Aus Gondel: Bergrettungsübung am Schöckl in ...
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Nina Schemmerl
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Der Schöckl gilt als eines der Top-Ausflugsziele in der Steiermark für Freizeithungrige. Für Einsatzkräfte ist der Hausberg aber auch der ideale Ort, um den Ernstfall zu üben. So geschehen am 4. März, als die Bergrettung Steiermark im Rahmen einer großengelegten Gebietesübung in Zusammenarbeit mit Freiwilligen Feuerwehren, dem Roten Kreuz und der Alpinpolizei eine Evakuierung aus der Kabine einer Seilbahn probten.
ST. RADEGUND. Wer den Schöckl genießen will und nicht einen der vielen Wege durch das Grün zu Fuß auf den Gipfel auf sich nimmt, nutzt gemütlich die Seilbahn. Doch was, wenn die Gondel einfach stehen bleibt? Wenn Wind und Wetter dafür sorgen, dass nichts mehr geht und gar Gefahr für Leib und Leben droht? Genau dieses Szenario wurde am Wochenende bei einer Evakuierungsübung geprobt. Geübt wurde der Fall eines Stillstandes der Seilbahn, die auf 1.445 Meter Höhe hinaufführt.
Gemeinsam mit den Bergrettungen Köflach, Deutschlandsberg, Voitsberg, Weiz, Fladnitz an der Teichalm sowie Mixnitz und Übelbach hat die Bergrettung Graz eingeladen. Gut 120 Einsatzkräfte – Polizei, Alpinpolizei, die Freiwilligen Feuerwehren und das Rote Kreuz Graz-Umgebung – waren in schwindelerregender Höhe dabei, führten gemeinsame Tauflüge durch und übten das sichere Anlanden auf den Gondeln, die Evakuierung aus den Gondeln sowie den Transport der Fahrgäste in die Talstation. Unterstützend waren darüber hinaus eine Drohne und der Christopherus 12 der ÖAMTC-Flugrettung im Einsatz.
Unterbrechungen und sichere "Landungen"Gut 400 Menschen haben sich vorab als "zu rettende Personen" gemeldet, um an der Übung teilzunehmen und die Arbeit der Lebensretterinnen und -retter am eigenen Leib und ohne tatsächlicher Gefahr erleben zu können. Nach einer Einschulung ging es los. Das Szenario: Aufgrund einer technischen Störung wurde die Seilbahn angehalten. Auf unterschiedlichen Sprachen wurden den Fahrgästen in den Gondeln mitgeteilt, dass sie sich keine Sorgen machen sollen, denn Rettung ist schon auf dem Weg.
Für die Fahrgäste brauchte es allerdings ein wenig Geduld, denn bis alle sicher gerettet werden können, vergeht Zeit. Zusätzlich sorgte starke Windböen dafür, dass die Rettungspläne auch spontan geändert werden mussten – der Helikopter konnte nicht starten. Die noch zu Rettenden wurden abgeseilt.
Zur Geschichte der SeilbahnDie Schöckl-Seilbahn ist ganzjährig im Betrieb; sie wurde im März 1951 erstmals eröffnet und das System 1995 komplett erneuert. Damals dauerte die Fahrt von ganz unten nach ganz oben rund eine Viertelstunde, heute schafft sie es in weniger als der Hälfte dieser Zeit. Übrigens: Im Jahr 1811 bestieg Erzherzog Johann den Schöckl, natürlich zu Fuß. Bereits im 17. Jahrhundert soll es aber Überlegungen zu Aufstiegshilfen gegeben haben. Der Grazer Skipionier Max Kleinoscheg – mit dem "Verein steirischer Schiläufer" Gründungsmitglied des Österreichischen Skiverbandes – soll 1890 zu einer Broschüre für die Errichtung einer Seilbahn angeregt haben.
Bis in die 1920er-Jahre wurde mehrfach über eine Seilbahn gesprochen, mehrere Pläne wurden ausgearbeitet, unzählige Experten hinzugezogen. Nicht zuletzt, weil die "Zahnrad- und Drahtseilbahn" für den berühmten Kurort St. Radegund und nicht zuletzt für den Fremdenverkehr im gesamten Land einen großen Nutzen haben kann. Die Weltwirtschaftskrise machte der Umsetzung schließlich einen Strich durch die Rechnung, die Projekte wurden erst nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgenommen.
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