Bauernregeln im April: Was später Schnee für Ihren Garten bedeutet
Stand: 23.04.2024, 08:00 Uhr
Von: Andrea Stettner
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Ob Schnee, Regen oder Sonnenschein – im April müssen Hobbygärtner mit jedem Wetter rechnen. Nach den alten Bauernregeln verheißt Schnee im April sogar Gutes.
„Der April macht, was er will“ – dass in dieser alten Bauernregel ein Körnchen Wahrheit steckt, sehen Gartenfreunde gerade in ganz Deutschland. Ein heftiger Kälteeinbruch hat in der ersten Aprilwoche zu Schnee fast überall in Deutschland geführt*. Doch was sagen eigentlich die Bauernregeln zu Schneefall im April? Droht jetzt eine schlechte Ernte oder viel eher ein prächtiges Blütenmeer im Sommer?
Laut der alten Bauernregeln verheißt Schnee im April nur Gutes für den Garten. © IMAGO/Ty O NeilBauernregeln im April:Unzählige Bauernregeln ranken sich um den April und sein sprichwörtlich unbeständiges Wetter. Bei Bauernregeln handelt es sich um alte Lebensweisheiten in Spruchform, die sich vor allem um das Wetter und das landwirtschaftliche Leben ranken – aber auch für Hobbygärtner sehr interessant sein können. Einige Bauernregeln für den April lauten etwa so:
Der April tut, was er will.Aprilenglut tut selten gut.Wenn der April bläst in sein Horn, so steht es gut um Heu und Korn.Bläst der April mit beiden Backen, gibt‘s viel zu jäten und zu hacken.April kalt und nass füllt Scheuer und Fass.Bringt der April viel Regen, so deutet es auf Segen.Aprilschnee ist der Grasbrüter.Im April ein tiefer Schnee – keinem Dinge tut er weh.Aprilenschnee düngt, Märzenschnee frisst.Aprilschnee ist besser als Schafmist.Je eher im April der Schlehdorn blüht, je früher der Bauer zur Ernte zieht.Bringt Rosamund (11.3.) Sturm und Wind, so ist Sibylle (29.4.) uns gelind.Blüht die Esche vor der Eiche, gibt es eine große Bleiche (= trockener Sommer), blüht die Eiche vor der Esche, gibt es eine große Wäsche (= verregneter Sommer).Bauernregeln: Was bedeutet Schnee im April für den Garten?Die gute Nachricht: Fällt im April noch Schnee, verheißt das laut der Bauernregeln eigentlich Gutes: „Im April ein tiefer Schnee – keinem Dinge tut er weh“, heißt es da etwa. Eine andere Bauernregel besagt: „Aprilenschnee düngt, Märzenschnee frisst“ oder auch „Schnee im April – gut düngen will“. Doch warum „düngt“ Schnee im April? Meteorologe Jörg Riemann von der Wettermanufaktur in Berlin erklärt auf Anfrage von myhomebook.de: „Diese Bauernregel lässt sich sowohl auf den März als auch auf die erste Aprilhälfte anwenden. Denn jetzt erwacht die Natur. Es drohen jedoch noch vereinzelt Spätfröste. Eine geschlossene Schneedecke schützt dann Pflanzen und Wurzeln vor Frostschäden. Schnee im April ist also schützend wie Dünger.“
Im späten April ist Schnee laut Wetterexperten eher die Ausnahme, genau wie im Mai. Um diese Zeit stehen auch die Eisheiligen vor der Tür. Deshalb sollten Hobbygärtner frostempfindliche Pflanzen und Blumen erst nach den Eisheiligen ins Freie pflanzen oder zumindest gut vor Frost schützen. Für blühende Bäume kann Schnee und Frost verheerende Folgen haben. (as)