Auf Tulpen, Apfelbäumen, Straßen: Der Schnee ist zurück!

11 Tage vor
Schnee

In der Nacht auf Dienstag schneite es in Teilen Österreichs bis auf 300 Meter herunter. Vielerorts lag eine Schneedecke, sogar im tiefliegenden St. Pölten am Rande Wiens waren die Schneeflocken zu finden – auf bereits blühenden Blumen, Salatpflanzen und Bäumen. In Kärnten gibt es in höheren Lagen Schneekettenpflicht, in der Steiermark fiel teilweise der Storm aus.

„Also den Schnee können wir jetzt nicht mehr brauchen“, sagt Christine Penzinger zur „Presse“. Die Landwirtin im oberösterreichischen Esternberg in der Nähe von Schärding sieht die Schneeflocken vor ihrem Fenster herunterfallen, noch bleiben sie allerdings nicht liegen. Später wird sie zu den Apfelbäumen schauen, auf deren Blüten die Flocken fallen. Um nachzusehen, ob und wie stark es gefroren hat.

Der Winter ist in Teilen Österreichs zurück. Als kurzes Intermezzo, aber lange genug, damit es Konsequenzen hat. Ein Tief aus Italien hat auch in der Nacht auf Dienstag Neuschnee auf bis zu 300 Meter Seehöhe gebracht. Vor allem im Süden Österreichs in Kärnten und Osttirol, aber auch Niederösterreich und im Südwesten Wiens, also Hitzing, wurde Schnee gemeldet, berichtet der Wetterdienst Ubimet. Das Maximum in Kärnten lag bei 32 Zentimetern Neuschnee, in Bad Bleiberg waren es etwa 24, in den Städten wie Villach reichte es immerhin für vier Zentimeter.

Schnee auf Feldern, in Gärten, auf Flieder und Salat

In der Früh führte das zu einer mal mehr, mal weniger angezuckerten Landschaft, wie eilig geschickte Fotos an die „Presse“-Redaktion zeigen.

Schneekettenpflicht in Kärnten, kein Strom in der Steiermark

Das Land musste jedenfalls reagieren. Auch weil der Schnee dort bereits für Verkehrsbehinderungen sorgt. Auf einigen höher gelegenen Straßen wurde Schneekettenpflicht verhängt, etwa über den Loiblpass nach Slowenien (B91), für die Turracher Straße (B95) in die Steiermark und die Katschberg Straße (B99) nach Salzburg. Für den Loiblpass wurde die Schneekettenpflicht am Montag in der Früh nach erfolgter Schneeräumung bereits wieder aufgehoben.

Auch in der Südweststeiermark ist es am Dienstag aufgrund von Schneefällen zu etlichen Stromausfällen gekommen. In der Früh waren rund 100 Trafostationen und 3400 Haushalte betroffen, wie die Energie Steiermark mitteilte. Getroffen hatte es vor allem die Region südwestlich von Leibnitz. Für die Reparaturarbeiten wurde zusätzliche Monteure aus Graz und der Oststeiermark angefordert, teilte Urs Harnik-Lauris, Sprecher der Energie Steiermark mit.

Bis zu 25 Grad kommende Woche

Ubimet-Meterologe Nikolas Zimmermann, dass es schon „eher außergewöhnlich ist, dass Schnee in der zweiten Aprilhälfte fällt.“ Vor allem in so tiefen Lagen. Aber es käme immer wieder vor. Vor sieben Jahren, am 19. April 2017 etwa, gab es einen „regelrechten Schneesturm“. In Mariazell hatte es damals 92 Zentimeter, im Wienerwald gab es 20 Zentimeter Neuschnee. Ganz grundsätzlich sei es „ungewöhnlich kühl für diese Jahreszeit“, so Zimmermann.

Das wissen auch die Hobbygärtner, die mit ungewöhnlichen Bildern am Dienstagmorgen konfrontiert wurden:

Das Intermezzo hält allerdings nicht lange an. Die Schneefallgrenze hebt sich im Laufe des Tages auf zirka 800 Meter. Zurück bleibt Regen in den niederen Lagen. Aber auch der nicht lange. Ab Donnerstag wird es wärmer. Am Wochenende ist es schon wärmer und ab Montag ist wieder mit sommerlichen Temperaturen bis 25 Grad etwa in Wien zu rechnen. Der Schnee, sagt Zimmermann, „wird nur mehr eine ferne Erinnerung sein“.

Wie viel Obst bringt der Herbst?

Im oberösterreichischen Esternberg freut das den Familienbetrieb Penzinger. Denn dort hatte man auch am Montag in der Früh bereits Frost bemerkt. „Das Auto war schon angeeist“, so Christine Penzinger. Was das mit den Apfelblüten gemacht habe, wisse sie noch nicht. Erst in den nächsten Tagen sehe man, ob und wie viele davon herunterfallen. Im Moment sehe es so aus, als ob die Sauwaldregion mit einem blauen Auge davongekommen wäre.

Nach dem Frost ist vor dem Hagel

Vor zwei Wochen habe es noch so ausgehen, als würde es „ein gewaltiger Herbst“ werden. Alles habe geblüht, jetzt würde man abwarten müssen. Aber selbst wenn der Frost nicht käme, gibt es später Risiken: „Dann kommt im Sommer der Hagel und es ist auch vieles hin.“ Wie viel Obst es wirklich in den Herbst schafft, wird sich wohl erst im Herbst zeigen.

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