Weiter Schneefall in Österreich: Die nächste Schneefront erreicht ...

Schneefall Österreich

Geosphere-Austria-Meteorologen bringen die nächste Wetterwarnung für die Obersteiermark und Niederösterreich. Wieder drohen Bäume umzuknicken.

Verkehrsbehinderungen auf der Südautobahn in Kärnten, Stromausfälle in der Südweststeiermark und Winzer, die in der Kälte um ihre Rebstöcke fürchten: Ein Adriatief sorgte am Dienstag im Süden Österreichs für einen Wintereinbruch mit Schnee bis in tiefe Lagen. Und von Entwarnung kann noch keine Rede sein. Schon für die Nacht auf Mittwoch und für Mittwochvormittag haben die Meteorologen von GeoSphere Austria eine neue Wetterwarnung ausgegeben. "Es kommt noch ein Schwung ziemlich intensiver Niederschläge in der Steiermark und in Niederösterreich. Die Hauptsorge ist, dass es neuerlich zu Schneebruch kommen kann und Bäume umstürzen, die nicht gut verankert sind", sagt Vorhersagemeteorologe Harald Seidl.

Es handelt sich um einen Alarm der Kategorie 2, regional kann es zu 40 Litern Niederschlag pro Quadratmeter kommen und es sind bis zu 15 Zentimeter schweren Schnees zu erwarten. Und zwar am Alpenostrand, im Voralpengebiet, in der Semmering- und Wechselgegend. Richtig viel schneien kann es beispielsweise im Mariazeller Land auf 868 Metern Seehöhe. Auf den Straßen rechnet Seidl teilweise mit Schneematsch, gefährlich seien vor allem umgeknickte Bäume für den Schienenverkehr und die Stromversorgung. Die Schneefallgrenze dürfte etwas steigen, auf rund 500 Meter Seehöhe.

Das bekamen am Dienstag Bewohnerinnen und Bewohner in der Region südwestlich von Leibnitz in der Südweststeiermark zu spüren. Aufgrund von Schneefällen war es zu etlichen Stromausfällen gekommen. In der Früh waren rund 100 Trafostationen und 3500 Haushalte betroffen, teilte die Energie Steiermark mit. Für die Reparaturarbeiten wurden zusätzliche Monteure aus Graz und der Oststeiermark angefordert. Die Schneefallgrenze sank in den Bezirken Leibnitz und Deutschlandsberg auf rund 300 Meter Seehöhe. Betroffen waren auch die Weinbaugebiete bis nach Leutschach und Eibiswald. Die Schneelast auf den belaubten Bäumen führte zu Schneebruch.

Weinbauberater Martin Palz von der Landwirtschaftskammer Steiermark sagte im APA-Gespräch, die Frostschäden seien "zum Teil verheerend", jetzt komme es auf die nächsten Tage an. "Momentan ist der Schnee sogar ein Schutz vor dem Frost", so Palz. Bleibt der Schnee jedoch über Nacht liegen, könnte die anschließende Schmelzwärme dazu führen, dass die Weinblätter ausgebrannt werden, wie es bereits im Jahr 2016 geschehen sei. In höheren Lagen ab circa 400 Metern, etwa im oststeirischen Eichberg, könnte auch die Schneelast selbst den Weinreben zusetzen.

Ein Schneechaos ist auf den Straßen ausgeblieben. Allerdings mussten immer wieder umgestürzte Bäume von der Fahrbahn geräumt werden. Zu Verkehrsbehinderungen kam es auf der Südautobahn im Packabschnitt zwischen der Steiermark und Kärnten sowie auf der Packer Straße. Vereinzelt blieben Lkw hängen. Die Asfinag war in diesem Bereich mit 42 Räumfahrzeugen unterwegs. Auf einigen höher gelegenen Straßen wurde Schneekettenpflicht verhängt, etwa über den Loiblpass nach Slowenien (B91), für die Turracher Straße (B95) in die Steiermark und die Katschberg-Straße (B99) nach Salzburg.

Auch Feuerwehren mussten zu Fahrzeugbergungen hinzugezogen werden: So traf ein durch die Schneelast umgefallener Baum auf der Sulmtal Straße (B74) zwischen Heimschuh und Großklein einen fahrenden Lkw. Das Fahrzeug wurde in den Straßengraben geschleudert, der slowenische Fahrzeuglenker wurde dabei leicht verletzt, teilte die Polizei mit. Wegen der Gefahr weiterer umstürzender Bäume blieb die B74 vorerst für den Verkehr gesperrt.

Trotz vieler durch den feuchten Schnee umgeknickter Bäume war bislang die Schieneninfrastruktur nicht betroffen, die ÖBB beklagen keine Verspätungen im Zugverkehr. "Wir fahren planmäßig und sind von den Niederschlägen bisher verschont geblieben", teilte Rosanna Zernatto-Peschel, ÖBB-Sprecherin für Kärnten und die Steiermark, mit. Nachsatz: "Wir beobachten die Entwicklung ganz genau."

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