Streif bezwungen - Lindsey Vonn feierte ihren letzten großen „Sieg“

Ein Traum, der in ihrer Rennfahrer-Seele gelodert hat. Winter für Winter. Jahrelang. Und nie gelöscht werden konnte.

Nun aber hat sich Lindsey Vonn das erfüllt, wovon sie seit ihrer Kindheit schwärmt. Die inzwischen 38-jährige Amerikanerin ist auf der Kitzbüheler Streif gefahren! Vier Jahre nach Ende ihrer Karriere und - weil Vonn eben gerne das Außergewöhnliche sucht - mitten in der Nacht.

Danach war Lindsey euphorischer als bei ihren 82 Weltcupsiegen: „Die Streif ist die Königin aller Abfahrten, die schwierigste Strecke der Welt. Hier fahren zu können ist für mich nach Olympia-Gold in Vancouver eines meiner Highlights als Skirennfahrerin.“

„Absolut verrückt“
Für den Nachtflug hatte Vonn Tipps von Daron Rahlves, dem ersten US-Hahnenkammsieger, bekommen: „Absolut verrückt, was sie da gemacht hat“, schüttelte selbst Draufgänger Daron den Kopf. Aber für Vonn schloss sich in der Nacht auf dem Hahnenkamm ein Kreis: „Ich habe in meiner Jugendzeit in Minnesota oft am Abend nach der Schule trainiert. Mir war klar, dass das Risiko so größer wird.“

Die Schlüsselstellen wurden ausgeleuchtet - und Lindsey schluckte den Respekt vor der Strecke runter: „Der Start ist arg - so steil, da wird man rasch schnell.“ Im Ziel widmete sie die Fahrt der verstorbenen Mutter: „Sie hat immer an mich geglaubt. Jetzt bin ich stolz. Nur wer die Streif bezwingt, ist ein Downhiller.“