Eintracht-Identifikationsfigur gesucht 3 Gründe für Emre Can

15 Tage vor
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Stand: 02.05.2024, 05:10 Uhr

Von: Christopher Michel

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Bei Eintracht Frankfurt wird nach Identifikation und Erfahrung gefahndet. Also warum nicht über Emre Can von Borussia Dortmund nachdenken?

Emre Can - Figure 1
Foto Frankfurter Rundschau

Frankfurt – Eintracht Frankfurt wird in diesem Sommer mit Kapitän Sebastian Rode und dem inzwischen 40 Jahre alten Makoto Hasebe zwei Führungsspieler und Identifikationsfiguren verlieren. Sportvorstand Markus Krösche ist sich klar darüber, wie schwierig die Suche nach Ersatz in diesem Segment ist. Leader, die ein Team bestenfalls auch noch sportlich auf ein neues Level hieven, gibt es äußerst selten. Sollte daher der Blick in Richtung Borussia Dortmund wandern? fussball.news nennt drei Gründe, warum sich die Eintracht mit der Personalie Emre Can beschäftigen sollte.

1.) Sportlich nicht unumstritten bei Borussia Dortmund

Can ist unter Trainer Edin Terzic vor der Saison zum Kapitän ernannt worden. Diese Wahl wurde im Umfeld teilweise sehr kritisch gesehen. Der 30-Jährige ist nicht unumstrittener Leistungsträger, er streut immer wieder einen Patzer in sein Spiel ein. Das Fachmagazin 11Freunde titelte zuletzt nach einer missglückten Szene im Duell des BVB gegen Bayer 04 Leverkusen: „Zwischen fordernd und überfordert: Emre Can‘t“. Was war passiert? Er verlangte wild gestikulierend das Leder und ließ es dann, als der Ball bei ihm landete, an Handlungsschnelligkeit vermissen. Die Folge war ein unbestraft gebliebener Ballverlust in gefährlicher Situation. Sein kicker-Notenschnitt in der Bundesliga ist bei 3,7. Möglicherweise zählt Can bei einem BVB-Umbruch zu den Wackelkandidaten. Sky berichtete am 4. April: „Aufgrund seiner schwankenden Leistungen ist auch in dieser Spielzeit noch nichts entschieden.“ Trotz eines Vertrags bis 2026 könnte Can also auf den Markt kommen. Ein Schritt zu einem Team wie Eintracht Frankfurt, wo er unbestritten zu den Stars zählen würde, könnte sich dann als optimale Option herauskristallisieren.

2.) Eintracht sucht Identifikationsfigur und Führungskraft wie einst Boateng

Emre Can kam im Januar 2020 von Juventus Turin zu Borussia Dortmund. © IMAGO/osnapix / Hirnschal

Can bei der Eintracht? Es wäre ein großer Name bei den Hessen. 2017 war es, als Kevin-Prince Boateng in der Mainmetropole anheuerte. Die Skepsis, die ihm entgegenschlug, war zu Beginn groß. Am 19. Mai 2018 stieg Boateng dann endgültig zu einem der Pokalhelden auf. Bis heute sprechen Fans voller Respekt von ihm, wenn sie an einen Leader denken. Can wäre eine ähnliche Rolle zuzutrauen. Der 30-Jährige ist in Frankfurt geboren und hat vor seinem Wechsel zum FC Bayern München in der Eintracht-Jugend gekickt. Er weiß, wie die Stadt und die Menschen ticken. Mit Rode und Hasebe sind demnächst zwei Gesichter weg, die nicht einfach zu ersetzen sind. Can hätte die Fähigkeiten dazu, die ihn auf Anhieb zu einer Integrationsfigur machen und zum Chef auf dem Platz aufsteigen lassen würde. Vor allem in der Zentrale fehlt es der Eintracht an diesem Leadership, an einer Figur, an der sich die vielen Talente aufrichten können.

3.) Erfahrung bei Topklubs gesammelt

Der erfolgreiche Podcaster (unter anderem FUSSBALL2000, Verurteilt und drei90) und Eintracht-Fan Basti Red würde sich eine Rückkehr des Mittelfeldspielers wünschen. „Natürlich hat Can beim BVB immer mal einen Schnitzer in seinem Spiel. Aber er ist ein Frankfurter Junge. Ich habe häufiger getwittert, dass ich mir wünschen würde, dass der Frankfurter Junge zurück nach Frankfurt kommt“, sagte Red bei fussball.news. Der für seine Emotionen bekannte Anhänger vermutet zwar, dass er mit seiner Meinung möglicherweise allein dastehen könne. Red weicht deshalb aber nicht zurück: „Ich halte Can für einen absoluten Topspieler. Er war Nationalspieler und bringt internationale Erfahrung mit. Er könnte Mentalität und Erfahrung, die bei der Eintracht an gewissen Stellen fehlt, hereinbringen.“ Müsste sich Red für Can oder den gehandelten Pascal Groß entscheiden, würde seine Wahl klar ausfallen: „Team Emre.“ Ob die Frankfurter einen Deal dieser Größenordnung – Can verdiente vor der Vertragsverlängerung bis 2026 beinahe zehn Millionen Euro jährlich – stemmen könnten? Das ist natürlich fraglich. Andererseits kostet der Wunsch nach mehr Erfahrung und Identifikation Geld. Es wäre daher sinnvoll, intern zumindest einmal über den Namen Emre Can zu diskutieren.

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