Weißer November?: Frost und erster Schnee - wo jetzt der Winter ...

22 Tage vor
Schnee
Weißer November? Frost und erster Schnee - wo jetzt der Winter anbricht

12.11.2024, 15:41 Uhr Artikel anhören

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Grau und trüb - der November hält schon jetzt, was er verspricht. In den kommenden Tagen könnte es aber zudem noch kalt und weiß werden. Laut ntv-Meteorologe Björn Alexander ist Schnee und Frost auch in tieferen Lagen drin.

ntv.de: Die ersten Flocken sollen bald fallen. Wo blitzt der Winter auf?

Björn Alexander: In der Nacht zum Mittwoch zieht im Osten gelegentlich Regen oder Nieselregen durch. Der kann von Polen herkommend in den Lagen von rund 500 bis 800 Meter in leichten Schneefall übergehen - erstmalig in der Saison schneit es damit so weit unten. Und auch das Thema Glätte gewinnt an Relevanz, insbesondere mit den Flocken im Südosten sowie in Teilen Bayerns und Baden-Württembergs, wo es mit Frost bis minus 5 Grad durch die Nacht geht. Ansonsten liegen die Tiefstwerte bei 9 bis 5 Grad.

Schneit es anschließend auf den Bergen noch weiter?

Am überwiegend grauen Mittwoch, der hier und da erneut Nieselregen mit sich bringen kann, fällt oberhalb von etwa 700 Metern etwas Schnee. Vielleicht reicht es dann auf dem Brocken und dem Fichtelberg für eine erste hauchdünne Schneedecke. Derweil ist es im Süden zumindest anfangs abseits vom Nebel freundlich, bevor es nachmittags immer trüber wird. Die Temperaturen bringen es im Südosten auf frühwinterlich anmutende 1 bis 5, sonst auf 6 bis 12 Grad.

Hat der Frühwinter im November noch weitere Entwicklungschancen?

Am Donnerstag sind oberhalb von 700 bis 1000 Metern noch letzte Flocken möglich, bevor sich zum Wochenende im Süden außerhalb von Nebel oder Hochnebel die Sonne zurückmeldet. Gleichzeitig formiert sich über Skandinavien ein umfangreiches Tief, das im Norden unseres Landes für wechselhaftere Aussichten sorgt und gleichzeitig das Rennen für den November-Winter offen hält.

In ganz Deutschland?

Vor allem auf den Bergen. Aber selbst im Flachland bleibt die Entwicklung spannend und ist maßgeblich vom Zusammenspiel zwischen dem tiefen Druck über Skandinavien und dem Hoch über Westeuropa und dem Atlantik abhängig. Dadurch sind einige nasskalte bis frühwinterliche Varianten mit kalter Polarluft mit in den Prognosen der Wettercomputer.

Wie sehen denn die heftigsten Schnee-Varianten aus?

Ganz weit vorne in Sachen Wintereinbruch rangiert derzeit das Wettermodell aus der Schweiz, das bei uns in Deutschland ab dem 20. November mit teilweise kräftigen Schneeschauern bis herunter ins Flachland rechnet. Die weniger intensiven Ansätze sehen indes besonders die Berge im Winterweiß erstrahlen. So oder so gilt in Anbetracht der Modelle aber: Wer bisher noch auf Sommerreifen unterwegs ist, der sollte die Entwicklung ganz genau im Blick behalten und möglicherweise zeitnah mit dem entsprechenden Reifenwechsel reagieren.

Welche Entwicklung nehmen die Temperaturen?

Von Donnerstag bis Samstag ändert sich bei 4 bis 12 Grad nur wenig. Am Sonntag wird es milder mit 7 bis 12, am föhnigen Alpenrand bis 15 Grad, bevor uns die Tiefs nächste Woche abermals auf die kühle bis nasskalte Seite des Wetters bringen könnten. Natürlich gibt es bei den Vorhersagen auch mildere Varianten. Doch unterm Strich sieht das Gros der Berechnungen eher einstellige Werte auf uns zukommen. Außerdem einen lebhaften bis stürmischen Wind, der das Kälteempfinden ebenfalls nach unten drückt.

Für Kurzentschlossene mit Reiselust: Wohin kann die Reise innerhalb Europas gehen?

Aktuell taucht kurioserweise Island bei den Hotspots auf. Hier vermeldete eine Wetterstation im Norden der Vulkaninsel am Dienstagmorgen über 20 Grad. Grund sind einerseits sehr milde Luftmassen, die von den Azoren weit nach Norden transportiert wurden und andererseits lokale Föhneffekte.

Eine dauerhafte Wärmeblase?

Eher weniger. Bald sind dort wieder Schnee und Eis angesagt. Dauerhaft wärmer als bei uns ist es indes rund ums Mittelmeer. Allerdings ist auch das Schauer- und Gewitterrisiko regional hoch. Das gilt momentan beispielsweise auf den Balearen - und hier bevorzugt auf Ibiza. Mit teils kräftigen Regenschauern und Gewittern, die in Summe schon mal 40 bis 60 Liter pro Quadratmeter bringen können.

Wie sieht es im Rest Spaniens und insbesondere in den Katastrophenregionen bei Valencia aus?

Am Mittwoch und Donnerstag sind vor allem in den Küstenregionen um Gandia südlich von Valencia sowie rund um Malaga größere Regenmengen prognostiziert. Bis Donnerstagabend sind örtlich 50 bis 100, in der Region Malaga und Marbella bis zu 200 Liter Regen pro Quadratmeter möglich. In Valencia selbst errechnen die meisten Modelle weniger als 20 Liter bis Donnerstagabend, einzelne aber bis zu 50 Liter. Im Normalfall wäre das kaum erwähnenswert. Aber in der jetzigen Situation ist natürlich weiterhin jeder Tropfen zu viel.

Wo liegen weitere Gewitterschwerpunkte in Südeuropa?

Am Freitag verlagert sich die Gewitteraktivität im Westen dann tendenziell auf den Süden Portugals. Beim Blick Richtung östliches Mittelmeer stechen in den kommenden Tagen Teile Griechenlands mit einem erhöhten Unwetterpotenzial hervor. Hier liegt die Größenordnung der Prognosen bei 50 bis über 100 Liter pro Quadratmeter. Einige Modelle sehen in der Maximalabschätzung stellenweise aber auch hier bis über 300 Liter.

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