Arnautovic dachte nach Rangnick-Berufung: "OK, das war es jetzt ...

20 Jun 2023

Mit 106 Länderspielen ist Marko Arnautovic mittlerweile Rekordspieler des österreichischen Nationalteams und zählt mit seinen 34 Jahren weiterhin zu den Leistungsträgern im ÖFB-Team. Und das, obwohl der erfahrene Angreifer nach der Ernennung von Ralf Rangnick zum Teamchef schon mit seinem Aus gerechnet hatte.

Ralf Rangnick - Figure 1
Foto kicker

Marko Arnautovic war sich ob seiner Zukunft im Nationalteam unsicher.  GEPA pictures

Nachdem Marko Arnautovic die ersten beiden EM-Qualifikationsspiele für das österreichische Nationalteam im März noch verpasst hatte, stand er beim 1:1-Unentschieden gegen Belgien wieder in der Startformation. Zwar blieb er beim Achtungserfolg gegen den Weltranglisten-Vierten ohne Torerfolg, dennoch absolvierte der routinierte Stürmer bereits seinen neunten Einsatz unter Teamchef Ralf Rangnick. Dabei konnte er immerhin zwei Tore erzielen und eines vorbereiten, womit der Legionär vom FC Bologna bereits bei 106 Einsätzen für das ÖFB-Team steht. Damit hatte der 34-Jährige nach der Ernennung des deutschen Cheftrainers aber gar nicht gerechnet, wie er im "ServusTV"-Podcast "Von Spiel zu Spiel" klarstellte: "Wo sie bekanntgeben haben, dass Ralf Rangnick Teamchef wird, habe ich mir schon gedacht: 'OK, das war es jetzt mit meiner Zeit.'"

EM-Qualifikation

Denn der Mittelstürmer zählt keineswegs zu den "Pressingmonstern", die viel über das Tempo kommen und der Teamchef in seinem Spiel unbedingt sehen möchte. "Es wäre auch überhaupt kein Thema gewesen, denn er hat gesagt, dass er Spieler haben möchte, die gegen den Ball pressen, die in die Tiefe laufen, die direkt nach dem Ball arbeiten", erklärte Arnautovic, dem Rangnick aber in einem Vier-Augen-Gespräch alle Ängste nahm: "Er hat mir einfach und schnell deutlich gemacht, dass ich einfach der bleiben soll, der ich bin und dass unsere Spielweise natürlich gegen den Ball und das sofortige Umschalten sein wird. Ich habe dann gesagt: 'Schau, ich werde alles dafür tun und werde die Mannschaft natürlich nicht im Stich lassen und werde mein Spiel durchziehen.'"

Konsel lobt Rangnick

Das hat der deutsche Coach angenommen und Arnautovic bereits sechsmal in seinen bisherigen elf Spielen als österreichischer Nationaltrainer in der Startelf aufgeboten. Zuletzt an der Seite von Michael Gregoritsch, wo der Rekord-Nationalspieler in Ballbesitz aber kaum Aktionen vorfand und nicht die Gefährlichkeit ausstrahlen konnte, die man von ihm sonst gewohnt ist. Dennoch fühlt sich Arnautovic auch unter Rangnick sichtlich wohl: "Jetzt ist es so, dass einfach alles passt." Auch sportlich, denn mit sieben Punkten aus den ersten drei Qualifikationsspielen findet sich die ÖFB-Elf weiter auf dem ersten Gruppenplatz wieder und liegt im Rennen um eine fixe EM-Teilnahme aktuell in der Pole Position.

Dort will man mit einem Heimsieg gegen Schweden (Dienstag, 20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) gleich für das nächste Erfolgserlebnis sorgen und mit einem guten Gefühl den kommenden Partien im Herbst entgegenblicken. Der ehemalige Nationaltorhüter Michael Konsel sieht dank der Handschrift von Teamchef Rangnick eine grundlegend positive Veränderung innerhalb der Mannschaft: "Da hat der Trainer schon einen sehr großen Anteil, weil er ein absolut positiver Mensch ist, der einfach davon ausgeht, dass wir eine Chance haben. Das vermittelt er den Spielern und das ist für mich ganz entscheidend, dass die Spieler ihm das glauben. Es gibt nämlich oft Trainer, die erzählen sehr viel, aber man nimmt dem Trainer das nicht ab."

Mit dieser Zuversicht soll auch der wichtige Dreier gegen die Schweden gelingen. "Die ganze Mannschaft muss genauso funktionieren, wie sie gegen Belgien funktioniert hat. Dann sehe ich unsere Mannschaft gewinnen. Die Stimmung wird sensationell sein. Und wenn die Österreicher hinter der Mannschaft stehen, dann geben sie sowas von Gas", ist Konsel zuversichtlich gestimmt. Mit einem Sieg würde das ÖFB-Team einer möglichen ersten Teilnahme an der Europameisterschaft seit 2016 wieder den berühmten Schritt näher kommen.

ma

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