Kalifornien: Zehn Tote durch Schusswaffenangriff - news

22 Jan 2023

Kalifornien

In den USA hat es erneut mehrere Todesopfer durch Schüsse gegeben. Augenzeugen zufolge schoss ein Mann mit einem automatischen Gewehr um sich, laut Polizei starben zehn Personen. Der Angriff ereignete sich am Rande einer Feier zum chinesischen Neujahr. Der Täter ist auf der Flucht.

Online seit heute, 12.38 Uhr (Update: 17.58 Uhr)

Der Vorfall ereignete sich am Samstagabend kurz nach 22.00 Uhr (Ortszeit, 7.00 Uhr MEZ am Sonntag) in einem Tanzlokal in Monterey Park, einer östlichen Vorstadt der Metropole Los Angeles. Neben den Todesopfern habe es noch mindestens zehn teils schwer Verletzte gegeben, sie wurden in Krankenhäuser gebracht.

In der Nähe hatte eine Feier zum chinesischen Neujahrsfest stattgefunden, die tagsüber noch Zehntausende besucht hatten. Etwa zwei Drittel der Einwohner von Monterey Park sind asiatischer Abstammung.

Vorerst waren nur wenig Informationen greifbar. Ein Motiv war ebenso unbekannt wie der Schütze. Es sei unklar, wo er sich aufhalte, hieß es. Andrew Meyer vom Sheriff-Büro des Los Angeles County sagte bei einer Pressekonferenz, der Täter sei auf der Flucht. Die Polizei veröffentlichte zunächst keine Beschreibung des Verdächtigen und machte auch keine Angaben zur Tatwaffe.

Laufende Großfahndung

Der Täter sei ein Mann, die Strafverfolgungsbehörden hätten aber noch „unterschiedliche“ Zeugenaussagen über den Schützen, wie der Sheriff von Los Angeles County, Robert Luna, laut CNN mitteilte. Laut einer „sehr vorläufigen Beschreibung“ handle es sich um einen asiatischen Mann, wie Luna laut „Los Angeles Times“ ohne weitere Einzelheiten sagte. Lunas Angaben zufolge werde man „alle Ressourcen nutzen, um diesen Verdächtigen zu fassen“.

Laut Meyer sei es noch zu früh, um zu sagen, ob die Tat als Hassverbrechen einzustufen sei. Unklar sei auch, ob es einen Zusammenhang zwischen der Tat in Monterey Park und einem Schusswaffenvorfall in der benachbarten Stadt Alhambra gebe.

Schusswaffenangriff in Kalifornien

In den USA hat es erneut mehrere Todesopfer durch Schüsse gegeben. Der Angriff ereignete sich am Rande einer Feier zum chinesischen Neujahr.

Offenbar viel Munition

Der Besitzer eines Restaurants nahe dem Tatort sagte der „Los Angeles Times“, drei Menschen seien in sein Lokal gerannt und hätten ihn gebeten, die Tür zu verriegeln. Sie hätten gesagt, der Schütze trage so viel Munition bei sich, dass er immer wieder nachladen könne.

Der Anwohner Wong Wei sagte der Zeitung, seine Freundin sei in dem Club gerade auf der Toilette gewesen, als sie Schüsse gehört habe. Sie habe später einen bewaffneten Mann und drei Leichen gesehen – zwei Frauen und den Besitzer des Clubs.

Großräumig abgesperrt

In sozialen Netzwerken veröffentlichtes Filmmaterial zeigte verletzte Menschen auf Tragen. Rund um den Ort der Schießerei wurden die Straßen abgesperrt. Die Neujahrsfeierlichkeiten in der Gemeinde, die eigentlich bis zum Sonntag andauern sollten, wurden abgesagt.

Polizeiabsperrung in Monterey Park, Los Angeles Das Gebiet in Monterey Park wurde abgesperrt

„Unsere Herzen sind bei denjenigen, die heute Nacht in unserer Nachbarstadt Monterey Park, wo gerade eine Schießerei stattgefunden hat, geliebte Menschen verloren haben“, twitterte Kenneth Mejia von der Stadt Los Angeles.

Waffengewalt in den USA

Waffengewalt ist ein großes Problem in den USA. Jeder dritte Erwachsene besitzt mindestens eine Waffe und fast jeder zweite Erwachsene lebt in einem Haushalt, in dem eine Waffe vorhanden ist.

Das Waffenrecht gehört zu den strittigsten Themen in den USA. Während die Demokraten von Präsident Joe Biden in der Regel für striktere Waffengesetze eintreten, halten die oppositionellen Republikaner dagegen. Sie pochen auf das in der US-Verfassung festgeschriebene Grundrecht auf Waffenbesitz.

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