flughafen in Manado, der Provinzhauptstadt von Nordsulawesi, vorsorglich geschlossen. Auch Flüge zwischen der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur und den Bundesstaaten Sarawak und Sabah auf der Insel Borneo wurden gestrichen, wie die Zeitung „The Borneo Post“ unter Berufung auf die Fluglinie Malaysia Airlines berichtete.

Höchste Alarmstufe

Nach mehrfachen Ausbrüchen des Vulkans Ruang haben die Behörden in Indonesien die höchste Alarmstufe ausgerufen. Der bisher stärkste Ausbruch ereignete sich – begleitet von einem spektakulären vulkanischen Gewitter – am Mittwochabend (Ortszeit).

Asche und Steine auf benachbarter Insel

Die Behörden verhängten eine Sperrzone. In der Nacht hätten einige Menschen bereits versucht, selbstständig zu fliehen, erklärte am Donnerstag Jandry Paendong von der örtlichen Such- und Rettungsbehörde. Wegen des Vulkanausbruchs und der dadurch herabfallenden Steine sei aber Chaos entstanden. 20 Einsatzkräfte seien nun dabei, den Bewohnern entlang der Küste nahe dem Vulkan mit Schlauchbooten bei der Evakuierung zu helfen.

Vulkanausbruch Indonesien - Figure 2
Foto ORF.at

Nach Angaben einer lokalen Rettungskraft auf Tagulandang räumten die Behörden auch das dort gelegenen Gefängnis. Die Haftanstalt befindet sich demnach direkt gegenüber dem Vulkan. Der Ruang war zunächst am Dienstagnachmittag ausgebrochen. Mehr als 800 Menschen wurden danach von der Vulkaninsel Ruang auf das benachbarte Tagulandang gebracht – bevor vier weitere Ausbrüche auch die Evakuierung dieser Insel nötig machten.

Der Ruang ist der südlichste aktive Vulkan im Bogen von Indonesiens Sangihe-Inseln

Die Gemeinden auf der Insel Tagulandang „müssen sich auf den möglichen Ausstoß glühender Gesteinsbrocken, auf heiße Wolken und Tsunamis einstellen, die durch den Sturz der Vulkanmasse ins Meer verursacht werden könnten“, erklärte der Direktor der indonesischen Vulkanologiebehörde, Hendra Gunawan.

Erinnerung an Ausbruch im Jahr 1871

Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. In dem rund 270 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Land gibt es über 120 aktive Vulkane und damit mehr als irgendwo sonst auf der Welt.

2018 rutschte die Westflanke des indonesischen Vulkans Anak Krakatau nach einem Ausbruch ins Meer. Der Tsunami, der durch diese Hangrutschung ausgelöst wurde, traf die Küste der indonesischen Hauptinseln Java und Sumatra völlig unvorbereitet – 430 Menschen starben. Auch der Ruang löste vor mehr als 150 Jahren bereits einmal einen heftigen Tsunami aus. Bei der Naturkatastrophe im Jahr 1871 starben 400 Menschen.

Beobachter zeigen sich vom Ausmaß der Eruptionen überrascht Alarmstufe rasch erhöht

„Besonders bemerkenswert“ sei diesmal die schnelle Entwicklung der Eruption, hieß es in einem Blogbeitrag. So seien am 13. April noch einige wenige vulkantektonische Beben registriert worden, drei Tage später seien es 374 vulkanische Beben gewesen. Damit einhergehend sei die Alarmstufe am Mittwoch „eilig von Grün über Gelb auf Orange und schließlich auf Rot“ erhöht worden, hieß es auf Vulkane.net.

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