Skispringen - "Wahnsinn" in Willingen: Zajc-Sturz überschattet ...

4 Feb 2023
Timi Zajc

Die deutschen Skispringer landen auch im zweiten Mixed des Winters auf Rang drei. Für einen riesigen Schreck sorgt in Willingen Timi Zajc.

Der Podestplatz der deutschen Mannschaft geriet für Andreas Wellinger schnell zur Nebensache. "Hoffentlich geht es Timi gut", sagte der Skisprung-Olympiasieger nach Rang drei in einem denkwürdigen Mixed-Wettkampf von Willingen, der mit einem spektakulären Sprung endete. Der Slowene Timi Zajc segelte auf 161,5 m, unglaubliche achteinhalb Meter über Schanzenrekord, stürzte nach der Landung, blieb aber weitgehend unverletzt.

"Das war einer der wildesten Sprünge, die ich je gesehen habe", sagte Wellinger in der ARD: "Er hat zwar die Arme weggenommen, ist aber einfach weiter geradeaus geflogen." ARD-Experte Sven Hannawald lobte die Landung des 22-Jährigen, mit der er gekonnt Schlimmeres verhinderte: "Wahnsinn. Das können nur wenige, alle andere reißen sich da die Knie weg und landen im Krankenhaus. Wenn ich so Sprünge sehe, habe ich Gänsehaut."

Stark wechselnder Wind hatte an der Mühlenkopfschanze immer wieder für Verzögerungen gesorgt, der erste Durchgang mit nur 32 Springerinnen und Springern dauerte fast 90 Minuten. Kaum war der Durchgang beendet, brach die Jury den Wettbewerb ab. Deutschland mit Selina Freitag, Karl Geiger, Katharina Althaus und Wellinger lag zu diesem Zeitpunkt mit 409,8 Punkten auf Rang drei, der Sieg ging an Norwegen (450,6) vor Österreich (415,1).

Schon Mitte Dezember hatte Weltmeister Deutschland in Titisee-Neustadt im ersten Mixed des Winters den dritten Rang belegt, nun waren die Vorzeichen indes deutlich schlechter. Gerade Geiger war zuletzt formschwach - und überzeugte mit einem Sprung auf 140,0 m. "Ich war doch überrascht, dass ich nominiert wurde. Es war verdammt schwierig, sehr windig, sehr wechselhaft", sagte der Oberstdorfer.

Auch Freitag (132,0 m), die Olympia-Zweite Althaus (122,5) und Wellinger (135,5 m) zeigten gute Leistungen. "Das war heute ein bisschen ein Glücksspiel. Die schlechten Bedingungen können schließlich jeden erwischen", sagte Frauen-Bundestrainer Maximilian Mechler. Nicht zu schlagen waren Anna Odine Ström, Marius Lindvik, Silja Opseth und Vierschanzentournee-Gewinner Halvor Egner Granerud für Norwegen.

Im fünften Mixed-Wettbewerb der Weltcup-Geschichte stand Deutschland erst zum zweiten Mal auf dem Podest. Anders lief es zuletzt bei Weltmeisterschaften, wo das DSV-Quartett bei den vergangenen vier Weltmeisterschaften immer den Titel holt. Gold Nummer fünf soll am 26. Februar im slowenischen Planica folgen. Dann aber möglichst bei besseren Bedingungen.

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