SC St. Pölten schöpft wieder Hoffnung

27 Mär 2023
Mank

Der SC bestreitet nach einer frühen Manker Notbremse 80 Minuten in Überzahl. Die Gäste machen es mit zwei Elfertoren spannend, am Ende feiert das ersatzgeschwächte Schlusslicht aber den zweiten Saisonsieg. Die Konkurrenz gerät wieder in Reichweite.

Einen besseren Start in das Auftaktspiel hätte sich der SC St. Pölten nicht wünschen können: Nach einem schlampigen Rückpass zum Torhüter konnte Manks Alexander Schrittwieser Adam Zsak nur regelwidrig zurückhalten. Der Schiedsrichter wertete das Vergehen als Torraub und zückte bereits in der 9. Minute die Rote Karte. Die Manker Proteste waren vergeblich. Für SC-Coach Enver Keci war die Entscheidung korrekt: „Der Arm war im Gesicht, das habe ich bis auf die andere Seite gehört. Er war der letzte Mann, also ist es Rot.“ Für die Gäste kam es doppelt bitter: St. Pöltens Laurent Gashi richtete sich den Ball her und verwandelte den anschließenden Freistoß zum 1:0.

Viele Ausfälle beim SC

Dabei hatten sich auf die Ausfallsliste des SC, auf der bereits Johannes Hofegger, Sadam Jusufi, Yusuf Özer und Bastian Rychnovsky standen, krankheitsbedingt noch Lukas Völk und Daniel Rehak gesellt. In der Innenverteidigung half der 39-jährige Iris Sarcevic aus, der in der ersten Halbzeit noch zweimal im Mittelpunkt stand. Zuerst brachte ihn ein folgenschwerer Fehlpass von Ahmet Oguz in Bedrängnis. Sarcevic versuchte die Situation noch zu retten, doch kam im Zweikampf zu spät. Der Schiedsrichter zeigte auf den Elfmeterpunkt. Mank Kapitän Andreas Zimola trat an und verwertete den Strafstoß (16.).

Alimi und Englman schlagen zurück

Der SC spielte in weiterer Folge aber sehr gut seine Überzahl aus und Liridon Alimi, der erstmals in der Saison in der Startelf stand, traf nach einem schönen Spielzug zur neuerlichen Führung ins lange Eck (20.). Als Michal Englman nach Vorarbeit von Gashi auf 3:1 erhöhte (33.), schien das Tabellenschlusslicht auf einem guten Weg zu sein. Doch kurz vor der Pause holten die Manker wieder einen Elfmeter heraus, wieder war es Sarcevic, der das Foul beging. Dieses Mal protestierten die St. Pöltner. Auch ihre Beschwerden waren umsonst. Zimola schnürte den Doppelpack (44.).

Saison- und Kampfmannschaftsdebüt

„Der Gegner hat keine Chance herausgespielt. Wir müssen geduldig bleiben, können uns nur selbst schlagen“, waren die Worte, die Keci in der Kabine an seine Mannschaft richtete. In der zweiten Halbzeit kontrollierten die Hausherren die Partie, Mank lauerte auf eine Konterchance, die sich für die Gäste aber nicht ergab. Doch die endgültige Entscheidung ließ auf sich warten. Der SC ließ mehrere gute Chancen ungenützt. Keci brachte frische Kräfte, Nikolaus Sauer kam zu seinem ersten Saisoneinsatz, im Finish kam der 16-jährige Amir Aliti zu seinem Kampfmannschaftsdebüt.

Neo-Coach wird zum Spielertrainer

Im Lager der Manker wiederum sah Neo-Coach Richard Frank den „äußersten Notfall“ schon im ersten Spiel gekommen und wechselte sich in der 64. Minute selbst ein. Doch auch der zum Spielertrainer mutierte langjährige Markersdorf-Torjäger konnte seiner Mannschaft keinen Punkt mehr sichern. In der Nachspielzeit machte St. Pöltens Oguz mit einem starken Antritt den Sack endgültig zu. Der SC holte gleich zum Auftakt drei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf. „Wir hatten in der zweiten Halbzeit vier, fünf Aktionen, um früher das 4:2 zu machen. Da haben wir die falschen Entscheidungen getroffen. So ist es bis zum Schluss spannend geblieben“, sagt Keci. „Aber wenn im ersten Spiel die halbe Mannschaft ausfällt und man drei Punkte holt, kann man zufrieden sein. Nächste Woche wollen wir noch kompakter sein.“

SC St. Pölten - Mank 4:2 (3:2)

Sonntag, 26. März 2023, St. Pölten, 121 Zuseher, SR Oliver Greisinger

Tore:
1:0 Laurent Gashi (9., Freistoß)
1:1 Andreas Zimola (16., Elfmeter)
2:1 Liridon Alimi (20.)
3:1 Vedat Ibrahimi (33.)
3:2 Andreas Zimola (44., Elfmeter)
4:2 Ahmet Oguz (90+1.)

SC St. Pölten: J. Sumetsberger, R. Jusufi (HZ. N. Bawaronschütz), R. Shemo, V. Ibrahimi, A. Zsak, L. Gashi (78. A. Aliti), M. Englman, A. Oguz, K. Krasniqi, L. Alimi (57. N. Sauer), I. Sarcevic; D. Nadlinger, E. Sahiti, L. Sivric
Trainer: Enver Keci

Mank: R. Barbi, H. Pfrendl (81. M. Daxböck), A. Zimola, Z. Szabo, D. Olasz, C. Reiterlehner, D. Rechberger, J. Heher (HZ. S. Schrittwieser), M. Senger, C. Kerschner (64. R. Frank), A. Schrittwieser; A. Breaz, P. Luger, V. Sandler
Trainer: Richard Frank

Karten:
Gelb: Iris Sarcevic (15., Foul), Rufi Jusufi (35., Foul), Ahmet Oguz (60., Unsportl.) bzw. Marco Senger (10., Kritik), Denes Olasz (14., Foul), Richard Frank (14., sonst.), Michael Daxböck (14., sonst.), Zsolt Tamas Szabo (21., Foul), Jakob Heher (45., Foul)

Rot: keine bzw. Alexander Schrittwieser (9., Torchancenverh.)

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