Krimi-Finale - „Tatort“ Frankfurt: Abschied mit hohem Blutzoll
Eine sehr schöne, jahrelange Reise geht zu Ende. Wir wurden alle zu einer Familie“, geht Wolfram Koch, der den Ermittler Paul Brix verkörpert, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. So wie seine Kollegin Margarita Broich alias Anna Janneke, die sich nach der langen Zeit beim Frankfurt-„Tatort“ nicht nur auf neue Projekte im Bereich Theater und Fotografie freut, sondern auch über „etwas mehr Zeit für die Enkelkinder.“
Janneke und Brix tappen zunächst im Dunkeln.
(Bild: HR)
Janneke und Brix verabschieden sich also mit der heutigen Folge „Es grünt so grün, wenn Frankfurts Berge blüh‘n“ (aufgrund der Wahlberichterstattung im ORF ist dieser „Tatort“ nur im ARD zu sehen) von den Zuschauern. Der Fall dreht sich aber nicht um das Ermittlerduo, sondern um den Psychologen und polizeilichen Opferbetreuer Tristan Grünfels (intensiv gespielt von Matthias Brandt), der aufgrund seiner familiären Probleme einen psychischen Zusammenbruch erleidet und zum Mörder wird.
Tristan Grünfels wird plötzlich zum Mörder und wird in Bandenkriminalität verwickelt.
(Bild: HR)
Große Teile des Krimis werden aus seiner Sicht erzählt, was leider auch ausladende Strecken voller Halluzinationen und Selbstgespräche der Figur beinhaltet, die sich in die Länge ziehen und zur Handlung nichts beitragen. Von den Ermittlungen bekommt man wenig mit, wo man sich doch gerade für den letzten Einsatz etwas mehr Zwischenmenschliches erwartet hätte. Stattdessen steigt der Blutzoll von „Es grünt so grün, wenn Frankfurts Berge blüh‘n“ in der zweiten Hälfte des Films fast ins Unermessliche, weil der bisher unauffällige Psychologe plötzlich in alle möglichen Machenschaften verwickelt wird ...
Auch das dramatische Ende wird den Fans des Frankfurt-Teams wohl nicht schmecken, soll aber hier natürlich nicht verraten werden. Ein würdiger Abschied sieht anders aus – so oder so steht das Nachfolge-Team aus Frankfurt schon in den Startlöchern. Die neuen Ermittler Melika Foroutan und Edin Hasanović lösen ausschließlich „Cold Cases“ und starten 2025.